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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und Regis grüßte sie.
    »Darren, Ruyven – ich muss meinen Schwager sprechen. Wisst ihr, ob Dom Gabriel in die Wachstube oder in die Stadt gegangen ist? Ich bin auf der Suche nach Lord Ardais …«
    »Oh, ich kann Euch sagen, wo der Lord Ardais ist, Sir«, erklärte der Gardist Ruyven. »Dort drinnen! Er spricht mit Lord Aldaran.«
    Regis runzelte die Stirn. »Ich hörte, wie Captain Lanart-Hastur den Befehl gab, niemand dürfe zu Aldaran eingelassen werden …«
    »Das habe ich nicht gehört, Sir, ich habe die Wache erst bei Sonnenaufgang übernommen«, antwortete Ruyven, »und so oder so …« Er blickte auf seine Stiefel nieder, und Regis wusste genau, was der Mann dachte. Wurde etwa von ihm verlangt, dass er einem Comyn-Lord Befehle erteilte, und noch dazu einem, der viele Jahre lang sein eigener Vorgesetzter gewesen war? Regis sagte: »Schon gut, Ruyven. Aber nun wirst du auch uns einlassen müssen.«
    Als kleiner Junge war Regis neugierig auf die verschlossenen, leeren Aldaran-Räume gewesen. Nun ließ der Gardist ihn ein, und ihm fiel auf, dass ein dumpfer, unbewohnter Geruch immer noch an den Wänden und den gestickten Wandteppichen mit dem Doppeladler der Aldarans hing. Sie fanden Beltran im Empfangsraum. Irgendwer hatte ihm Frühstück gebracht, und er aß Haferbrei und Nussbrot von einem Tablett auf seinem Schoß. Dyan saß gemütlich in einem Sessel nahebei und trank etwas Heißes aus einem Becher.
    Dyan sah erstaunt zu den beiden jungen Männern hoch, aber Beltran grinste breit. Regis hatte vergessen, wie sehr ähnlich Beltran und Lew sich waren, ungeachtet der Narben in Lews Gesicht.
    »Ja, Regis, wenigstens sind wir nun quitt«, meinte Beltran. »Du kamst als Verwandter in meine Burg, und ich setzte dich gefangen – und jetzt komme ich als Verwandter in deine, und du sperrst mich ein. Das muss die ausgleichende Gerechtigkeit sein.«
    Es war typisch Beltran, dachte Regis, ihn sofort in die Verteidigung zu drängen. Er erklärte steif: »Auf ein Wort mit Euch, Lord Ardais, wenn es Euch gefällig ist.« Vor Beltran würde er nicht über Comyn-Angelegenheiten sprechen!
    »Lord Aldaran hat Stimme in Comyn-Angelegenheiten«, erinnerte Dyan.
    »In dieser nicht«, stellte Regis kalt fest. »Habt Ihr Kenntnis davon, Lord Dyan, dass Prinz Derik in dieser Nacht gestorben ist?«
    »Gut, dass wir ihn los sind«, sagte Dyan.
    »Verwandter!«, protestierte Danilo, und Dyan fuhr heftig auf ihn los.
    »Zandrus Höllen, musst du ein solcher Heuchler sein? Wir alle wissen, dass Derik ein Schwächling war, zum Regieren ungefähr ebenso geeignet wie mein dreijähriger Sohn! Jetzt wird vielleicht etwas Kraft in die Comyn fahren, und dann können wir mit diesen Terranern reden, wie sie es verdienen!«
    Regis sagte förmlich: »Es ist jetzt meine Aufgabe, mit den Terranern zu reden, Lord Dyan. Aus diesem Grund kam ich her – ich möchte, dass Ihr als mein Gesandter zu ihnen geht und ihnen die Botschaft …«
    Dyan unterbrach: »Es gibt nur eine Botschaft, die ich den Terranern überbringen werde, Lord Regis, und Ihr als ein Hastur wisst, wie sie lauten würde: Geht! Geht weg von unserer Welt, von unserm Planeten, und nehmt euer Imperium mit!«
    Herr des Lichts! Es ist schlimmer, als ich dachte! Dyan fuhr heftig fort: »Wir haben einen guten Anfang gemacht, du und ich, Regis, als wir die terranischen Waffen zerstörten. Haben wir jetzt den Mut, dieser Botschaft eine überzeugendere folgen zu lassen, die direkt auf Thendara gezielt ist!«
    Glaubt er wirklich, ich hätte Beltrans Waffen vernichtet, um den Terranern eine Botschaft zu senden? Regis sagte: »Lord Dyan, hier ist nicht der richtige Ort, um langfristige Comyn-Politik zu diskutieren. Im Augenblick befinden sich vom Legaten ausgeschickte Raumsoldaten in der Stadt. Ich habe die höfliche Bitte niedergeschrieben, sie zurückzuziehen, damit die Garde ihre Arbeit allein tun kann – die Festnahme eines gesuchten Verbrechers und Mörders. Oder wisst Ihr nicht, dass Kadarins Angriff in der vergangenen Nacht uns Derik und Linnell gekostet hat – und beinahe auch Lord Alton?«
    »Das wäre der geringste Verlust gewesen«, erwiderte Dyan ungerührt. »Ohne Derik haben wir eine Chance, unsere Macht zu beweisen. Dein Großvater hat sie zu lange auf beiden Schultern getragen, Regis, und die Altons haben ihn darin unterstützt. Jetzt ist es Zeit, den Terranern deutlich zu machen, wo wir stehen, und da wir nun Beltran auf unserer Seite haben und ein stärkeres Argument als je

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