Shayne - der Verführer (German Edition)
bin …”
“Das bist du.” Wenigstens in diesem Punkt brauchte er sie nicht zu belügen.
“Danke”, erwiderte sie lächelnd. “Aber es ist eine Tatsache, dass ich trotz meiner Ehe ziemlich unerfahren bin. Darum habe ich gedacht …” Aufreizend strich sie über seine Brust, seinen Bauch und noch tiefer.
“Was hast du gedacht?” flüsterte er.
“Nun ja, du weißt doch, dass erst Übung den Meister macht.”
Er lachte herzlich. “Liebling, ich gehöre dir.”
Während sie ihn auf die Matratze drückte und der gleichen süßen Tortur unterzog, die er vorhin so erfolgreich bei ihr angewendet hatte, dachte sie, dass es stimmte. Er gehörte ihr.
“Wir müssen miteinander reden.”
Die Nacht war hereingebrochen. Shayne saß mit Bliss auf seinem Schoß am Tisch, während auf dem Ofen Suppe warm wurde. Er genoss das sinnliche Gefühl von warmer Seide unter seinen Händen.
“Hm.” Bliss küsste ihn. “Ich rede gern mit dir. Und ich höre es gern, wenn du mir sagst, wie schön ich bin … wie heiß ich bin … wie sehr du mich begehrst.” Sie unterstrich ihre Worte mit flüchtigen Küssen.
“Bliss …” Sie erregte ihn schon wieder. Trotzdem versuchte er, ihr zu erklären, was sie beide zusammengeführt hatte. “Die Sache ist ernst.”
“Das hört sich nicht schön an”, stellte sie fest.
“Kommt auf den Standpunkt an”, erwiderte er zögernd. “Es geht um Alan und …”
“Du wolltest nicht mehr über Alan sprechen. Und das ist auch besser so. Ich will nicht mit dir über ihn reden, Shayne. Nicht jetzt und nicht hier.”
“Es ist wichtig.”
“Das verstehe ich schon. Mir ist auch klar, dass wir beide nicht in einem luftleeren Raum leben. Jeder von uns hat seine eigene Vergangenheit. Ich war aber noch nie so glücklich wie jetzt, und ich lasse nicht zu, dass du diese wundervolle Nacht ruinierst.”
Er wollte für Klarheit sorgen, doch er hatte sie nun bereits wochenlang belogen. Da kam es auf eine einzige Nacht auch nicht mehr an.
“Ich werde mich hüten, irgendetwas zu ruinieren.”
“So ist das schon besser.” Sie belohnte ihn mit einem langen Kuss und lächelte unwiderstehlich. “Nachdem wir das erledigt haben, möchte ich dich um etwas bitten.”
“Ich erfülle dir jeden Wunsch.”
“Seit ich dieses herrliche Fell gesehen habe, träume ich davon, dass wir uns darauf lieben.”
Auf diese Idee war nicht nur sie gekommen. “Großartig.” Er stand mit ihr auf den Armen auf und trug sie zu dem Fellvorleger. “Mit dir wäre es sogar auch auf hartem Stein schön.”
Sie lachte, als er sie auf das weiche schwarze Fell legte. “Bei dem Tempo, das wir vorlegen, kommt es vielleicht noch dazu.”
Die wundervolle gemeinsame Zeit verging nur allzu schnell. Bliss seufzte, als Shayne am nächsten Tag das Boot an der Anlegestelle festmachte.
“Ich möchte nicht das Paradies verlassen und auf die Erde zurückkehren.”
“Wir kommen wieder her”, versprach Shayne und übersah dabei bewusst, dass er nach Abschluss dieses Falls wieder verschwinden würde. Dann lockte ein neuer Fall, eine neue Stadt, eine neue Frau.
Als ihm diese Vorstellung absolut nicht gefiel, wurde ihm klar, dass Bliss Fortune mehr getan hatte, als ihm unter die Haut zu gehen. Sie hatte sich in sein Herz gestohlen und sich einen festen Platz darin erobert.
“Ich habe etwas für dich”, sagte er, als sie den Wagen erreichten. “Ein Geschenk.”
“Ich liebe Geschenke.”
“Es ist nichts Großartiges.” Womöglich erwartete sie jetzt einen Ring. “Ich meine, es ist nicht sonderlich teuer, und ich habe es auch nur aus einer Laune heraus gekauft, weil ich dachte, dass es dir gefallen könnte, aber …”
“Shayne”, unterbrach sie ihn. “Ich freue mich über alles, das du mir schenkst. Ehrlich.”
Ehrlich. Dieses Wort erinnerte ihn immer wieder daran, warum diese Beziehung niemals klappen konnte. Er hatte sich zwar selbst so einigermaßen überzeugt, dass er aus anständigen Motiven handelte, doch letztlich war er nicht besser als ihr verlogener und betrügerischer Exmann.
Er holte einen Karton aus dem Kofferraum und drückte ihn ihr in die Arme.
Verwirrt betrachtete sie die vertraute Verpackung. “Das ist aus meinem Laden.”
“Ich weiß.” Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Noch nie war er so nervös gewesen, wenn er einer Frau ein Geschenk gemacht hatte. “Willst du es nicht auswickeln?”
Sie war über seinen schroffen Ton sichtlich überrascht, stellte jedoch keine Fragen,
Weitere Kostenlose Bücher