Sharpes Sieg
seinen Rock schob, um das Blut aus der tulwar -Wunde an seiner linken Schulter zu stillen. Es war keine ernsthafte Verwundung, denn er konnte keinen gebrochenen Knochen spüren, und sein linker Arm war unbehindert. Er warf den verbogenen Säbel weg, fand eine weggeworfene Marathen-Muskete, zog das Bajonett aus dem Gurt des gefallenen Besitzers, hängte sich dessen Patronentasche um und machte sich auf die Suche, um jemanden zu töten.
Es dauerte eine halbe Stunde, um die neue Linie aus den fünf Bataillonen, die durch das Geschützfeuer der Marathen marschiert waren, zu formieren und Pohlmanns Rechte zur Flucht zu zwingen, aber jetzt waren die fünf Bataillone nach Norden gegen Pohlmanns neue Position gerichtet, deren linke Flanke bis an Assayes Mauern reichte und sich dann längs des südlichen Ufers des Flusses Juah erstreckte.
Die Marathen hatten noch vierzig Geschütze, und Pohlmann befehligte immer noch achttausend Infanteristen und zahllose Kavallerie, und die zwanzigtausend Infanteristen des Radschas von Berar warteten immer noch hinter den behelfsmäßigen Schutzwällen des Dorfes. Wellesleys Infanterie zählte weniger als viertausend Mann, und er hatte nur zwei leichte Geschütze, die einsetzbar waren, und kaum sechshundert Kavalleristen auf erschöpften und fast verdursteten Pferden.
»Wir können sie aufhalten!«, brüllte Pohlmann vor seinen Männern. »Aufhalten und besiegen!« Er war immer noch zu Pferde und trug seinen farbenprächtigen seidenen Uniformrock. Er hatte davon geträumt, auf seinem Elefant über ein Schlachtfeld zu reiten, auf dem es von Toten wimmelte und die erbeuteten Waffen des Feindes angehäuft waren. Stattdessen ermunterte er seine Männer zu einem letzten Kampf am Fluss. »Haltet!«, rief er. »Haltet sie auf, und besiegt sie.« Hinter seinen Männer floss der Juah, während vor ihnen die Schatten auf dem Ackerland vor Assaye länger wurden.
Dann hörte er wieder das Spiel der Dudelsäcke, und Pohlmann zog sein Pferd herum, um zum rechten Ende der Linie zu blicken. Er sah, dass die hohen Federmützen und die schwingenden Kilts des verdammten schottischen Regiments wieder vorwärts marschierten. Ihre gekreuzten Gurte leuchteten weiß im Sonnenschein, und ihre Bajonette glänzten.
Jenseits von ihnen, halb verborgen von den Bäumen, drohte die britische Kavallerie, schien jedoch von einer Batterie Kanonen auf der rechten Seite von Pohlmanns Linie in Schach gehalten zu werden.
Der Hannoveraner wusste, dass die Kavallerie keine Gefahr war. Es war die Infanterie, die nicht zu stoppende Infanterie mit den roten Uniformröcken, die ihn besiegen würde. Er sah, dass an der Flanke der Highlander die Sepoy-Bataillone vorzurücken begannen, und er spielte mit dem Gedanken, dorthin zu reiten, wo das schottische Regiment auf seine Linie stoßen würde. Es würde Saleurs compoo treffen, und plötzlich war das Pohlmann gleichgültig. Sollte Saleur seine Schlacht schlagen, denn Pohlmann wusste, dass sie verloren war. Er starrte zum 78. Regiment und war überzeugt, das keine Macht auf Erden solche Männer stoppen konnte.
»Die verdammt beste Infanterie auf Erden«, sagte er zu einem seiner Adjutanten.
»Sahib?«
»Beobachten Sie sie. Sie werden in Ihrem Leben keine besser kämpfenden Männer sehen«, sagte Pohlmann bitter, schob seinen Säbel in die Scheide und schaute zu den Schotten, die noch einmal unter Kanonenbeschuss lagen, deren beide Reihen jedoch weiter vorwärts marschierten.
Pohlmann wusste, dass er nach Westen reiten und Saleurs Männer ermutigen sollte, doch stattdessen dachte er an das Gold, das er in Assaye zurückgelassen hatte. Diese letzten zehn Jahre waren ein feines Abenteuer gewesen, doch die Marathen-Konföderation starb vor seinen Augen, und Anton Pohlmann wollte nicht mit ihr sterben. Der Rest des Marathen-Fürstentums mochte weiterkämpfen, doch Pohlmann sagte sich, dass es an der Zeit war, sein Gold zu nehmen und sich auf die Flucht zu begeben.
Saleurs compoo begann bereits zurückzuweichen. Einige der Männer aus den hinteren Reihen warteten nicht einmal auf das Eintreffen der Schotten, sondern rannten zurück in den Fluss Juah und wateten durch das schmutzige Wasser, das ihnen bis zur Brust reichte. Der Rest des Regiments begann zu wanken.
Pohlmann hatte gedacht, dass diese drei compoo s so gut wie jede Infanterie auf der Welt waren, doch sie hatten sich als zerbrechlich erwiesen. Die Briten feuerten eine Salve, und Pohlmann hörte die Kugeln in seine
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