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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ZUNGE, DU SCHWACHKOPF! ICH HABE SCHON LANGE DEN VERDACHT, DASS DOMNA CALLINA DER EIGENTLICHE MANN IN EUREM HAUSHALT IST. ABER MUSST DU DAS HIER IN ALLER ÖFFENTLICHKEIT UNTER BEWEIS STELLEN? STECKT DEIN GEHIRN IN DEM KÖRPERTEIL, AUF DEM DU SITZT? Dem folgte ein obszönes Bild; Regis sah, dass Merryl sich krümmte. Diese Reaktion spürte er auch in Danilos Gedanken. Danilo wusste, was es hieß, von Dyan erniedrigt zu werden, erbarmungslos, mit sadistischer Kraft, bis Danilo zusammengebrochen war und das Messer gegen ihn gezückt hatte … Die Qual seines Freundes veranlasste Regis, blindlings zurückzutreten und sich neben ihn zu stellen. Merryl war totenblass. Einen Augenblick lang dachte Regis, er werde vor ihnen allen in Tränen ausbrechen.
Dann sagte Dyan mit kalter Stimme: »Lord Regis, Danilo, ich glaube, wir haben eine Verabredung zum Essen. Dom Lerrys, ich danke Euch für den Wein.« Er nickte Regis zu und wandte sich von ihnen allen ab. Regis und Danilo konnten nichts anderes tun, als ihm zu folgen. Merryl umklammerte immer noch geistesabwesend sein Messer; er ließ es in die Scheide gleiten und ging ihnen nach. Ein schneller Blick zurück zeigte Regis, dass die Spannung sich verflüchtigt hatte. Gabriel sprach leise und beschwörend auf Marius ein, aber das war ganz in Ordnung. Regis wusste, in seinem Schwager war keine Spur von Bosheit, und schließlich war Gabriel in Kennards Abwesenheit Marius’ Vormund.
Draußen wandte sich Dyan mit zurechtweisendem Stirnrunzeln an Merryl. »Ich hatte die Absicht, auch dich einzuladen, denn ich möchte, dass du und Regis euch kennen lernt. Aber du bleibst uns besser fern, bis du gelernt hast, dich in der Stadt zu benehmen, Junge! Das erste Mal, dass ich dich in die Gesellschaft von Comyn mitnehme, fängst du einen blödsinnigen Streit an!«
Der Ton und die Worte hätten um keine Nuance geändert werden müssen, wenn er zu einem Jungen von acht oder neun gesprochen hätte, der sich beim Murmelspiel gehauen und eine blutige Nase geholt hatte. So unentschuldbar Merryls Benehmen gewesen war, tat der Junge Regis doch Leid. Blutübergossen stand er da und nahm Dyans Strafrede wortlos hin. Nun, verdient hatte er sie. Merryl schluckte. »Sollte ich dastehen und mich von Terranern und HalbTerranern beleidigen lassen, Verwandter?« Er benutzte das Wort in der intimen Form, die Onkel bedeuten konnte, und Dyan verwies es ihm nicht. Er klopfte ihm ganz leicht auf die Wange.
»Ich finde, beleidigend warst du. Und es gibt eine richtige und eine falsche Art, so etwas zu tun, Kiyu. Denk einmal über die richtige Art nach. Wir sehen uns später.«
Merryl ging, aber er sah nicht mehr ganz so wie ein getretenes Hündchen aus. Regis, dem äußerst unbehaglich zu Mute war, folgte Dyan die Straße hinunter. Der Comyn-Lord bog in den Eingang eines Hauses ein, das nach einem kleinen, diskreten Lokal aussah. Drinnen merkte Regis gleich, um was es sich handelte, aber Dyan zuckte die Schultern und sagte: »Hier werden wir keine anderen Comyn treffen, und ich kann auf ihre Gesellschaft gern verzichten!« Ein unausgesprochener Gedanke flackerte auf. Wenn du Wert auf ein Privatleben legst, Junge, dann solltest du dich an Lokale wie dies hier gewöhnen. Es lag so viel Gleichmut darin, dass Regis die Botschaft ignorieren konnte, wenn er es wollte.
»Wie du wünschst, Verwandter.«
»Das Essen ist recht gut«, fuhr Dyan fort, »und ich habe ein Dinner bestellt. Du brauchst hier drin weiter nichts zur Kenntnis zu nehmen, wenn es dir lieber ist.« Er folgte einem sich verbeugenden Diener in einen mit Rot und Gold behängten Raum und sprach über unverfängliche Dinge - die Dekoration, die leise Streichmusik, während junge Kellner alle Arten von Speisen brachten.
»Die Musik ist aus den Bergen; das ist eine berühmte Gruppe aus vier Brüdern«, erzählte Dyan. »Ich habe sie gehört, als sie noch in Nevarsin waren, und ich persönlich habe sie gedrängt, nach Thendara zu kommen.«
»Eine schöne Stimme.« Regis lauschte dem klaren Sopran des jüngsten Musikers.
»Meine war seinerzeit besser«, sagte Dyan ausdruckslos, doch Regis hörte den Kummer doch heraus. »Es gibt vieles, was du nicht über mich weißt; dies gehört dazu. Ich habe seit dem Stimmbruch nicht mehr gesungen, nur ein bisschen im Chor, als ich im letzten Winter einige Zeit im Kloster war. Es war friedlich dort, obwohl ich kein Cristofero bin und nie einer sein werde; ihre Religion ist zu eng für mich. Ich hoffe, der Tag wird kommen, an

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