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Sharpes Lösegeld

Sharpes Lösegeld

Titel: Sharpes Lösegeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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wie sollte es anders auch sein? Wir wussten ja, dass wir gegen euch kämpfen.«
    Malan blinzelte. Er wusste nicht, wie er Sharpes Zugeständnis auffassen sollte. »Ihr wart betrunken?«, fragte er in überraschtem Ton.
    »Ich nicht, Sergent Malan, ich nicht. Aber viele von meinen Kameraden. Man kann es ihnen aber nicht verübeln, oder? Sie hatten scheußliche Angst vor der Kaiserlichen Garde. Die besten Soldaten Europas.«
    Jacques, der fälschlich annahm, die letzten vier Wörter bezögen sich auf die Kaiserliche Garde, nickte. »Das waren wir«, sagte er inbrünstig und schulterte den Knüppel, als wäre er eine Muskete.
    »Und wissen Sie, was das aus Ihnen und mir macht, Jacques?«, fragte Sharpe.
    »Was?«, fragte Malan misstrauisch.
    »Die besten Soldaten im Dorf.« Sharpe stand auf. »Sie und ich, Jacques Malan, zwei der besten, die es je gab. Echte Soldaten! Nicht so ein Pack wie diese Husaren, die ich hergeschleppt habe.«
    Malan hob die Schultern. »Husaren!« Er spie aus. »Weiber zu Pferd.«
    »Was ich damit sagen will, Jacques Malan: Helfen Sie mir, oder schlagen Sie mich.«
    »Schlag ihn!«, rief einer von Malans Anhängern und trat erschrocken zurück, als Sharpe zu ihm herumfuhr.
    »Wer sind Sie denn, dass Sie Sergent Malan sagen wollen, was er zu tun hat?«, herrschte Sharpe ihn an. »Er ist ein Soldat, kein nichtsnutziger Tagedieb. Wir beide! Wir haben den Krieg gesehen. Blut gesehen. Haben Männer vor wahnsinnigen Schmerzen schreien hören. Wir sahen die Welt brennen. Wagen Sie es bloß nicht, hier einen Befehl zu erteilen, Sie Wurm!«
    Malan runzelte die Stirn, obschon Sharpes Worte ihm schmeichelten. »Wie soll ich Ihnen helfen, Engländer?« Er klang noch immer vorsichtig, aber in Sharpes plötzlicher Wut hatte er den Soldaten aufblitzen sehen, der Sharpe einmal gewesen war, und Malan mochte Soldaten. Er vermisste ihre Welt.
    »Wie soll ich ins Château kommen, ohne dass sie mich entdecken?«, fragte Sharpe. »Sie werden einen Posten im Wachturm aufgestellt haben, und es gibt nur zwei Brücken über den Graben. Der Posten kann beide einsehen, aber es muss noch einen Weg hinein geben.«
    »Woher soll ich das wissen?«, fragte Malan.
    »Weil Sie als junger Mann hinter Madame her waren«, sagte Sharpe, »und eines Tages sind Sie aufs Dach des Châteaus gestiegen, um in ihr Schlafzimmerfenster zu blicken. Und Sie haben dazu keine Brücke überquert, habe ich recht?«
    Malan wirkte verlegen, dann sagte er sich, dass die Geschichte ihm durchaus zur Ehre gereichte, und er nickte. »Ja, es gibt einen Weg.«
    »Dann zeigen Sie ihn mir«, sagte Sharpe, »und danach können Sie mich verprügeln, wenn es wirklich sein muss.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein«, erwiderte Malan, aber ohne jede Wut.
    »Aber zuerst«, sagte Sharpe, »müssen wir uns um den Chor kümmern.«
    »Welchen Chor?«
    »Warten Sie nur ab«, sagte Sharpe. Er schlug dem großen Mann auf die Schulter. »In dem Augenblick, in dem ich in Schwierigkeiten geriet, wusste ich, dass ich Sie brauche. Genau Sie.«
    Malan wusste nicht genau zu sagen, wie Sharpe ihn herumgekriegt hatte, aber trotzdem war er erfreut. »Mich?«, fragte er. Er wollte das Kompliment noch einmal hören.
    Sharpe tat ihm den Gefallen. »Sie sind ein Soldat, Jacques. Und ich mag Soldaten.« Er zog eine seiner erbeuteten Pistolen aus der Tasche und drückte sie Malan in die Hand. »Sie werden feststellen, dass sie nützlicher ist als ein Knüppel, Jacques.«
    »Ich habe zu Hause meine Muskete.«
    »Dann holen Sie sie. Danach kommen Sie wieder hierher. Und – Sergent …«, Sharpe hielt kurz inne, »merci beaucoup.« Er unterdrückte seinen Seufzer der Erleichterung und ging zurück in die Kirche. Er musste sich um den Chor kümmern.

    Sergent Challon schluckte das letzte Stück Gans herunter, klopfte sich auf den Bauch und lehnte sich zurück. Lucille brachte Patrick oben ins Bett, und Challon hob den Blick zur Decke. »Kochen kann sie«, sagte der Sergent anerkennend.
    »Gans ist gefährlich für die Nerven«, warnte der Anwalt. »Zu schwer, zu fettig. Gans sollte man stärker meiden als alle anderen Fleischsorten.« Er war mit Sharpes Kontobüchern fast fertig und wunderte sich, wieso das gestohlene Gold in keiner einzigen Spalte auftauchte. Wahrscheinlich, sagte er sich, weil der Engländer den Raub geheim halten wollte.
    »Ich könnte noch eine Gans vertragen«, grunzte Challon, dann blickte er Lorcet an. »Was machen Sie mit der Frau, wenn ihr Engländer

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