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Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Titel: Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Parent
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werden. Vielmehr war es eines dieser Stücke, dessen Regisseur den Schauspielern keine Gage bezahlt, ihnen aber verspricht, dass der Off-Broadway-Kritiker der New York Times am nächsten Mittwoch vorbeischauen würde.
    Joshua und ich trennten uns kurz nach unserer Ankunft. Schließlich wollten wir einander nicht in die Quere kommen. Er steuerte auf den Regisseur zu, ich auf die Erdnüsse. Linda und Ivan führten ein vertrauliches Gespräch in der Ecke, so dass ich mich ungestört meinem Ginger Ale und meinen Erdnüssen widmen oder auch unter die anderen mischen konnte. Ich wurde in drei Gespräche verwickelt.
    Das erste war mit einem sehr intensiven jungen Mann in einem Rollkragenpullover, den ich sehr attraktiv fand. Ich muss zugeben, dass dieses erste Gespräch von mir ausging.
    »Wie fandest du das Stück? Mir gefiel’s.«
    »Ich fand es prätentiös.«
    »Ich weiß schon, was du meinst.«
    »Outriert.«
    »Ich weiß schon, was du meinst.«
    »Wenn ich Regie geführt hätte, wäre was anderes draus geworden. Du weißt schon, was ich meine?«
    »Ich weiß, was du meinst. Bist du Regisseur?« (Er steht auf, anscheinend beleidigt.)
    … Ende des ersten Gesprächs.
    Das zweite Gespräch führte ich mit einem anderen Mädchen von der Theaterabteilung der NYU, ebenfalls ohne Begleitung. Pesha Pinkus assistierte Damen beim Handtaschenkauf. Das Gespräch hatte sie angefangen. Auf einer Party in ein langes Gespräch mit einer Frau verwickelt zu werden ist das Schlimmste, was einem passieren kann. Jede Single-Frau weiß, dass praktisch jede Minute vergeudete Zeit ist.
    »Hi.« (Ich bin’s, Pesha Pinkus.)
    »Hi.« (Ich bin’s, Sheila Levine.)
    »Was gibt es Neues?«
    »Nicht viel.« (Sheila Levine versucht, sich herauszuwinden.)
    »Ich arbeite bei Bonwit’s, es macht mir richtig Spaß. Über Mittag kann ich mir so viel Zeit nehmen, wie ich will, und … [Hilfe, wie kann ich mich abseilen und mich unter die Leute mischen? Sich unter die Leute zu mischen ist das Wichtigste auf einer Party. Die einzige Chance, die man hat. Da drüben steht ein Typ mit einem leeren Glas …] Meine Stunden könnten nicht besser sein, und meine Chefin ist total in Ordnung. Sie hat wirklich Ahnung, was Handtaschen betrifft, ihr entgeht nichts. Sie erkennt sofort, wenn eine Krokotasche falsch ist … [Der Typ bewegt sich, er mischt sich unter die Leute. Er spricht mit einem anderen Typen, Gott sei Dank.]
    »Entschuldige bitte, Pesha, ich muss …« (Pesha, bitte, das ist wirklich wichtig für mich. Da drüben steht ein Mann.)
    »Warte, warte, rat mal, wen ich vor Kurzem gesehen hab? Erinnerst du dich an Bob Lankey? Ich hab ihn zufällig in der Subway, auf der BMT, vielleicht aber auch auf der IRT getroffen … [Lass mich gehen, lass mich bitte gehen, Pesha!] Ich hab ihn sofort erkannt … [Ich muss unter Leute, Pesha, mein Schatz, bitte, ich hab keine Zeit zu verplempern.] Wir lachten über …«
    »Entschuldige mich, Pesha …«
    »Willst du nicht wissen, über was wir lachten?«
    »Nein.«
    Damit war auch das zweite Gespräch beendet. Und die Freundschaft mit Pesha. Es würde keine Handtaschen mehr zum Einkaufspreis geben. Ich flüchtete mich sofort in das dritte.
    »Hi.« (Ich spreche den Hübschen an, den ich bereits ins Auge gefasst hatte. Aber ich steuerte ihn nicht direkt an – ich hatte mir noch eine Schale mit Erdnüssen geschnappt. Ich verließ mich auf die Nüsse.)
    »Hi.« (Ein freundliches Lächeln. Ich ging gleich zum Angriff über.)
    »Hast du das Stück gesehen?«
    »Nein. Ich nicht, aber meine Frau.« (Aha. Das ist ja was ganz Neues. Ich bin zu jung, um Verheiratete in meinem Bekanntenkreis zu haben.)
    »Und wie hat’s ihr gefallen?« (Wie komme ich da am besten raus?)
    »Nicht besonders. Findest du Szenen interessant?«
    »Was?« (Ich wusste wirklich nicht, was er meinte. Man erinnere sich bitte, dass ich ein Theaterseminar belegt habe. Für eine naive Theaterwissenschaftlerin ist eine Szene Teil eines Stücks, das in der Theaterabteilung aufgeführt wird. Ich befinde mich offensichtlich auf einer Party mit vielen Theaterinteressierten, von ein paar Ausnahmen wie Pesha von der Handtaschenabteilung abgesehen. Hört sich an, als wäre ich entdeckt worden. Good-bye, Frank Holland Records. Und Hallo, Off-off-Broadway. Die besten Grüße an Off-off-Broadway?)
    »Szenen – interessierst du dich dafür?«
    »Ja, schon.« (Welchen Namen soll ich mir zulegen – Sheila Lee?)
    »Prima! Meine Frau steht darauf.« (Ich bin

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