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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wollte, die gleiche Meinung ausgesprochen. Ich denke dabei nur an dein Wohl, und wenn du mir das nicht glaubst, wirst du doch glauben, dass Lerrys es tut. Hör auf mich, Schwester, es gibt genug Männer auf diesem Planeten, mit denen du tanzen, flirten, jagen und, verdammt noch mal, ins Bett gehen kannst, wenn du möchtest! Aber lass Kennard Altons halbblütigen Bastard in Ruhe – hast du verstanden? Ich sage dir, Dio, wenn du mir nicht gehorchst, werde ich dafür sorgen, dass du es bereust!«
    Dio warf trotzig den Kopf in den Nacken, und Lerrys lachte: »Jetzt hast du es geschafft, Geremy. Es ist fast das Gleiche, als hättest du das Brautbett für sie aufgeschlagen. Weißt du denn nicht, dass kein lebender Mann Dio irgendetwas verbieten kann?«
     
    Am nächsten Tag suchten sie sich in der Jagd-Reservation Pferde und die großen Falken aus, die den Verrin der Kilghardberge nicht unähnlich waren. Lew lächelte gutmütig, aber Dio merkte, dass er über ihre Reithosen und Stiefel doch ein bisschen schockiert war. »Du bist also doch die Freie Amazone, die du gestern nicht sein wolltest«, neckte er sie.
    Sie lächelte zurück. »Nein. Ich habe dir gesagt, warum ich nie eine werden will.« Und je öfter ich ihn sehe , dachte sie, desto sicherer bin ich mir dessen . »Aber in einem Reitrock, wie ich ihn auf Darkover tragen würde, komme ich mir wie eine Hauskatze in Fausthandschuhen vor. Ich liebe es, mich frei zu fühlen, wenn ich reite; sonst könnte ich ja gleich auf dem Boden bleiben und Kissen sticken.«
    »Ja, warum eigentlich nicht?«, fragte er, und sie sah in seinen jetzt gerade einmal schmerzfreien Gedanken die flüchtige Erinnerung an eine lachende, rothaarige Frau, die frei und ohne Sattel über die Berge ritt … Das Bild erlosch jäh. Dio hätte gern gewusst, wer die Frau war, und spürte einen schwachen Stich der Eifersucht.
    Lew war ein guter Reiter, obwohl ihm die leblose künstliche Hand sehr im Weg zu sein schien. Er konnte sie auf gewisse Art gebrauchen, aber so unbeholfen, dass Dio sich fragte, ob er nicht mit einer Hand besser zurechtgekommen wäre. Selbst ein funktionaler Metallhaken wäre ihm ihrer Meinung nach besser von Nutzen gewesen. Aber vielleicht war er dazu zu stolz, oder er fürchtete, sie würde das hässlich finden. Er trug den Falken auf einem speziellen Sattelblock, wie es die Frauen auf Darkover taten, statt ihn in der Art der Männer in den Bergen auf dem Handgelenk zu halten. Als Dio hinsah, wurde er rot, wandte sein Gesicht ärgerlich ab und stieß einen halblauten Fluch aus. Wieder empfand Dio den plötzlichen Zorn, den Lew so schnell in ihr zu erregen vermochte. Sie dachte: Warum ist er wegen seiner Hand so empfindlich, so wehleidig? Meint er, es kümmert die Leute, ob er zwei Hände oder eine oder drei hat?
    Die Landschaft der Jagd-Reservation war sorgfältig gestaltet und terraformiert worden. Die schöne und abwechslungsreiche Szenerie zeigte niedrige Hügel, die die Pferde nicht anstrengten, glatte Ebenen, eine große Zahl von Wildtieren und eine farbenprächtige Vegetation von einem Dutzend Welten. Aber während sie dahinritten, hörte Dio, dass Lew leise seufzte. Er sagte, gerade laut genug, dass sie ihn verstand: »Es ist schön hier. Aber die Sonne … ist irgendwie verkehrt. Ich wünschte …« Und er schnitt die Worte ab, wie er seine Gedanken abschneiden konnte, scharf und schnell, und schloss Dio brutal aus.
    »Hast du Heimweh, Lew?«, fragte sie.
    Seine Lippen wurden schmal. »Ja. Manchmal«, sagte er, aber er hatte sie schon wieder zurückgewiesen, und Dio wandte ihre Aufmerksamkeit dem Falken auf ihrem Sattel zu.
    »Diese Vögel sind sehr gut ausgebildet.«
    Er machte eine nichts sagende Bemerkung, aber ihr gelang es, seinen Gedanken aufzufangen, dass diese Vögel, darauf dressiert, von allen Besuchern benutzt zu werden, wie Huren und ganz und gar nicht interessant seien. Laut sagte er nur: »Ich würde meinen eigenen lieber selbst trainieren.«
    »Ich jage gern«, erwiderte Dio, »aber ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Vogel von Anfang an trainieren könnte. Es muss sehr schwierig sein.«
    »Nicht für jemanden mit der Ridenow-Gabe, glaube ich«, meinte Lew. »Die meisten deines Clans haben sowohl die Empfänglichkeit für alle Tiere und Vögel als auch die Gabe, für die ihr gezüchtet wurdet, das Aufspüren fremder Intelligenzen und die Herstellung eines Kontakts mit ihnen.«
    Dio lächelte und zuckte die Schultern. »Heutzutage ist nur noch wenig davon

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