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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Blutzoll in den französischen Reihen war noch wesentlich höher. Die britischen Kugeln richteten ein furchtbares Gemetzel unter ihnen an.
    »Verdammt«, knurrte Sharpe. Er war an der rechten Flanke der britischen Linie aus dem Wald gekommen. Ein Stück rechts von ihm standen Duncans Geschütze, die bei jedem Schuss drei, vier Schritt zurücksprangen. Und neben den Geschützen kämpften die Reste der portugiesischen Plänkler, während links von Sharpe die britische Linie begann. Sharpe schloss sich den Portugiesen in ihren braunen Uniformen an. Die Männer sahen ausgemergelt aus, die Gesichter schwarz von Pulver und die Augen weiß. Es war ein neu aufgestelltes Bataillon, das noch nie im Kampf gewesen war, aber sie hatten ihre Arbeit gemacht, und jetzt feuerten die Rotröcke Salven. Doch die Portugiesen hatten auch schwere Verluste erlitten. Sharpe sah viel zu viele braune Leichen vor den französischen Bataillonen. Und er sah auch Grünröcke dort, alle links der britischen Linie.
    Die französischen Bataillone verbreiterten ihre Front, aber das machten sie nicht gut. Jeder Mann versuchte, einen Platz zu finden, von wo aus er schießen konnte, oder suchte Deckung hinter seinen tapfereren Kameraden, während Unteroffiziere sie gleichzeitig hin und her schubsten. Kartätschenkugeln kreischten Sharpe um die Ohren, und instinktiv schaute er hinter sich, um sicherzugehen, dass keiner seiner Männer getroffen worden war. Sie waren unverletzt, doch neben Sharpe kippte ein portugiesischer Plänkler nach hinten. Ein Geschoss hatte ihm die Kehle zerrissen.
    »Ich habe ja gar nicht gewusst, dass Sie bei uns sind!«, rief eine Stimme. Sharpe drehte sich um und sah Major Duncan auf sich zureiten.
    »Ja, ich bin hier«, erwiderte Sharpe.
    »Können Ihre Gewehre diesen Kanonieren den Schneid abkaufen?«
    Die sechs französischen Geschütze waren direkt an die Front verlegt worden. Zwei hatten Duncans Kugeln bereits ausgeschaltet, doch die anderen deckten die linke Flanke der Briten mit Kartätschen ein. Das Problem war nur, dass eine Kanone beim Feuern eine riesige dichte Rauchwolke erzeugte, die auf Entfernung sogar noch undurchdringlicher wurde. Und die Distanz war groß, selbst für ein Gewehr. Trotzdem rief Sharpe seine Männer nach vorn zu den Portugiesen und befahl ihnen, die französischen Kanoniere unter Beschuss zu nehmen. »Das ist alles ziemlich sicher, Pat«, sagte er zu Harper. »Mit Kämpfen hat das nichts zu tun.«
    »Es ist uns stets ein Vergnügen, einen Kanonier zu erschießen, Sir«, erwiderte Harper. »Stimmt das nicht, Harris?«
    Harris, der gerade noch so vehement seinen Unwillen bekundet hatte, zu kämpfen, spannte den Hahn. »In der Tat, Sergeant. Stets ein Vergnügen.«
    »Dann gönn dir den Spaß. Knall einen verdammten Kanonier ab.«
    Sharpe schaute zu der französischen Infanterie, doch außer Rauch konnte er nicht viel sehen. Allerdings erkannte er zwei Adler und daneben die kleinen Fahnen an den Hellebarden der Männer, die mit dem Schutz der Adler betraut waren. Und er hörte, dass die Trommler noch immer den pas de charge spielten, obwohl der französische Angriff zum Stillstand gekommen war. Der Lärm war ohrenbetäubend. Eine gnadenlose Salve folgte auf die andere, und wenn Sharpe die Ohren spitzte, dann konnte er hören, wie Kugeln in Holz, Erde und Fleisch einschlugen, gemischt mit dem Schreien der Getroffenen. Und wie immer staunte er über den Mut der Franzosen. Sie wurden hart getroffen, und doch hielten sie stand. Sie duckten sich hinter die Toten, traten zur Seite, um Verwundete nach hinten zu lassen, und die ganze Zeit über feuerten sie eine Salve nach der anderen.
    Eine Ordnung vermochte Sharpe beim Feind jedoch nicht zu erkennen. Die Kolonnen hatten sich aufgelöst, und die tiefe Reihe der Franzosen wurde immer breiter und breiter, je mehr Männer sich einen Platz zum Schießen suchten, doch noch immer war ihre Linie kürzer als die der Briten. Nur die Briten und Portugiesen kämpften in zwei Reihen. Die Franzosen bildeten immer drei, doch diese Linie war ohnehin nur ein ungeordneter Haufen, sechs, sieben Mann tief.
    Ein drittes französisches Geschütz wurde getroffen. Eine Kugel zerschlug das Rad, und die Kanone kippte auf die Seite. »Guter Schuss!«, rief Duncan. »Eine Extraration Rum für die Schützen!« Er hatte keine Ahnung, welches seiner Geschütze den Schaden verursacht hatte, also würde er nach der Schlacht einfach allen eine Extraration geben.
    Ein Windstoß blies den

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