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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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»Jetzt möchte ich wissen, wer das getan hat, und zwar auf eine Weise, dass Derik etwas davon abbekommen würde.« Ich hatte mehrere in Verdacht. Lerrys zum Beispiel würde sich freuen, wenn sich unser zukünftiger König, der arme Kerl, noch mehr zum Narren machte als gewöhnlich.
»Oh, bestimmt war es ein Zufall, Lew«, meinte Linnell entsetzt. »So etwas würde doch niemand mit Absicht tun! Das Getränk schmeckt sehr gut, ich hätte beinahe nicht gemerkt, dass etwas darin war, und es hätte leicht passieren können, dass ich mehr als ein Glas trank. Aber der arme Derik kennt sich natürlich mit Alkohol nicht aus. Er konnte nicht ahnen, dass etwas, das nur nach Früchten schmeckt, ihn umwerfen würde …«
Da war also jemand, der ein begründetes Interesse daran hatte, Derik als durch und durch ungeeignet hinzustellen. Er hatte dafür gesorgt, dass der Prinz ein harmlos schmeckendes Getränk zu sich nahm, das seine beschränkten Geisteskräfte völlig verwirren musste, so dass sein Zustand schlimmer wirkte, als er tatsächlich war. Merryl? Merryl war doch angeblich sein Freund. Lerrys? Ihm war alles zuzutrauen, was uns dem Terranischen Imperium in die Arme werfen würde, und er besaß diese Art von hinterlistigem Verstand, der an einem so schmutzigen Trick Vergnügen hatte. Ich fragte mich, wie Dio in dieser Familie so ehrlich und geradeaus hatte werden können.
»Er macht aber ganz bestimmt einen betrunkenen Eindruck«, sagte ich, »und ich fürchte, die meisten Leute werden ihn auch für betrunken halten.«
»Wenn wir erst verheiratet sind«, erklärte Linnell mit sanftem Lächeln, »werde ich aufpassen, dass ihm niemand mehr so etwas antun kann. Derik ist nicht in jeder Beziehung dumm, Lew. Nein, brillant ist er nicht, er wird bestimmt immer jemanden wie Regis - oder dich, Lew - brauchen, der ihn in politischen Angelegenheiten führt. Aber er weiß, dass er nicht sehr hell ist, und er ist bereit, sich führen zu lassen. Und ich werde dafür sorgen, dass es nicht Merryl ist, der ihn führt.«
Linnell mochte aussehen wie ein zartes, blumenhaftes, zerbrechliches junges Mädchen, aber hinter all dem steckte eine Menge gesunder Menschenverstand und auch ein starker praktischer Sinn. Ich bemerkte: »Ein Jammer, dass du nicht Oberhaupt der Domäne bist, Schwester. Dich hätte man niemals mit Beltran verheiraten können.« Ich drehte mich um und sah Kathie, die mit Rafe Scott getanzt hatte, und hoffte, sie sei vernünftig genug gewesen, ihm nichts zu sagen. Und hinter ihr stand der Harlekin, der mich so tief beunruhigte … verdammt noch mal, wer war er?
»Lew, wer ist Kathie wirklich? In ihrer Nähe wird mir ganz merkwürdig zu Mute. Es liegt nicht so sehr daran, dass sie wie ich aussieht … es ist, als sei sie ein Stück von mir … ich weiß immer schon im Voraus, was sie tun wird … Jetzt zum Beispiel weiß ich, dass sie sich umdrehen wird - siehst du wohl? Und sie kommt hier entlang … und dann meine ich, und das Gefühl ist wie ein Schmerz, ich müsse sie umarmen, sie berühren. Ich kann mich nicht von ihr fern halten! Aber wenn ich sie tatsächlich berühre, muss ich mich von ihr zurückziehen, weil ich es nicht ertrage …« Linnell rang nervös die Hände, kurz davor, in hysterisches Lachen oder Weinen auszubrechen, und Linnell gehörte nicht zu den Mädchen, die sich wegen Kleinigkeiten aufregen. Wenn etwas sie so angriff, war es ernst. Was geschieht, wenn Cherillys Duplikate sich begegnen?, fragte ich mich.
Nun, bald würde ich es erfahren. Als der Tanz zu Ende war, ging Kathie auf Linnell zu, und wie ohne eigenen Willen begann Linnell, sich in ihre Richtung zu bewegen. Spielte Kathie meiner kleinen Cousine irgendeinen bösartigen mentalen Streich? Aber nein, Kathie hatte keine Ahnung von den darkovanischen Kräften, und auch wenn sie potenzielles Laran besaß, konnte nichts die Barriere durchdringen, die ich um ihren Geist gelegt hatte.
Linnell berührte beinahe schüchtern Kathies Hand, und sofort legte Kathie einen Arm um Linnells Taille. So gingen sie eine oder zwei Minuten lang weiter, aber dann machte Linnell sich mit einer plötzlichen nervösen Bewegung los und kam zu mir. »Da ist Callina«, sagte sie.
Die Bewahrerin in ihrem sternenbesetzten Kostüm schritt hochmütig durch das Gewimmel von Leuten, die neue Tanzpartner suchten oder unterwegs zum Büffet waren. »Wo bist du gewesen, Callina?«, fragte Linnell. Sie betrachtete das Kleid kummervoll, aber Callina dachte nicht daran, eine Erklärung

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