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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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die Kugel ins Wasser abprallte. Doch die nächsten Schüsse waren bereits gut gezielt und trafen die Häuser direkt. Widerwillig knurrten die britischen Kanoniere anerkennend ob der Genauigkeit der feindlichen Geschützführer.
    »Ich frage mich, welche armen Bastarde wohl das Dorf halten müssen«, sagte Harper.
    »Schauen wir doch mal nach.«
    »So neugierig bin ich ehrlich gesagt nicht«, protestierte Harper. Trotzdem folgte er Sharpe den Rand der Hochebene entlang. Das Plateau endete direkt über dem Dorf und führte dann im rechten Winkel nach Westen weiter. Und genau an dieser Ecke befanden sich zwei riesige Felsen, auf denen die Dorfkirche mit dem Storchennest im Glockenturm gebaut war. Der Friedhof nahm fast den gesamten Osthang zwischen Kirche und Dorf ein, und Riflemen kauerten hinter den Grabsteinen und zwischen den Ausläufern des zweiten Felsens. Und zwischen den beiden Felsgipfeln, auf einem Sattel mit gelbem Besenkraut, erreichte die Straße nach Almeida das Plateau, nachdem sie sich im Zickzack durch den Friedhof gewunden hatte. Dort saß eine Gruppe von Stabsoffizieren auf ihren Pferden und beobachtete die französische Kanonade.
    Inzwischen hatte sich eine dichte Schicht aus Pulverdampf über die Franzosen gelegt. Die Kanonenkugeln regneten gnadenlos auf das Dorf nieder, zerschlugen Schiefer und Reet, zersplitterten Balken und warfen Wände um. Das Donnern der Geschütze war in der warmen Frühlingsluft fast greifbar, doch hier, hoch über Fuentes de Oñoro, hatte man den Eindruck, als sei die Schlacht weit weg.
    Sharpe führte Harper in weitem Bogen um die Stabsoffiziere herum. »Die alte Hakennase ist da«, erklärte er Harper, »und ich habe keine Lust, dass er mich anfunkelt.«
    »Er ist im Moment nicht gerade gut auf uns zu sprechen, nicht wahr?«
    »Das ist noch untertrieben, Pat. Ich muss mich einer Untersuchungskommission stellen.« Sharpe war nicht bereit gewesen, Donaju die Wahrheit zu gestehen, doch Harper war ein Freund, und so erzählte er ihm die Geschichte, und dabei schimmerte seine Verbitterung immer wieder durch. »Was hätte ich denn tun sollen, Pat? Ich konnte diese verdammten Vergewaltiger doch nicht einfach leben lassen!«
    »Was wird man denn mit Ihnen tun?«
    »Was weiß ich? Im schlimmsten Fall stellt man mich vors Kriegsgericht und wirft mich aus der Armee. Im besten Fall degradiert man mich zum Lieutenant. Aber das wäre mein Ende. Sie werden mich in irgendein Depot stecken und mir irgendwelche verdammten Listen in die Hand drücken. Da kann ich mich dann zu Tode saufen.«
    »Aber sie müssen doch erst einmal beweisen, dass Sie diese Bastarde erschossen haben! Und Gott schütze Irland, von uns wird niemand etwas sagen. Wer etwas anderes behauptet, den bring ich um!«
    »Aber da sind noch andere, Pat. Runciman und Sarsfield.«
    »Die werden auch nichts sagen, Sir.«
    »Wie auch immer, vermutlich ist es ohnehin schon zu spät. Der verdammte Valverde weiß davon, und das ist alles, was zählt. Er hat mir das Messer schon längst in den Rücken gerammt, und ich kann einen Scheißdreck dagegen tun.«
    »Ich könnte den Bastard einfach erschießen«, schlug Harper vor.
    »Nur dass du ihn nie allein erwischen würdest«, sagte Sharpe. Er hatte selbst schon davon geträumt, Valverde zu erschießen, doch er bezweifelte, dass er die Gelegenheit dazu bekommen würde. »Und Hogan hat gesagt, der verfluchte Loup könnte auch einen formalen Protest einlegen.«
    »Das ist einfach nicht fair, Sir«, beklagte sich Harper.
    »Ja, Pat, das ist nicht fair, aber bis jetzt ist das auch noch nicht passiert, und vielleicht wird Loup heute ja in eine Kanonenkugel laufen. Aber kein Wort zu irgendjemandem, Pat. Ich will nicht, dass die halbe Armee darüber diskutiert.«
    »Ich werde den Mund halten, Sir«, versprach Harper, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wie man so etwas in dieser Armee geheim halten sollte. Und mit Sicherheit würde auch niemand verstehen, warum ein britischer Offizier angeklagt wurde, nur weil er zwei französische Bastarde erschossen hatte. Er folgte Sharpe zwischen zwei Wagen und einer Infanteriebrigade hindurch, die im Gras saß und wartete.
    Sharpe erkannte die blassgrünen Kragenspiegel des 24th, eines Regiments aus Warwickshire, und dahinter lagerten die Highlander des 79th in ihren Kilts. Die Dudelsackpfeifer der Highlander spielten eine wilde Melodie zum Hämmern der Trommeln und versuchten, damit einen Kontrapunkt zur französischen Kanonade zu setzen. Sharpe

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