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Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Titel: Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Parent
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verwirrt.)
    »Deine Frau steht darauf?« (Ich bin verlegen, weil ich anscheinend dumme Fragen stelle.)
    »Ja, aber sie mag keine Lesbierinnen. Bist du eine?«
    … Ende des dritten Gesprächs. Ende der Party.
    Joshua langweilte sich, Linda und Ivan waren schon gegangen, also Ende und tschüss, war eine tolle Party.
    Warum habe ich von all den Nächten meines Lebens gerade diese erzählt? Was unterscheidet sie von den anderen? … Nichts. Und das, ihr Lieben, ist auch das Problem. Es war eine typische New Yorker Single-Nacht – ein Date mit einem schwulen Freund, ein langweiliges Stück. Wer, glaubt ihr, unterstützt Off-off-Broadway? …. Die Single-Frauen.
    ES IST ZWAR EINE TATSACHE, dass die Yentas von Long Island Broadway unterstützen, doch die Single-Frauen, die nicht wissen, was sie am Donnerstagabend machen sollen, kaufen die ermäßigten Theaterkarten.
    Was kommt dabei heraus? Nichts. Rein gar nichts – vergeudete Zeit und viele abgerissene Karten. In den letzten anderthalb Jahren hatte ich jedes Mal, wenn ich auf eine Party ging, gedacht, ich würde endlich den Richtigen treffen, vorausgesetzt Norman wäre nicht an meiner Seite. Jetzt, ohne Norman, hatte ich Leute beleidigt, meine Zeit mit einer geschwätzigen Tuss vertrödelt, und man hat mir eine Szene angeboten. Ein Reinfall.
    Oh, Madeline, oh, Ruthie, wie habt ihr Ehefrauen diesen Abend verbracht? Hattet ihr einen Schmorbraten in der Röhre, und habt ihr die Kinder angebrüllt, sie sollten endlich ins Bett gehen, und anschließend darüber diskutiert, um welche Zeit ihr euch selbst schlafen legt, denn ihr seid nachts aktiv, und er hat seine Bürozeiten. Hört sich an wie der Himmel auf Erden. Hattet ihr Sex? Hasst ihr eure Männer, weil ihr auch studiert habt, aber den ganzen Tag zu Hause bleiben müsst mit einem übel riechenden Zweijährigen, den ihr zwar süß findet, aber trotzdem immer anbrüllt? Würdet ihr lieber mit eurem Mann auf der goldenen Samtcouch sitzen, das Fleckenspray in Reichweite, undfernsehen, als euch irgendwo in der Stadt mit einem netten Homo herumzutreiben? Mal ehrlich, Mädels. Ihr wollt doch auch euern Spaß haben. Ihr seid müde, aber ihr würdet nicht tauschen wollen. Ihr würdet nicht euern Gatten und euern holzverkleideten Hobbyraum gegen das Leben der guten alten Sheila eintauschen.
    Eine Woche nach der Premiere von Wiedergeburt eröffnete uns Kate, dass sie mit ihrem Regisseur zusammenziehen wolle. Einfach so – aus unserer Wohnung in sein Loft. Ohne einen Gedanken an uns zu verschwenden. (Ich klinge wie Mrs. Levine!)
    »Warum willst du ausziehen?«
    »Weil ich eben will. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm zusammenleben will. Habt ihr was dagegen?«
    »Ja dann tschüss, Kate.«
    In der New York Times – »Zwei jüdische Mädchen suchen ebensolche für ihr neues, modernes Apartment im Village. $ 60/Monat. Telefon 555–8342.«
    Etwas stimmte nicht mit der Anzeige, richtig? Die Telefonnummer war falsch. Es war aber nicht unser Fehler, und wir setzten die Anzeige am Sonntag darauf noch einmal rein. Wie ich zugeben muss, war sie immer noch falsch. Um den Lesern gegenüber fair zu sein, hätte sie lauten müssen: Zwei junge jüdische Mädchen und Joshua suchen eine vierte Mitbewohnerin.
    Das Telefon klingelte.
    Erster Anruf:
    (Ich) »Hallo.«
    (Er) Schweres Atmen.
    (Ich) »Hallo?«
    (Er) »Welche Körbchengröße hast du?« (Mehr schweres Atmen und dann Klick)
    Zweiter Anruf:
    (Ich) »Hallo.«
    (Er) »Ich würde gern deine Muschi lecken.« (Klick)
    Alles in allem: acht Anrufe von jungen jüdischen Mädchen und acht Anrufe von Perverslingen. Die Frage ist, sind das auf junge jüdische Mädchen spezialisierte Perverslinge?
    Bereits samstagnachts kamen die ersten Anrufe von Mädchen, die die Sonntagszeitung sofort nach ihrem Erscheinen gekauft hatten. Sie stellten alle dieselbe Frage – »Wie viele Schlafzimmer?« Wir sagten »eines«, und sie sagten »tschüss«. Alle jüdischen Mädchen stellten diese Frage und legten dann auf. Einige kamen auch vorbei, fanden aber dann die Wohnung doch zu klein und gingen wieder.
    Am folgenden Sonntag stand in der New York Times :Zwei jüdische Frauen suchen ebensolche als Mitbewohnerin für ihre schöne, aber kleine Einzimmerwohnung. 5 558 343
    Wieder klingelte es. Dieses Mal interviewten wir einen ganzen Schwarm von Schönheiten. Schon mal das Vergnügen gehabt, jemanden zu treffen, den man zum ersten Mal in seinem Leben sieht und mit dem man vielleicht längere Zeit zusammenleben

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