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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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und die Plänkler zu zerschlagen. Die britischen Geschütze hatten ihr Feuer gegen die französische Batterie verlagert, also schlugen auch keine Granaten mehr in ihre Reihen. »Vive l’Empereur!« Die acht Reihen hinter der vordersten Linie stiegen über die Toten und Verwundeten. »Tirez!« Eine weitere Musketensalve. Viertausend Männer marschierten nun gegen siebenhundert. Die französische Batterie schoss mit Kartätschen, um die Kolonnen zu unterstützen, und das Gras beugte sich unter der Wucht der Geschosse wie von einem starken Wind. Die portugiesischen Caçadores und die britischen Riflemen wurden zusammengetrieben und zurückgejagt. Immer weiter wichen die Plänkler zurück. Die französischen Musketen kamen immer näher, und ihre Geschütze deckten das Gelände so weit und tief wie möglich ab. Kurz kehrte Ruhe ein, als die französischen Kanoniere ihre Geschütze trotz des britischen Gegenfeuers hundert Schritt nach vorn verlagerten. Sie schossen erneut, und wieder wurden Plänkler zerfetzt. Die Franzosen rochen den Sieg schon, und die vier Bataillone in Front legten einen Zahn zu. Ihr Feuer kam unregelmäßig, weil man in Bewegung nur schwer nachladen konnte, und einige der Männer pflanzten bereits die Bajonette auf.
    Die britischen Plänkler liefen fast bis zum Waldrand zurück. Duncans zwei Geschütze zur Linken erkannten die Gefahr, verlagerten ihr Ziel und feuerten Kartätschen auf das vorderste französische Bataillon. Blutüberströmt sanken die Franzosen nieder, als wäre ein Riese mit einer Sense durch ihre Reihen gefahren.
    Dann, plötzlich, wimmelte es am Waldrand nur so von Soldaten. Die Silver-Tails bildeten die linke Flanke von Wheatleys Linie, und neben ihnen standen die beiden gestrandeten Kompanien der Coldstream Guards. Goughs Iren wiederum hatten rechts von den Gardisten Stellung bezogen. Dann folgte der Rest des 67th und schließlich, neben den Geschützen, folgten zwei Kompanien der Cauliflowers, des 47th.
    »Nicht feuern!«, hallten Rufe den Waldrand entlang.
    »Wartet noch!«, bellte ein Sergeant. Einige der Männer hoben ihre Musketen. »Wartet auf den Befehl!«
    »Formation nach rechts schwenkt! Nach rechts!«
    Es war eine Kakophonie von Stimmen, von Offizieren, die auf ihren Pferden schrien, und von Sergeants, die versuchten, ihre Männer zu sortieren, nachdem sie aus dem Wald gekommen waren. »Schaut euch das an, Jungs! Schaut euch das an! Oh, welch Freude am Morgen!« Major Hugh Gough, der auf einem rotbraunen Wallach saß, ritt hinter sein Bataillon. »Da kommt eine kleine Zielübung auf uns zu marschiert, meine Süßen!«, brüllte er. »Aber wartet noch! Wartet!«
    Die neu eingetroffenen Bataillone hatten sich rasch sortiert. »Führt sie nach vorn! Nach vorn!«, schrien Wheatleys Adjutanten, und die zwei Reihen tiefe Linie rückte über die Heide auf die toten und sterbenden Plänkler zu. Eine französische Kanonenkugel schlug in das 67th. Ein Mann wurde in zwei Hälften gerissen, und sein Blut spritzte auf zwölf andere. »Formation schließen! Formation schließen!«
    »Halt! Legt an!
    »Vive l’Empereur!«
    »Feuer!«
    Nun drückten die unabänderlichen Regeln der Mathematik dem Kampf ihren Stempel auf. Die Franzosen waren gegenüber den Briten zwei zu eins in der Überzahl, doch die vorderen vier französischen Bataillone waren in neun Reihen aufgestellt und hatten damit zweiundsiebzig Mann pro Reihe. Und vier Bataillone mit je zweiundsiebzig Mann pro Reihe bildeten eine Linie von weniger als dreihundert Musketen. Sicher, die Männer in der zweiten Reihe konnten über die Schultern ihrer Kameraden hinweg feuern, aber auch so konnten Lavals viertausend Mann nicht mehr als sechshundert Musketen gegen die britische Linie einsetzen, wo jeder schießen konnte, und Wheatleys Linie war vierzehnhundert Mann stark. Die Plänkler, die den französischen Vormarsch lange genug aufgehalten hatten, rannten auf die Flanken.
    Dann eröffnete Wheatleys Linie das Feuer.
    Die Musketenkugeln schlugen in die Angriffsspitzen der Franzosen. Vom Pulverdampf verborgen, luden die Rotröcke nach. »Zugweise feuern!«, riefen die Offiziere, und die folgenden Salven kamen in Wellen. Nur jeweils ein halbe Kompanie feuerte zugleich, dann die andere Hälfte, sodass der Kugelhagel niemals aufhörte.
    »Zielt tief!«, brüllte ein Offizier.
    Kartätschen kreischten durch den Rauch. Ein Mann taumelte zurück. Er hatte ein Auge verloren und sein Gesicht war nur noch ein blutiger Klumpen, doch der

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