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Shayne - der Verführer (German Edition)

Shayne - der Verführer (German Edition)

Titel: Shayne - der Verführer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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Alans Liebling.
    “War nett, dich zu treffen, Alan”, meinte Bliss lässig. “Aber jetzt kümmere ich mich lieber wieder um die anderen Gäste.”
    “Das ist ganz meine Bliss. Immer denkt sie ans Geschäft.”
    Er betrachtete sie, als wäre sie etwas Besonderes. Früher hatte er ihr dieses Gefühl vermittelt, für ihn etwas Besonderes zu sein. Erst im Lauf der Zeit hatte sie herausgefunden, dass er und seine gelangweilten Bekannten ihre Arbeitswut nur verächtlich belächelten.
    Sie zeigte ihm ein gespielt reizendes Lächeln. “Es gibt eben Menschen, die nicht mit einem antiken Silberlöffel im Mund und etlichen goldenen Kreditkarten in der Hand geboren werden.”
    Wie hätte er wohl reagiert, wenn sie ihm verriet, dass sie seine wahre Identität entdeckt hatte? Bestimmt hätte sie nur noch mehr Lügen zu hören bekommen, weil er garantiert alles abstritt. Und das war ihr das Vergnügen nicht wert, seine Fassade zum Einsturz zu bringen.
    “Du könntest mir beinahe Leid tun”, erwiderte er locker.
    Bevor sie ihm eine Champagnerflasche aus einem der Silberkühler über den Kopf schlug und damit ihr Ansehen einbüßte, ließ sie ihn stehen und entfernte sich so würdevoll wie nur möglich.
    Nach diesem Zusammentreffen brauchte Bliss dringend frische Luft. Sie stand am offenen Fenster, als jemand hinter sie trat. Hastig drehte sie sich um und wollte ihren verlogenen und betrügerischen Exmann schon zum Teufel jagen, als sie einem Fremden gegenüberstand.
    “Von dem vielen Sprechen müssen Sie durstig sein. Champagner?” Shayne fand zwar seine Bemerkung selbst nicht sonderlich originell, aber Bliss Fortune lächelte verhalten.
    “Danke.” Sie nahm das Glas an und trank einen Schluck, um den schlechten Nachgeschmack von der Unterhaltung mit Alan zu vertreiben. “Ich bin schrecklich, nicht wahr?”
    “Finden Sie?” fragte er leise.
    “Man sollte auf einer Party nicht über Geschäfte sprechen, nicht einmal in Amerika. Und hier in Paris tut man das einfach nicht.”
    “Mag sein”, erwiderte er und betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg. “Aber in Ihrem Fall stört sich offenbar niemand daran.”
    “Alle waren sehr höflich und sogar erstaunlich freundlich, wenn man bedenkt, gegen wie viele Regeln ich heute Abend verstoßen habe. Mit Höflichkeit kann man allerdings keine Rechnungen bezahlen.”
    Er streckte die Hand aus und berührte mit einer Fingerspitze ihr Ohrläppchen. Der Einkaräter funkelte bläulich weiß, ein makelloser Stein. “Ich glaube nicht, dass Sie sich wegen Ihrer Rechnungen Sorgen machen müssen.”
    “Muss das nicht jeder?” Sie unterdrückte bei der leichten Berührung einen wohligen Schauer. “Ich bin Antiquitätenhändlerin. Mir gehört die Treasure Trove, die Schatztruhe, in New Orleans. In meinem Beruf muss ich Geld investieren, um welches zu verdienen. Bei der großen Konkurrenz ist es wichtig, beste Qualität und erlesene Stücke anzubieten. Darum bin ich auch so begeistert über die Funde, die ich auf dieser erfolgreichen Reise gemacht habe.” Erfolgreich bis zu dem Moment, dachte sie, in dem ich Alan traf. “Mein Kreditkarteninstitut wird sich allerdings nicht darüber freuen, dass ich mein Limit stark überzogen habe. Ich wollte die Ausgaben auf ein Minimum beschränken, aber hier ist alles schrecklich teuer, und ich besitze leider keine Selbstdisziplin.” Offenbar reichte ihre Selbstdisziplin nicht einmal dazu aus, dass sie den Mund hielt. Sie hatte schon immer zu viel geredet, und das wurde noch schlimmer, wenn sie verunsichert wurde. Das war im Moment eindeutig durch diese hellblauen Augen, die unverwandt auf sie gerichtet waren, der Fall. “Wussten Sie, dass Hemingway, als er in Paris lebte, ein hervorragendes Essen für zwei Personen mit Wein für nur zwölf Francs bekam?”
    “Nein.”
    “Heute kostet schon ein einfaches Käsesandwich fast dreimal so viel.” Sie warf einen verstohlenen Blick zum Büffet. Auf weißem Damast und im Schein von Kandelabern stand genug Essen, um Napoleons Armeen zu versorgen.
    “Hier gibt es ein reichliches Angebot”, bemerkte Shayne.
    “Ja, nicht wahr? Ich fürchte nur, dass ich wie ein Fernfahrer zuschlage, wenn ich erst einmal einen Teller fülle.” Seufzend strich Bliss sich über die rötlich blonden Locken. “Französinnen essen nie etwas. Sie sitzen ständig hochelegant in Straßencafes und haben Teller vor sich stehen, aber man sieht nicht, wie sie einen Bissen nehmen. Bestimmt verstößt das gegen das

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