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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Pulver, um ein Geschoss so weit zu schleudern. Gott sei Dank sind sie nicht genau.«
    »Sagen Sie das den armen Kerlen da drüben«, sagte Sharpe und nickte in die Richtung, wo die Mannschaft der Santa Catalina gerade die Rettungsboote bestieg.
    »Ein Glücksschuss«, sagte Theobald. »Wie geht es Ihrem Kopf heute?«
    »Er tut weh.«
    »Es gibt nichts, was die Berührung einer Frau nicht zu heilen vermag«, sagte Theobald.
    Eine Mörsergranate landete unmittelbar an Backbord der Fregatte, und Wasser spritzte auf das Deck. Schwach hing der Geruch der brennenden Lunte in der Luft. Der nächste Schuss ging gut hundert Yards daneben, und der danach verfehlte sein Ziel sogar noch weiter. Dann hörte das Mörserfeuer auf. Die Thornside war außer Reichweite.
    Die Thornside ging ein gutes Stück südlich der Stadt vor Anker, nah an den anderen britischen Kriegsschiffen und einer ganzen Schar kleiner Handelsschiffe.
    Brigadier Moon humpelte auf den Krücken, die der Schiffszimmermann ihm gemacht hatte, zu Sharpe. »Sie werden noch kurz an Bord bleiben, Sharpe.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Offiziell dürfen britische Truppen die Stadt nicht betreten. Wenn wir also nicht sofort ein Schiff nach Lissabon finden, werde ich Ihnen ein Quartier auf der Isla de León besorgen.« Er deutete auf ein kleines Stück Land südlich ihres Ankerplatzes. »Aber jetzt werde ich erst einmal zur Botschaft gehen und dem Botschafter meinen Respekt erweisen.«
    »Dem Botschafter, Sir?«
    Moon schaute Sharpe müde an. »Was Sie da sehen«, sagte er, »ist der letzte Rest des souveränen Spanien. Mit Ausnahme einer Hand voll von Festungen haben die Franzosen den Rest dieses verdammten Landes unter Kontrolle. Deshalb ist unsere Botschaft jetzt hier in Cadiz und nicht in Madrid oder Sevilla. Ich werde Ihnen weitere Befehle schicken.«
    Diese Befehle kamen kurz nach Mittag und schickten Sharpe und seine Männer auf die Isla de León, wo sie warten sollten, bis ein Schiff den Hafen in Richtung Norden verließ. Das Beiboot, das sie ans Ufer brachte, fuhr die vor Anker liegende Flotte ab, größtenteils Handelsschiffe. »Gerüchten zufolge bringen sie eine Armee nach Süden«, erzählte der Midshipman, der das Boot kommandierte.
    »Nach Süden?«
    »Sie wollen dort irgendwo an der Küste landen«, sagte der Midshipman, »gegen die Franzosen marschieren und die Belagerung durchbrechen. Verdammte Scheiße, stinken die!« Er deutete auf vier riesige Gefängnisschiffe, die stanken wie eine offene Kanalisation. Die Schiffe waren einst Kriegsschiffe gewesen, doch nun hatten sie keine Masten mehr, und ihre offenen Geschützpforten waren mit Eisengittern gesichert, durch die Männer das vorbeifahrende Boot beobachteten. »Gefängnisschiffe, Sir«, sagte der Midshipman, »voller Froschfresser.«
    »Ich erinnere mich an das da«, warf der Bootsmann ein und nickte in Richtung des nächstgelegenen Schiffs. »Das war bei Trafalgar. Wir haben es in Stücke geschossen. Am ganzen Rumpf lief Blut herunter. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Ja, da waren die Dons auf der falschen Seite«, bemerkte der Midshipman.
    »Jetzt sind sie aber auf unserer«, erwiderte Sharpe.
    »Wir hoffen das, Sir. Wir hoffen das. So, da wären wir, Sir. Ich hoffe, ihre Eierschale heilt wieder zusammen.«
    Die Isla de León war das Heim von fünftausend britischen und portugiesischen Soldaten, die dabei helfen sollten, Cadiz gegen die französischen Belagerer zu verteidigen. Halbherziges Geschützfeuer hallte von den Linien der Belagerer herüber, die mehrere Meilen östlich von hier lagen. Auf der Insel gab es eine kleine Stadt mit Namen San Fernando. Sharpe meldete sich dort bei einem erschöpften Major, den es zu amüsieren schien, dass ihm unerwartet eine Hand voll Versprengter des 88th und des South Essex in den Schoß gefallen war. »Ihre Männer können sich einen freien Platz bei den Zelten suchen«, sagte der Major, »aber Sie werden sich natürlich in San Fernando bei den anderen Offizieren einquartieren, und das kostet. Gott, was ist schon umsonst?« Er schaute seine Quartierliste durch.
    »Es ist nur für eine Nacht oder so«, erklärte Sharpe.
    »Ich würde sagen, das hängt vom Wind ab, oder? Solange er in Richtung Nordwesten weht, werden Sie noch nicht einmal in die Nähe von Lissabon kommen. Ah – da hätten wir ja was. Sie können sich ein Haus mit Major Duncan teilen. Er ist Artillerist, also nichts Besonderes. Im Augenblick ist er aber nicht da, sondern auf der Jagd mit Sir

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