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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Rauchspuren schimmerten unheimlich im Schein der Flammenzungen. Verschossene Raketen lagen auf dem Boden, und kleine Flammen züngelten aus den verkohlten Hüllen. Die Waffe war spektakulär, aber so ungenau, dass sich das 33. Regiment, das bisher keine Erfahrung mit Raketen hatte, nicht mehr davor fürchtete.
    Die Erleichterung der Männer erhielt einen abrupten Dämpfer, als plötzlich am Ufer des Aquädukts Mündungsfeuer aufflammten und eine Wolke von Pulverrauch aufstieg. Das Krachen von Musketen ernüchterte die Männer, doch die Entfernung war zu groß, und die Kugeln blieben wirkungslos.
    Wellesley galoppierte zu Major Shee, sprach kurz mit ihm und gab seinem Pferd wieder die Sporen.
    »Flankenkompanien!«, brüllte der Colonel. »In Linie vorrücken!«
    »Das sind wir, Jungs«, sagte Fitzgerald und zog seinen Säbel. In seinem linken Arm pochte es jetzt, doch der brauchte nicht mit einer Klinge zu kämpfen.
    Die Grenadierkompanie und Leichte Kompanie rückten von den beiden Flanken der Bataillone vor. Wellesley ließ sie halten, formierte sie zu einer Linie aus zwei Gliedern und befahl den Männern, ihre Musketen zu laden.
    Ladestöcke stießen in Läufe.
    »Bajonette aufpflanzen!«, rief der Colonel, und die Männer zogen ihre Siebzehn-Zoll-Klingen und befestigten sie an den Musketenmündungen.
    Es war jetzt völlige Nacht, doch die Hitze war immer noch wie ein feuchtes Tuch. Klatschen hallte durch die Reihen, als die Männer nach Moskitos schlugen.
    Der Colonel trieb seinen Schimmel vor die beiden Glieder.
    »Wir werden den Feind vom Ufer verjagen«, sagt er mit kalter, klarer Stimme. »Und wenn wir sie erledigt haben, wird Major Shee mit dem Rest des Bataillons den Feind aus dem Wald hervortreiben. Captain West?«
    »Sir!« Francis West, der Chef der Grenadierkompanie, war dienstälter als Morris und hatte das Kommando über die beiden Kompanien.
    »Sie können vorrücken.«
    »Sofort, Sir«, sagte West. »Abteilung! Vorrücken!«
    »Ich bin in deinen Händen, Mutter«, flüsterte Hakeswill, als sich die beiden Kompanien in Bewegung setzten. »Pass jetzt auf mich auf. O Gott im Himmel, die Bastarde feuern auf uns, Mutter! Hier ist dein Obadiah, Mutter!«
    »Gleichmäßig in der Reihe!«, ertönte Sergeant Greens Stimme. »Nicht zu übereilt. Bleibt im Glied!«
    Morris hatte sein Pferd zurückgelassen und den Säbel gezogen. Er fühlte sich äußerst unwohl.
    »Gebt ihnen Stahl, wenn wir dort sind!«, rief er seiner Kompanie zu.
    »Wir sollten den Scheißern einigen verdammten Artilleriebeschuss geben«, maulte jemand.
    »Wer hat das gesagt?«, brüllte Hakeswill. »Haltet die verdammte Schnauze!«
    Die ersten Kugeln pfiffen jetzt um ihre Ohren, und das Krachen der feindlichen Musketen erfüllte die Nachtluft. Tippus Männer feuerten vom Damm des Aquädukts, und die Feuerzungen ihrer Salven leuchteten hell vor dem dunklen Hintergrund des tope . Die beiden Kompanien breiteten sich instinktiv aus, als sie vorrückten, und die Corporals, deren Aufgabe es war, die Reihen zu schließen, bellten die Männer an, aufzuschließen. Der Boden war dunkel wie die Nacht, doch der Horizont über den Bäumen war immer noch deutlich zu erkennen.
    Lieutenant Fitzgerald blickte einmal zurück und erschrak, als er sah, dass der westliche Himmel immer noch einen glühenden Streifen aufwies. Er wusste, dass die Kompanie deutlich als Silhouette vor dem Hintergrund zu sehen sein würde, wenn sie zum Uferdamm hochklettern würde, doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Er streckte seine langen Beine, begierig darauf, als Erster bei den feindlichen Linien zu sein. Wellesley rückte mit der Kompanie vor, und Fitzgerald wollte den Colonel beeindrucken.
    Mündungsfeuer blitzte am Rand des Uferdamms, und jeder helle Punkt glühte kurz durch den dunklen Rauch, doch die Schüsse waren viel zu ungenau, denn die Angreifer befanden sich noch auf dem nachtschwarzen Grund, und die Verteidiger waren vom eigenen Pulverrauch eingehüllt.
    Weit fort von ihrer Linken griffen weitere Bataillone den nördlichen Abschnitt des Aquädukts an, und Fitzgerald hörte einen Jubelruf, als sich dort die Feinde zurückzogen, und dann gab Captain West den Befehl zum Angriff, und die Männer der beiden Flankenkompanien des 33. ließen ihre eigenen Hurrarufe erklingen, als sie von der Leine gelassen wurden.
    Sie rannten auf den Damm des Aquädukts zu. Musketenkugeln peitschten über ihre Köpfe. All die Rotröcke wollten nun diesen Angriff hinter sich bringen, ein

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