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Shayne - der Verführer (German Edition)

Shayne - der Verführer (German Edition)

Titel: Shayne - der Verführer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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sagte Bliss zwei Stunden später. Die Polizei hatte sie vernommen. Alans Leiche war abtransportiert worden. Den Anblick ihres toten Exmannes würde sie lange nicht vergessen können. “Ich will nicht mit dir reden, Shayne. Wir haben einander nichts zu sagen.” Sie drückte Hercules fest an sich. Zu ihrer Erleichterung hatte sie den Kater hinter einem Schrank gefunden, wo er sich versteckt hatte.
    “Das ist nicht wahr”, widersprach er. “Ich weiß, dass du mich beschimpfen willst, und glaube mir, Schatz …”
    “Nenn mich nicht Schatz!”
    “Wie du willst”, lenkte er ein.
    Sie verschränkte die Arme und wandte sich von dem Mann ab, der sie dermaßen betrogen hatte … von dem Mann, in den sie sich in ihrer Dummheit verliebt hatte. Als ihr Blick auf den dunklen Reck fiel, wo Alans Kopf gelegen hatte, flimmerte es vor ihren Augen.
    Shayne sah, wie sie blass wurde, und fing sie auf. “Setz dich.” Er schob sie auf einen antiken Schaukelstuhl. “Steck den Kopf zwischen die Knie.”
    “Fass mich nicht an!” Sie bemühte sich um Haltung, wurde jedoch von dem Schwindelgefühl überwältigt.
    “Das hilft, Bliss”, sagte Michael. “Das Blut muss wieder in deinen Kopf steigen, sonst wirst du ohnmächtig.”
    “Ich will mit keinem von euch sprechen”, erklärte sie. Trotzdem befolgte sie den Rat der Brüder. Es half tatsächlich. “Du bist genauso schlimm wie Shayne, sogar noch schlimmer. Ich dachte nämlich, wir wären Freunde.”
    “Das waren wir auch, und – wir sind es noch”, widersprach Michael.
    “Aber Blut ist dicker als Wasser, nicht wahr?” Als er nicht antwortete, hob sie den Kopf und war erleichtert, weil ihr nicht sofort wieder schwindelig wurde. “Als du dich zwischen deiner Freundin und deinem Bruder entscheiden musstest, hast du dich auf die Seite deines Bruders geschlagen, richtig? Obwohl dieser Bruder ein Lügner ist.”
    “Es ist viel komplizierter!”
    Sie wollte soeben antworten, als sich die Eingangstür des Ladens öffnete und Hercules den Neuankömmling mit einem Fauchen begrüßte.
    “Guten Tag, Mrs. Fortune”, sagte Cunningham höflich. “Es ist höchste Zeit, dass wir uns kennen lernen.”
    Bliss betrachtete ihn vorsichtig. “Wer sind Sie?”
    “Ich bin Agent Cunningham.” Er holte ein Etui aus der Innentasche seines Jacketts und zeigte ihr eine Marke, die der des Detectives sehr ähnlich sah. “Ich bin Shayne O’Malleys Vorgesetzter, der Mann, der ihm den Auftrag erteilt hat, mit Ihnen in Paris Verbindung aufzunehmen.”
    “Einen Auftrag?” Ihr Blick wanderte zwischen Cunningham und Shayne hin und her. “Ich war die ganze Zeit nichts weiter als ein Auftrag?”
    Sie hatte geglaubt, nach Alans Betrug so stark geworden zu sein, dass niemand sie mehr verletzen konnte. Offenbar hatte sie sich geirrt. Gewaltig geirrt.
    “Ich sagte dir doch”, erklärte Shayne, “dass wir miteinander reden müssen.”
    Wäre sie nicht so durcheinander gewesen, hätte Bliss den Stress und den Schmerz in seiner Stimme gehört. Im Moment konnte sie sich jedoch nur auf seinen Betrug konzentrieren.
    “Und ich habe dir gesagt, dass es nichts gibt, worüber wir noch reden müssen.”
    “Ich fürchte, in diesem Punkt irren Sie sich”, warf Cunningham kühl ein. “Wir haben mit Ihnen sogar sehr viel zu besprechen, Mrs. Fortune.” Er setzte sich zu ihr. “Das können wir auf zweierlei Art erledigen. Wir können uns hier in Ihrem hübschen Laden nett und freundlich unterhalten. Oder wir können Sie auf das Polizeirevier mitnehmen, wo die Umgebung sicherlich nicht so ansprechend ist.”
    Bliss fand den hässlichen Blutfleck auf dem Fußboden alles andere als ansprechend. Die Alternative war jedoch noch weniger reizvoll.
    “Michael?” Sie vergaß, dass sie nicht mehr mit ihm sprechen wollte, und wandte sich an den Mann, der sie wenigstens über ihre Rechte aufklären konnte. “Darf er das?”
    “Leider ja, Schatz. Aber du hast das Recht auf einen Anwalt.”
    “Auf einen Anwalt? Wozu brauche ich einen Anwalt? Detective Roberts sagte doch, ich wäre keine Tatverdächtige.”
    “Nicht im Mordfall”, fiel Shayne ihr ins Wort. Er hatte ihr die Wahrheit sagen wollen, aber nicht auf diese Weise. “Abgesehen von allen persönlichen Problemen wollte ich mit dir reden, bevor Cunningham auftaucht, weil die Regierung glaubt, dass du mit einem internationalen Ring von Juwelenschmugglern zu tun hast.”
    “Was?” Erneut flimmerte es vor ihren Augen, aber vor Shayne und seinem Vorgesetzten

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