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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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war die Real Compañía Irlandesa, deren zwei Baracken bereits von französischen Plänklern umzingelt waren. Die Voltigeure feuerten aus dem Schutz anderer Gebäude auf die Baracken, doch sie wagten es nicht anzugreifen, denn die irischen Gardisten erwiderten das Feuer. Sharpe nahm an, dass die Offiziere der Real Compañía Irlandesa entweder gefangen oder tot waren. Aber vielleicht waren einige von ihnen ja auch aus dem Torhaus auf die Mauern geflohen, als die Franzosen die unteren Räume eingenommen hatten.
    »Hört zu, Jungs!« Sharpe hob seine Stimme, sodass ihn all seine Riflemen hören konnten. »Wir können hier nicht bleiben. Die Bastarde werden bald durch das Magazin raufkommen. Also müssen wir zu den Iren. Wir werden uns in den Baracken verbarrikadieren und schießen, was die Gewehre hergeben.«
    Am liebsten hätte er seine Männer in zwei Gruppen aufgeteilt, eine für jede Baracke, aber er bezweifelte, dass irgendjemand die hintere erreichen konnte. Die nähere war weniger von Voltigeuren umschwärmt, aber es war auch die, wo die Frauen und Kinder untergebracht waren, und deshalb konnte man dort wohl jedes Gewehr brauchen.
    »Seid ihr bereit?«, rief Sharpe. »Vorwärts!«
    Sie rannten die Rampe im selben Augenblick hinunter, als Oliveiras Plänkler von rechts angriffen. Das Auftauchen der Caçadores lenkte die Voltigeure ab und gab Sharpes Männern die Gelegenheit, zu den Baracken zu laufen, ohne sich durch eine ganze Leichte Kompanie kämpfen zu müssen. Doch die Zeit war knapp, denn im selben Augenblick, da Harper den spanischen Iren auf Gälisch zurief, sie sollten die Tür öffnen, ertönte ein Triumphschrei vom Torhaus.
    Loups Hauptstreitmacht war eingetroffen. Sharpe war genau zwischen den beiden Baracken, wo sich die Voltigeure gerade vor den angreifenden Portugiesen zurückzogen. Dabei kreuzte sich ihr Weg mit Sharpes, und Loups Männer bemerkten die Gefahr zu spät. Ein Sergeant schrie eine Warnung, dann bekam er den Kolben von Harpers Salvengewehr zu spüren und wurde zu Boden geschleudert. Der Franzose wollte wieder aufstehen, doch nach einem zweiten Schlag brach sein Schädel mit einem Übelkeit erregenden Krachen. Ein anderer Franzose versuchte, in die entgegengesetzte Richtung zu entkommen. Dann erkannte er voller Panik, dass er genau auf die Portugiesen zulief, und so drehte er sich wieder um, doch nur um sich plötzlich Rifleman Harris’ Schwertbajonett gegenüberzusehen. »Non, Monsieur!«, schrie der Franzose, warf seine Muskete weg und hob die Hände.
    »Ich spreche diese Scheißfroschsprache doch nicht, oder?«, log Harris und drückte ab. Sharpe sprang um den fallenden Franzosen herum, parierte einen ungeschickten Stoß mit dem Bajonett und drosch derart hart mit dem Säbel auf den Angreifer, dass der zu Boden sackte. Der Mann versuchte noch einmal, von unten mit dem Bajonett nach Sharpe zu stechen, doch der hieb nun gleich mehrmals mit dem schweren Säbel auf ihn ein, und der Mann blieb blutend und schreiend liegen. Sharpe schlug nach einem weiteren französischen Plänkler und lief dann in den Schatten der nächstbesten Baracke, wo eine Gruppe Riflemen Miranda beschützte. Harper brüllte noch immer auf Gälisch. Das war eine der Vorsichtsmaßnahmen, auf die Sharpe sich mit Donaju geeinigt hatte, für den Fall, dass Franzosen den Feind mit einem Englischsprecher verwirren wollten. Dann zeigte das Brüllen endlich Wirkung, und die Tür der Baracke wurde einen Spalt breit geöffnet. Ein Gewehr krachte dicht neben Sharpe, und hinter ihm schrie jemand. Hagman war bereits an der Barackentür. Dort hockte er sich hin und zählte die Riflemen, die hineinliefen. »Komm schon, Perks!«, rief er, und Perkins und Miranda rannten über die offene Fläche, gefolgt von den restlichen Riflemen. »Alle in Sicherheit, Sir!«, rief der Cheshireman Sharpe zu. »Jetzt nur noch Sie und Harps!«
    »Geh, Pat«, sagte Sharpe, und kaum war der Ire losgelaufen, da kam ein Voltigeur um die Ecke des Gebäudes, sah den großen Sergeant weglaufen und kniete sich hin, um besser zielen zu können. Sharpe sah er erst eine Sekunde später, doch da war es schon zu spät. Sharpe sprang mit erhobenem Säbel aus dem Schatten. Die Klinge traf den Voltigeur direkt über den Augen, und in dem Schlag lag solche Wut und solche Kraft, dass die Schädeldecke des Franzosen wegflog wie bei einem geköpften Ei.
    »Gott schütze England«, sagte Hagman, der den Schlag von der Tür aus sah. »Komm rein, Harps! Kommen Sie, Sir!

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