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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Ihnen als Beute gegönnt, Captain«, sagte Loup großmütig.
    »Sie haben mich falsch verstanden, Brigadier«, entgegnete Sharpe. »Die beiden wandern direkt in die Hölle. Ich lasse sie sich nur anziehen, weil sie immer noch Soldaten sind, und selbst so lausige Soldaten wie Ihre haben es verdient, in ihren Hosen zu sterben.« Er drehte sich wieder zum Dorf um. »Sergeant! Stellen Sie die beiden an die Wand! Ich will vier Schützen pro Gefangenen! Vorwärts!«
    »Captain!«, schnappte Loup, und seine Hand zuckte zum Säbel.
    »Sie machen mir keine Angst, Loup. Weder Sie noch Ihr schickes Kostüm«, sagte Sharpe. »Wenn Sie diesen Säbel ziehen, dann werden wir Ihr Blut mit der Parlamentärsfahne aufwischen. Ich habe Scharfschützen auf dem Kamm da oben, die Ihnen auf zweihundert Yards das gesunde Auge ausschießen können, und einer dieser Schützen hat Sie gerade im Visier.«
    Loup schaute den Hügel hinauf. Deutlich sah er dort Prices Rotröcke und einen Grünrock, aber er konnte nicht erkennen, wie viele Männer nun wirklich zu Sharpes Truppe gehörten. Er drehte sich wieder zu Sharpe um.
    »Sie sind ein Captain, nur ein Captain. Und das heißt, Sie haben was? Eine Kompanie? Vielleicht zwei? Die Briten würden einem einfachen Captain nie mehr als zwei Kompanien anvertrauen, doch der Rest meiner Brigade steht keine halbe Meile von hier entfernt. Wenn Sie meine Männer töten, dann werden wir Sie jagen wie einen räudigen Hund, und so werden Sie auch sterben, Sie und Ihre Männer. Für Sie werde ich eine Ausnahme machen, was die Regeln des Krieges betrifft, Captain Sharpe, so wie auch Sie eine Ausnahme für meine Männer machen, und Sie werden auf die gleiche Art und Weise sterben wie meine spanischen Feinde: durch ein sehr, sehr stumpfes Messer, Captain Sharpe.«
    Sharpe ignorierte die Drohung und drehte sich stattdessen erneut zum Dorf um.
    »Ist das Erschießungskommando bereit, Sergeant?«
    »Bereit, Sir. Bereit und voller Eifer!«
    Sharpe schaute zu dem Franzosen. »Ihre Brigade ist meilenweit entfernt, Brigadier. Wäre sie wirklich in der Nähe, würden Sie nicht mit mir reden, sondern angreifen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Ich muss der Gerechtigkeit Genüge tun.«
    »Nein!«, zischte Loup scharf genug, dass Sharpe sich wieder umdrehte. »Ich habe eine Abmachung mit meinen Männern. Das verstehen Sie doch, oder, Captain? Sie sind Offizier, ich bin Offizier, und ich habe meinen Männern versprochen, sie nie im Stich zu lassen. Lassen Sie nicht zu, dass ich mein Versprechen breche.«
    »Ihr Versprechen ist mir scheißegal«, erwiderte Sharpe.
    Loup hatte mit dieser Art von Antwort gerechnet, und so zuckte er nur mit den Schultern. »Dann lassen Sie mich Ihnen etwas sagen, was Ihnen vielleicht nicht ganz so scheißegal ist. Ich weiß, wer Sie sind, Captain Sharpe, und wenn Sie mir meine Männer nicht zurückgeben, dann werde ich einen Preis auf Ihren Kopf aussetzen. Ich werde jedem Mann in Portugal und Spanien einen Grund geben, Sie zu jagen. Wenn Sie diese beiden Männer erschießen, dann unterschreiben Sie Ihr eigenes Todesurteil.«
    Sharpe lächelte. »Sie sind wirklich ein schlechter Verlierer, Brigadier.«
    »Und Sie nicht?«
    Sharpe ging weg. »Ich habe noch nie verloren«, sagte er über die Schulter zurück. »Woher soll ich das also wissen?«
    »Ihr Todesurteil, Sharpe!«, schrie Loup.
    Sharpe hob zwei Finger. Er hatte einmal gehört, dass die englischen Bogenschützen bei Agincourt diese Geste erfunden hatten, um die Franzosen zu verspotten, die damit gedroht hatten, ihnen im Falle der Gefangennahme die Finger abzuschneiden, mit denen sie den Bogen spannten. Und jetzt verspottete Sharpe damit wieder einen Franzosen.
    Dann ging er ins Dorf, um die Männer des Wolfsmenschen zu töten.
    Major Michael Hogan fand Wellington, als dieser eine Brücke über den Turones inspizierte, wo drei französische Bataillone versucht hatten, die vorrückenden Briten aufzuhalten. Die daraus resultierende Schlacht war kurz und brutal gewesen, und nun zeugte eine Spur von französischen und britischen Leichen von der Heftigkeit des Gefechts. Ein Wall von Leichen markierte die Stelle, wo die beiden Seiten aufeinandergetroffen waren. Ein furchtbar blutdurchtränkter Streifen Erde zeigte, wo zwei britische Geschütze Breschen in die feindlichen Reihen geschlagen hatten, und weiter verstreute Leichen zeugten vom Rückzug der Franzosen. Sie waren so schnell gelaufen, dass ihre Pioniere keine Zeit mehr gehabt

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