Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
sie Sir Arthur Wellesley meinte, den kalten Mann, der Sharpe befördert hatte. »Er ist der beste General, den ich je kennen gelernt habe, Ma'am«, sagte er.
    »Das meinen Sie wirklich?«, fragte sie skeptisch.
    »Ja, Ma'am«, bekräftigte Sharpe, »das meine ich.«
    »Wie haben Sie ihm das Leben gerettet?«
    Sharpe zögerte. Der Duft ihres Parfüms war schwer. Er hätte fast etwas Vages über die Verwirrung während der Schlacht und über mangelnde Erinnerung gesagt, doch in diesem Augenblick tauchte Lord William auf dem Achterdeck auf, und ohne ein Wort wandte sie sich zur Treppe. Sharpe blickte ihr nach, und sein Herz schlug heftig. Er war immer noch aufgewühlt. Ihre Nähe hatte ihn schwindlig gemacht.
    Pohlmann lachte leise. »Sie mag Sie, Sharpe.«
    »Seien Sie nicht blöde.«
    »Sie ist scharf auf Sie«, sagte Pohlmann.
    »Mein lieber Sharpe! Mein lieber Sharpe!« Es war der Schotte, Major Dalton, der vom Achterdeck herabstieg. »Da sind Sie ja! Sie waren so schnell verschwunden! Ich möchte mit Ihnen reden, wenn Sie so freundlich wären, mir ein paar Minuten zu widmen. Wie Sie, Sharpe, war ich bei Assaye dabei, und ich bin über die Geschehnisse dort immer noch verwirrt. Mein lieber Baron, Baroness ...«, er nahm den Hut ab und verneigte sich, »... seien Sie gegrüßt. Vielleicht werden Sie verzeihen, wenn zwei Soldaten in Erinnerungen schwelgen?«
    »Ich werde Ihnen verzeihen, Major«, sagte Pohlmann überschwänglich. »Aber ich werde Sie ebenfalls verlassen, denn ich habe keine Ahnung vom Soldatentum, nicht die geringste! Ihre Unterhaltung wäre ein großes Geheimnis für mich. Komm, mein Liebchen, komm.«
    So erzählte Sharpe in der tropischen Dunkelheit von der Schlacht bei Assaye.
 
    »Geschütz Nummer vier!«, rief Tufnell, der Erste Leutnant der Calliope. »Feuer!«
    Das 18-Pfünder-Geschütz sprang zurück und ruckte zu einem Halt, als die Brooktaue den Rückstoß abfingen. Weiße Fragmente des Anstrichs flogen von dem gespannten Hanf, denn Captain Cromwell bestand darauf, dass die Brooktaue wie jedes andere Ausrüstungsstück an Deck weiß angestrichen waren. Es war der Grund dafür, dass nur ein einziges Geschütz feuerte, denn Cromwell wollte nicht die anderen einunddreißig Kanonen einsetzen, die polierte Rohre und frisch angestrichene Brooktaue hatten, sodass jede Geschützmannschaft, zur Hälfte gebildet aus der Schiffscrew und zur Hälfte aus Passagieren, sich abwechselte, um Geschütz Nummer vier abzufeuern. Das 18-Pfünder-Geschütz, das Rohr vom Pulver geschwärzt, zischte, als das Rohr ausgewischt wurde. Eine große Rauchwolke zog hinter dem Schiff her und zerfaserte im Wind.
    »Der Schuss war zu kurz, Sir!«, meldete Binns, der junge Offizier vom Heck aus, wo er, ausgerüstet mit einem Fernrohr, den Einschlag der Kugel beobachtet hatte. Die Chatham Castle, ein anderes Schiff des Konvois, ließ regelmäßig leere Fässer ins Kielwasser nieder, die dem Geschütz der Calliope als Ziel dienten.
    Jetzt war die Mannschaft des Geschützes Nummer fünf mit dem Schießen an der Reihe. Der befehlshabende Seemann war ein verhutzelter Mann mit langen grauen Haaren, das er zu einem großen Knoten gebunden hatte. »Sie ...«, er wies auf Malachi Braithwaite, von dem zu seinem größten Unbehagen erwartet wurde, ein Geschütz zu bedienen, obwohl er der Privatsekretär eines Lords war, »... schieben zwei der schwarzen Beutel in das Rohr, wenn ich es sage. Er ...«, er zeigte auf einen Laskar, einen indischen Seemann, »... rammt sie fest, und Sie ...«, er wies wieder auf Braithwaite, »... schieben die Kugel ins Rohr. Der Schwarze rammt sie mit dem Ansetzer fest, und keiner von euch Landratten kommt ihm in den Weg. Und Sie ...«, er sah Sharpe an, »... zielen mit dem Geschütz.«
    »Ich dachte, das sei Ihr Job«, sagte Sharpe.
    »Ich bin halb blind.« Der Seemann grinste zahnlos und wandte sich an die anderen drei Passagiere. »Der Rest von euch hilft den anderen Blackies, das Geschütz vorwärts auf diese beiden Linien dort zu schieben, und wenn ihr das getan habt, tretet ihr verdammt aus dem Weg und haltet euch die Ohren zu. Wenn es zu einem Gefecht kommt, fallt ihr am besten auf die Knie und betet zum Allmächtigen, dass wir kapitulieren. Sie werden das Geschütz abfeuern, Sir?«, fragte er Sharpe. »Und Sie wissen, dass Sie auf einer Seite der Kanone stehen müssen, es sei denn, Sie wünschen ein Grab in der See. Am besten feuern Sie, wenn das Schiff in der Aufwärtsbewegung auf dem Wasser

Weitere Kostenlose Bücher