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Shelter Bay - 02 - Furienlied

Shelter Bay - 02 - Furienlied

Titel: Shelter Bay - 02 - Furienlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Papademetriou
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hatten, auseinander. Dann folgte ein Schrägstrich. Und noch ein Querstrich.
    Zoe starrte darauf. Es war ein Z. Überrascht trat sie einen Schritt zurück.
    Dann erschien eine Art nach oben offenes Hufeisen – ein U. Ein Abwärtsstrich, ein Bogen, ein Schrägstrich. R. Noch ein Hufeisen, diesmal mit Punkten darüber: Ü. Ein Bogen, C. Ein scharfes, zweigartiges K. ZURÜCK.
    Mafer schrie auf und Zoe hatte kaum genügend Zeit, die Bedeutung der Buchstaben zu erfassen, bevor sie ein Stück die Straße runter das Quietschen von Reifen hörte.
    »Zurück!«, brüllte Will.
    Für einen Moment wurde sie von Scheinwerfern erfasst, aber sie machte einen Satz zurück, während ein Auto auf sie zuraste und mit voller Geschwindigkeit in den Gremlin krachte. Es folgte ein Scheppern, als eine Radkappe sich löste und davonrollte. Stille. Dann setzte das Auto mit einem entsetzlichen Kreischen zurück und Zoe stürmte vorwärts.
    Sie dachte nicht nach – sie war vollkommen handlungsgetrieben, als sie auf die Motorhaube des Wagens sprang und ihr Gesicht gegen die Windschutzscheibe drückte. Sie rammte ihre Faust durch das dicke Glas und verspürte einen kurzen Moment der Überraschung, als die Scheibe nachgab, sich wölbte und dann zersprang. Das Auto beschleunigte und plötzlich wurde der Innenraum von einem grellen Licht erleuchtet, das auf das Gesicht des Fahrers fiel – einer jungen Frau mit verzerrtem Ausdruck, deren goldene Augen in kaltem Zorn funkelten. Sie schrie auf, als das Licht sie blendete, und riss die Arme vors Gesicht. Das Auto geriet ins Schlingern und Zoe wurde auf den Asphalt geschleudert, als es in eine Straßenlaterne krachte und stehenblieb.
    Angel kam aus dem Diner gerannt. »Was zur Hölle geht hier vor?«, schrie er, als er das Auto sah. »Meine Fresse!« Er rannte zurück nach drinnen, wobei er Lisette zubrüllte, sie solle die Polizei rufen.
    Einen Moment lang war es totenstill auf der Straße, dann erwachte das Auto erneut zum Leben. Es setzte zurück und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
    Zoe sah zu, wie die verblassenden roten Rücklichter um die Ecke verschwanden. Sie war über die Bordsteinkante auf der anderen Seite gefallen und lag nun ausgestreckt auf dem Bürgersteig. Als sie an sich heruntersah, stellte sie fest, dass ihre Jeans über dem Knie zerrissen waren.
    »Zoe!« Will eilte zu ihr. Sie sah zu ihm auf. Er starrte dem Auto herausfordernd hinterher, wie um sicherzugehen, dass es nicht mehr zurückkommen würde. Aber das würde es nicht, das wusste Zoe.
    Will half ihr auf die wackligen Beine. Sie klammerte sich an seinen Ellbogen, als sie zum Gremlin hinübergingen. Die Seite war eingedrückt, und die Wucht des Aufpralls hatte den Gremlin auf das Heck des Wagens vor ihm geschoben. Sie starrte auf die Stelle, an der sie beinahe in dem verbogenen Metall zerquetscht worden wäre.
    Sie spürte, wie Mafer sie ansah. »Was ist da gerade passiert?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast das Auto mit einem Blitz erhellt«, bohrte Mafer nach.
    »Das wollte ich nicht«, sagte Zoe, aber bereits als sie die Worte aussprach, war sie sich nicht mehr so sicher. Sie hatte es gewollt. Sie hatte den Fahrer sehen wollen. Ein Teil von ihr hätte den Fahrer sogar umgebracht, wenn sie die Gelegenheit gehabt hätte. Bei dem Gedanken fing sie an zu zittern. Wollte ich das?, fragte sich Zoe. Oder wollte es Tisiphone? Was ist so anders daran, Tisiphone zu sein, als von Circe besessen zu sein?
    Zitternd blickte sie zu ihrem Auto. Das Fenster auf der Fahrerseite war zerbrochen, wobei es die Buchstaben, die dort erschienen waren, ausgelöscht hatte, und Zoe fragte sich, ob sie sie wirklich gesehen hatte. In dem Moment fiel ihr auf, dass Will auf die gleiche Stelle starrte.
    »Zurück«, sagte Zoe.
    Will starrte sie erstaunt an. »Das hast du gesehen?«
    Mafer rang nach Luft und beide drehten sich zu ihr um.
    Zoe fühlte sich, als würde sie fallen – sie konnte beinahe den Wind in ihren Ohren rauschen hören. »Du auch?«
    Mafers braune Augen waren weit aufgerissen. »Ja.«
    »Das war eine Warnung. Ihr habt es beide gesehen. Etwas hat versucht, mich umzubringen, und etwas anderes hat versucht, mich zu warnen.«
    Mafer nickte.
    Zoe wusste, dass sie sich nicht lange mit der Frage aufzuhalten brauchte, was versucht hatte, sie umzubringen. Das war offensichtlich. Was das andere anging, stand sie jedoch weiterhin vor einem Rätsel. »War das … der Geist?«, wollte Zoe wissen.
    »Es …« Mafer blickte zu Will.
    Selbst in dem

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