Sheanthee (German Edition)
außer acht lies, war es wie
früher.
Am Besten gefielen ihr die Stunden, die sie mit ihrer Tante Shania vebringen konnte. Sie wohnte in der Nähe, in einer alten Villa. Caya erzählte ihr alles, was sie in den letzten Monaten erlebt hatte, auch die Dinge, die sie bei ihren Eltern ausgespart hatte.
Dass Shania die Verwandlung beherrschte, war ihr nichts neues, als sie ihr aber ihr Band aus einer Schachtel in der Kommode holte, pfiff Caya anerkennend durch die Zähne.
„ Purpurviolett! Ist das ein blauer Diamant?“
„ Jawohl! Geht nur noch der gelbe drüber,“ grinste Shania.
„ wenn ich mal echt in Schwierigkeiten bin, komme ich auf dich zurück, Tantchen,- falls ich mal schnell einen einen Säbelzahntiger brauche“.
„ Säbelzahntiger? Wie kommst du denn da drauf?“
Sie erzählte ihr die Geschichte und Shania legte nachdenklich die Stirn in Falten.
„ Das gefällt mir überhaupt nicht. Hast du deinen Eltern davon erzählt?“
Sie verneinte.
Wieso sie das unerwähnt gelassen hatte, wusste sie selbst nicht. Irgendetwas hatte sie zurückgehalten.
„ Da hab ich ein passendes Geschenk für dich!“
Shania überreichte ihr ein Päckchen.
Es enthielt einen fein gearbeiteten goldenen Ring mit einem kleinen grünen Stein.
„ Wenn du den Stein kaputt schlägst, zum Beispiel indem du mit der Faust an die Wand donnerst, kannst du mich erreichen, wenn dir Gefahr droht.“
„ ist das Fae Zauber?“
„ Nein,- High tech“, grinste Shania.
„ Im inneren ist eine Art Störsender, der aktiviert wird, wenn der Stein bricht. Der Sender setzt für etwa dreißig Sekunden die magischen Schutzschilde von Sheanthee außer Kraft. Gleichzeitig sendet er ein Alarmsignal direkt auf mein Handy. Ich kann dich direkt damit orten und Himmel und Hölle in Bewegung setzen.
Caya lachte und drückte sie an sich.
„ Heute Nachmittag fahren wir zum Bienenkorb“, verkündete ihre Mutter.
Bienenkorb war die Umschreibung ihrer Mutter für den Stammsitz der O´Reillys,- was ein treffender Name war, angesichts der unglaublich vielen Räume und Leute, die dort vorzufinden waren.
Caya freute sich darauf. Sie war schon lange nicht mehr dort gewesen und vermisste besonders ihre Großmutter und ihre Ur-Großmutter.
Der Stammsitz der O´Reillys lag im dünnbesiedelten County Donegal im Norden, in der Nähe des kleinen Städtchens Ballyshannon.
Die Fahrt mit dem Auto dauerte über drei Stunden durchs Hinterland, ein Grund wieso die Cunninghams relativ selten hinfuhren.
Ein anderer Grund war, dass Catrionas Mutter, Daracha O´Reilly ihre Wahl, den Stammsitz der O´Reillys zu verlassen , alles andere als gutgeheißen hat und bei jeder Gelegenheit versuchte, sie wieder umzustimmen.
Sie fuhren durch dichte Wälder und entlang atemberaubender Klippen. Sogar Broc hielt den Mund und genoss die Szenerie.
In der Ferne tauchten die Dächer des O´Reilly Anwesens auf, dass auf einem sanft abfallenden Hügel, umschlossen von einen bewaldeten Park, vor ihnen lag.
Caya war immer wieder fasziniert von dem Anblick.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden dermaßen viele Erweiterungen und Anbauten gemacht, dass das Ganze wie ein kleines Dorf wirkte. Die Baustile vieler Epochen vereinten sich zu einem bunten Mix von gotischen, romanischen und barocken Elementen.
„ Willkommen in Schloss Frankenstein,“ murmelte ihr Vater, als sie das schmiedeeiserne Tor erreichten, das den Park begrenzte. Eine doppelt mannshohe Mauer umschloss den gesamten Park, der gewaltige Ausmaße hatte.
Ihre Mutter stieg aus und legte ihre Hand an das verschlossene Tor. Es öffnete sich sofort, da es Catriona als eine O´Reilly registrierte.
Sie fuhren auf den langen Weg, der durch den Park zum Anwesen führte. Das Tor schloss sich geräuschlos hinter ihnen.
Mehrere Autos waren vor dem großen Haupteingang des Hauses geparkt.
„ Mich wundert immer, dass tatsächlich Autos und keine Kutschen mit Pferden hier stehen,“ meinte ihr Vater. Ihre Mutter schenkte ihm einen strafenden Blick. Caya kicherte.
„ Willkommen mein Liebe!“
Daracha O´Reilly, die Matriarchin der Sippe und Kopf des Hauses, eilte die große Freitreppe hinunter und umarmte ihre Tochter stürmisch.
Sie war eine imponierende Gestalt. Groß, blond, mit stahlblauen Augen, hatte sie eine gebieterische Ausstrahlung. Ihre kurzen Haare hatten einen modischen Schnitt. Sie trug Reitkleidung, da sie gerade von einem Ausritt zurückkam und hatte eine gesunde
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