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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ihn zu überreden, dass er den Saal verließ und sich ausnüchterte.
Plötzlich erregte ein bestimmtes Kostüm meine Aufmerksamkeit. Ich hatte solche Harlekins in alten Büchern auf Terra gesehen; bunt scheckig, geschnäbelter Hut über einem maskierten Gesicht, mager und irgendwie scheußlich. Doch lag das nicht an dem Kostüm, denn das war höchstens grotesk. Es war eine Art Aura… Unsinn, das bildete ich mir sicher nur ein.
»Nein - mir gefällt er auch nicht«, sagte Regis leise neben mir. »Ebenso wenig wie die Atmosphäre dieses Saals - und dieser Nacht.«
»Ich muss immerzu denken, dass ich ihn schon einmal gesehen habe«, antwortete ich, und dann entfuhr es mir: »Ich habe das Gefühl, als wolle die ganze Hölle losbrechen!« Regis nickte ernst. »Du hast ein bisschen von der AldaranGabe, nicht wahr? Die Vorausschau …« Er bemerkte Dio an meiner Seite und verbeugte sich vor ihr. »Ich grüße Euch, Vai Domna. Ihr seid Lerrys’ Schwester, nicht wahr?«
Von neuem betrachtete ich den Mann im Harlekin-Kostüm. Ich musste ihn kennen, mir war, als läge mir sein Name auf der Zunge. Gleichzeitig empfand ich eine merkwürdige, ziehende Angst. Warum erinnerte ich mich nicht, warum erkannte ich ihn nicht?
Aber noch bevor ich mein Gedächtnis weiter durchforschen konnte, gingen die Lichter an der Kuppeldecke aus. Sofort wurde der Saal von Mondschein überflutet. Ein leises »Aaah …« kam von den dicht bei dicht stehenden Gästen, als sie durch die transparente Decke die vier Monde in voller Konjunktion erblickten, einer über dem anderen: das blassviolette Gesicht Liriels, den seegrünen Idriel, das Pfauenschillern von Kyrrdis und den Perlenglanz von Mormallor. Ich fühlte eine leichte Berührung an meinem Arm und blickte auf Dio hinab.
So habe ich mir unsere gemeinsame Heimkehr nicht vorgestellt … Einen Augenblick lang war ich mir nicht sicher, ob es ihr Gedanke war oder meiner. Paare traten auf die Tanzfläche, um den Mondscheintanz zu beginnen, der der Tradition nach ein Tanz für Verlobte ist. Ich sah, dass Linnell auf Derik zuging ob er betrunken war oder nicht, sie würde sich verpflichtet fühlen, sich als seine Partnerin zu zeigen. Mir war es plötzlich unmöglich, mich der alten Bindung, der alten Anziehung zu widersetzen. Ich zog Dio in meine Arme, und auch wir begaben uns auf die Tanzfläche. Über ihre Schulter sah ich, dass Regis allein am Rand stand, das Gesicht kalt und unbeteiligt, und das trotz der Frauen, die es sich angelegen sein ließen, für den Fall, dass er eine von ihnen aufforderte, in bequemer Nähe herumzustehen. Dio fühlte sich warm und vertraut in meinen Armen an. War es das, was ich mir die ganze Zeit gewünscht hatte? Dieses Lächeln, das zu viel als selbstverständlich voraussetzte, passte mir nicht. Aber der Rhythmus der Musik pochte in meinem Blut. Ich hatte es vergessen - das Gefühl, in völliger Übereinstimmung miteinander zu sein, wie ein einziger Körper auf die Klänge zu reagieren, und wie sie es damals getan hatte, griff sie fast unwillkürlich nach meinen Gedanken. Der Kontakt war hergestellt, ein engerer Zusammenschluss als jede körperliche Intimität … Nähe, Zuhause, Erfüllung. Als der letzte Akkord in der Nacht verhallte, zog ich sie an mich und küsste sie.
Mit der Stille kam die Ernüchterung. Dio glitt aus meinen Armen, und ich fühlte mich wieder kalt und allein. Im Schein der Lichter, die nun wieder angingen, sah sie mit seltsamem Lächeln zu mir hoch.
»So viel also habe ich von dir gehabt«, sagte sie leise. »War es nie mehr als das, Lew? War ich einfach eine Frau, und du warst einsam und … in Not? War es nie mehr als das?« »Ich weiß es nicht, Dio. Ich schwöre dir, ich weiß es nicht«, antwortete ich müde. »Können wir das jetzt nicht lassen und es ein anderes Mal besprechen, wenn … wenn nicht halb Thendara uns zusieht?«
Zu meiner Überraschung erklärte sie, und ihr Gesicht war sehr ernst: »Ich glaube nicht, dass uns so viel Zeit bleibt. Ich habe Angst, Lew. Irgendetwas stimmt hier nicht. An der Oberfläche ist es so wie immer, aber da ist etwas, das nicht hierher gehört, und ich weiß nicht, was …«
Dio hatte die sensitive Ridenow-Gabe; ich vertraute ihrem Instinkt. Aber was konnte ich tun? Es war doch ausgeschlossen, dass es irgendwer wagen würde, uns hier vor der ganzen Stadt und den versammelten Gästen anzugreifen! Trotzdem, Regis hatte sich ganz im gleichen Sinn ausgedrückt, und ich selbst empfand Unbehagen.
Als ich mir auf

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