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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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einzuziehen, wenn er geschlagen worden war. »Hat Loup Artillerie in San Cristóbal?«, fragte er den Guerillero.
    »Nein, Señor .«
    Sharpe fragte sich, ob Loup vielleicht dafür gesorgt hatte, dass er diese Informationen bekam. Wollte Loup Sharpe in eine Falle locken? »Würden Sie uns begleiten, Señor? «, fragte er El Castrador. Er nahm an, dass der Guerillero ihn niemals begleiten würde, wenn Loup seine Informationsquelle war.
    »Um Loup zu beobachten«, fragte der Spanier misstrauisch, »oder um gegen ihn zu kämpfen?«
    »Um ihn zu beobachten«, antwortete Sharpe. Dabei wusste er selbst nicht, ob das die ehrliche Antwort war.
    Dabei sah Sharpe das eigentlich genauso. Er hatte nicht genug Männer, es sei denn, es gelang ihm, Loup in dem Hohlweg eine Falle zu stellen. Eine gut gezielte Gewehrkugel würde den Mann genauso sicher töten wie der Angriff eines ganzen Bataillons, und wenn Sharpe an Oliveiras geschundenen und gefolterten Leib dachte, dann hatte Loup diese Kugel auch mehr als verdient. Also, dachte Sharpe, würde er seine Riflemen nach San Cristóbal führen, und vielleicht würde sich dort ja die Gelegenheit für einen Hinterhalt ergeben, sodass er Rache nehmen konnte. »Wir würden Ihre Hilfe sehr begrüßen«, schmeichelte Sharpe El Castrador.
    »In einer Woche, Señor «, sagte El Castrador, »kann ich eine respektable Truppe aufstellen.«
    »Wir gehen noch heute Nacht«, erklärte Sharpe.
    »Heute Nacht?« Der Spanier war entsetzt.
    »Ich habe einmal einen Stierkampf gesehen«, erzählte Sharpe, »und der Matador hat dem Stier den Todesstoß versetzt, den in den Nacken und durch die Schulter, und der Stier wankte und sank auf die Knie. Der Mann zog den Degen wieder raus, hob triumphierend die Arme und kehrte dem Tier den Rücken zu. Sie können sich sicher vorstellen, was dann passiert ist.«
    El Castrador nickte. »Der Stier ist wieder aufgestanden.«
    »Ein Horn traf den Mann unten am Rücken«, bestätigte Sharpe. »Jetzt bin ich dieser Stier, Señor , und ich muss gestehen, dass ich verwundet bin, aber Loup hat mir den Rücken zugekehrt. Deshalb hält er uns heute auch für schwach, und deshalb werden wir marschieren.«
    »Aber nur, um ihn zu beobachten«, sagte der Guerillero vorsichtig. Er hatte sich an Loup schon viel zu oft die Finger verbrannt, als dass er einen Kampf riskieren wollte.
    »Nur, um ihn zu beobachten«, log Sharpe. »Nur, um ihn zu beobachten.«
    Harper gegenüber war er ehrlicher. Er führte seinen Freund oben auf den Torhausturm, von wo aus die beiden Riflemen über das Tal hinweg zu den Hügeln blickten, hinter denen sich San Cristóbal verbarg. »Ich weiß wirklich nicht, warum ich gehe«, gestand Sharpe. »Und wir haben nicht den Befehl zu gehen, und ich weiß noch nicht einmal, ob wir irgendetwas werden tun können, wenn wir da sind. Aber es gibt einen Grund dafür, dorthin zu gehen.« Verlegen hielt er kurz inne. Sharpe war es schon immer schwergefallen, seine privaten Gedanken in Worte zu fassen. Das ging allen Soldaten so. Und was er sagen wollte, war, dass ein Soldat nur so gut war wie die letzte Schlacht, die er geschlagen hatte, und Sharpes letzte Schlacht war eine einzige blutige Katastrophe gewesen. Und es gab genug arrogante Narren in der Armee, die nur darauf warteten, dass so ein Emporkömmling wie Sharpe seine wohlverdiente Strafe erhielt, und das wiederum hieß, dass Sharpe gegen Loup zurückschlagen musste, wenn er seinen Ruf als glücklicher und siegreicher Soldat nicht verlieren wollte.
    »Sie müssen Loup einfach den Arsch aufreißen, nicht wahr?«, brach Harper das Schweigen.
    »Aber dafür habe ich nicht genug Männer«, sagte Sharpe. »Die Riflemen werden mich begleiten, aber Donajus Männer kann ich nicht nach San Cristóbal befehlen. Vermutlich ist die ganze Idee nur Zeitverschwendung, Pat, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, die kleine Möglichkeit, dass ich den einäugigen Bastard ins Visier bekomme.«
    »Sie werden überrascht sein, Sir«, sagte Harper. »Nicht wenige von der Real Compañía Irlandesa würden uns nur allzu gern begleiten. Für die Offiziere kann ich zwar nicht sprechen, aber Sergeant Major Noonan wird mitkommen und auch Rourke. Und da ist noch so ein wilder Bastard mit Namen Leon O’Reilly, der einfach nur Froschfresser töten will, und es gibt noch jede Menge mehr von ihnen. Sie haben etwas zu beweisen, wissen Sie? Und sie sind bei Weitem nicht so feige Schweine wie Kiely.«
    Sharpe lächelte und zuckte dann mit den

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