Sharpes Sieg
Colonel Pohlmann seinen Schatz gelagert hatte. Dodd wusste, wenn er seinen Männern kein Gold gab, dann würden sie sich davonmachen und sich einen anderen Kriegsherrn suchen, der sie belohnen würde. Wenn er sie jedoch bezahlte, dann würden sie unter seinem Kommando bleiben, während er einen anderen Prinzen als Arbeitgeber suchte.
Er hörte das Donnern eines großen Geschützes jenseits des Dorfes und nahm an, dass die Briten begonnen hatte, Assayes Schutzmauer aus getrocknetem Schlamm zu beschießen. Dodd wusste, dass diese Mauern nicht lange halten würden, denn jeder Treffer würde die getrockneten Schlammziegel zerbröckeln, und die Dachbalken der äußeren Häuser würden zusammenbrechen, sodass binnen Minuten eine breite Bresche in Assayes Herz führen würde. Einen Moment später würden die Rotröcke in die staubige Bresche befohlen werden. Und die Gassen des Dorfes würden verstopft sein mit Soldaten, die ihre Bajonette einsetzten.
Dodd erreichte die Gasse, die zu dem Hof führte, in dem Pohlmann seine Elefanten gelassen hatte, und er sah – wie erwartet –, dass das große Tor immer noch geschlossen war. Pohlmann war zweifellos im Hof, bereitete sich auf die Flucht vor, doch Dodd konnte nicht warten, bis der Hannoveraner die Tore öffnete, und so befahl er seinen Männern, sich ihren Weg in das Haus zu erkämpfen. Er befahl einem Dutzend Männer, die Gasse zu blockieren, gab einem dieser Männer sein Pferd zu halten, dann führte er den Rest der Sepoys zum Haus.
Pohlmanns Leibwache sah sie kommen und feuerte, doch zu früh, Dodd überlebte die in Panik geschossene Salve und trieb seine Männer mit Schreien weiter.
»Tötet sie!«, brüllte er, den Säbel in der Hand, als er durch den Musketenrauch angriff. Er trat die Haustür auf und sprang in eine Küche, die voller Männer in purpurfarbenen Uniformenröcken war. Er sprang mit dem Säbel auf sie zu und trieb die Verteidiger zurück, und dann trafen seine Sepoys ein und griffen Pohlmanns Männer mit ihren Bajonetten an.
»Gopal!«, rief Dodd.
»Sahib?«, der Jemadar zog seinen tulwar aus einer Leiche.
»Finde das Gold! Verlade es auf die Elefanten, und öffne das Hoftor!« Nachdem Dodd die Befehle geknurrt hatte, machte er mit dem Töten weiter. Er war von großem Zorn erfüllt.
Wie konnte irgendein Dummkopf diese Schlacht verlieren? Wie konnte ein Mann, der hunderttausend Soldaten hatte, von einer Hand voll Rotröcken besiegt werden?
Es war Pohlmanns Fehler, alles Pohlmanns Schuld, und Dodd wusste, dass Pohlmann irgendwo in dem Haus oder im Hof sein musste, so jagte er ihn und ließ seine Wut an Pohlmanns Leibwächtern aus, verfolgte sie von Zimmer zu Zimmer, schlachtete sie gnadenlos ab, und die ganze Zeit donnerten die großen Geschütze, und ihre Kanonenkugeln schlugen in die Mauern des Dorfes.
Der größte Teil der Infanterie des Radschas von Berar war geflüchtet. Diejenigen auf den behelfsmäßigen Brustwehren sahen, dass sich die Rotröcke jenseits des Rauchs der großen Kanone drängten, und sie warteten nicht darauf, dass die britische Infanterie angriff, sondern rannten stattdessen nordwärts. Nur die arabischen Söldner blieben, und auch einige dieser Männer sagten sich, dass Vorsicht besser als Tapferkeit war, und so schlossen sie sich der anderen Infanterie an, die durch die Furt platschte, wo Captain Joubert mit Dodds Regiment wartete.
Joubert war nervös. Die Verteidiger des Dorfes flüchteten. Dodd war vermisst, und Simone war immer noch irgendwo im Dorf. Es ist wie das Ende von Ahmadnagar, dachte er, und diesmal war er entschlossen, dafür zu sorgen, dass seine Frau nicht zurückgelassen wurde. Er trat seinem Pferd die Hacken in die Flanken und preschte auf das Haus zu, wo Simone Zuflucht gesucht hatte.
Dieses Haus lag in der Nähe des Hofes, wo Dodd Pohlmann suchte, doch der Hannoveraner war verschwunden. Sein Gold befand sich in den Korbgestellen, die von Pohlmanns Leibwächtern auf die beiden Transportelefanten geschnallt worden waren, bevor Dodds Männer angegriffen hatten, doch es war kein Anzeichen von Pohlmann selbst zu sehen.
Dodd sagte sich, dass er den Bastard leben lassen sollte, und so gab er seine Jagd auf, schob seinen Säbel in die Scheide und entriegelte die Hoftore.
»Wo ist mein Pferd?«, rief er den Männern zu, die er die Gasse hatte sichern lassen.
»Tot, Sahib«, antwortete ein Mann.
Dodd rannte durch die Gasse und sah, dass sein kostbarer neuer Wallach von einer Kugel aus dem Salvenfeuer von
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