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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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etwas Falsches gesagt? Dann verlasse ich dich jetzt, Regis, damit du Frieden mit meinem Pflegesohn schließen kannst.« Er stand auf und verbeugte sich vor ihnen mit großer Höflichkeit. »Bitte, bestellt euch alles, was ihr möchtet, Wein oder Essen oder … Unterhaltung. Ihr seid heute Abend meine Gäste.« Noch einmal verbeugte er sich und ging. Er hängte sich seinen weiten, pelzgefütterten Mantel über den Arm, und das Kleidungsstück wallte hinter ihm drein wie ein lebendes Wesen.
Nach einer Minute sagte Danilo ganz benommen: »Mach dir nichts draus, Regis. Er beneidet uns um unsere Freundschaft, das ist alles, und deshalb schlägt er um sich. Und ich glaube, er kommt sich dumm vor, dass er in seinem Alter einen Bastard-Sohn gezeugt hat.«
»Ich schwöre, ich wollte es dir sagen«, antwortete Regis betrübt. »Ich wartete auf den richtigen Augenblick. Ich wollte es dir sagen, bevor du es irgendwo als Klatsch hörtest.«
»Aber, Regis, was hat es mit mir zu tun, wenn du Liebesaffären mit Frauen hast?«
»Du weißt die Antwort drauf«, erklärte Regis leise und heftig. »Ich habe keine Liebesaffären mit Frauen. Du weißt, dass solche Dinge geschehen müssen, weil ich Erbe von Hastur bin. Comyn-Erben sind Zuchthengste in den Domänen - darauf läuft es hinaus! Dyan hat nicht mehr Freude daran als du, und trotzdem sprach er davon, dich zu verheiraten. Und ich will verdammt sein, wenn ich irgendein Mädchen heirate, das man für mich ausgesucht hat wie eine Stute! Das war es, und das war alles. Crystal di Asturien ist eine sehr nette junge Frau; ich habe mit ihr bei einem halben Dutzend öffentlicher Tanzveranstaltungen getanzt, ich fand sie freundlich, sie war eine gute Gesprächspartnerin, und …« Er zuckte die Schultern. »Wie soll ich es dir sagen? Sie wünschte sich, einen Hastur-Sohn zu gebären. Sie ist nicht die Einzige. Soll ich mich entschuldigen für das, was ich tun muss, oder wäre es dir lieber, wenn es mir keinen Spaß gemacht hätte?«
»Ganz bestimmt brauchst du dich bei mir nicht zu entschuldigen.« Danilos Stimme klang kalt und tot.
»Dani…«, flehte Regis, »sollen wir es zulassen, dass Dyans Bosheit einen Keil zwischen uns treibt, nach so langer Zeit?«
Danilos Gesicht wurde weich. »Niemals, Bredhyu. Aber ich verstehe nicht. Du hast bereits einen Erben - du hast den Sohn deiner Schwester adoptiert.«
»Und Mikhail ist immer noch mein Erbe«, gab Regis zurück. »Aber die Hastur-Nachfolge hat zu lange von dem Leben eines einzigen Kindes abgehangen. Mein Großvater wird mich nicht zu einer Heirat zwingen - solange ich Kinder für die HasturNachfolge zeuge. Und heiraten will ich nicht«, setzte er hinzu. Die unausgesprochenen Folgerungen hingen in der Luft zwischen ihnen.
Ein Kellner kam, verbeugte sich und fragte, ob die Vai Domyn noch etwas wünschten: Wein, Süßigkeiten junge Unterhalter … Das Letztere betonte er, und Danilo konnte eine angewiderte Grimasse nicht unterdrücken.
»Nein, nein, nichts mehr.« Er zögerte, warf einen Blick zu Regis hinüber. »Es sei denn, du …«
Regis brummte: »Ein Wüstling bin ich nur bei Frauen, Dani, aber zweifellos habe ich dir Anlass gegeben, anders von mir zu denken.«
»Wenn wir schon streiten müssen …« - Danilo schluckte -»… lass es uns in sauberer Luft und nicht an einem Ort wie diesem tun!«
Regis wurde überwältigt von Bitterkeit. Das hatte Dyan angerichtet, verdammt! Er sagte: »Oh, genau hier ist der richtige Ort für einen Streit dieser Art unter Liebenden - und ich finde, wenn der Erbe von Hastur und sein Favorit streiten müssen, tun sie es besser hier als in der Comyn-Burg, wo es alle Domänen früher oder später hören werden!«
Und wieder dachte er: Die Bürde ist schwerer, als dass ich sie tragen kann.
    Vainwal
Terranisches Imperium Das fünfte Jahr des Exils
    2
    Dio Ridenow sah die beiden zum ersten Mal im Foyer des Luxushotels für Menschen und Humanoide auf der Vergnügungswelt Vainwal. Sie waren hoch gewachsene, kräftige Männer, aber das flammend rote Haar des Älteren zog ihre Augen an: Comyn-Rot. Er hatte die fünfzig hinter sich und hinkte. Sein Rücken war gebeugt, aber man konnte sehen, dass er einmal ein großer, eindrucksvoller Mann gewesen war. Hinter ihm kam ein jüngerer in unauffälliger Kleidung mit dunklem Haar, dunklen Brauen, stahlgrauen Augen und verdrossenem Gesicht. Irgendwie machte er den Eindruck, deformiert oder leidend zu sein, doch er hatte außer ein paar zackigen Narben auf der einen Wange

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