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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Das Paar - es muß
    nicht unbedingt ein schuldiges Paar sein -merkt, nachdem der Mörder weg ist, daß es sich selbst in eine Lage gebracht hat, in der sehr schwer zu beweisen sein wird, daß es weder die Tat begangen noch dazu Vorschub geleistet hat, Schnell und ziemlich ungeschickt versucht es, mit der Situation fertig zu werden.
    Mit Barkers blutverschmierten Hausschuhen wird der Abdruck auf der Fensterbank angebracht, damit es so aussieht, als sei der Bösewicht auf diesem Wege entkommen. Es ist ganz klar, daß sie beide den Schuß gehört haben müssen, und so schlagen sie Alarm, wie man es von ihnen erwartet hätte. Aber das geschah eine gute halbe Stunde nach der Tat.«
    »Und wie gedenken Sie das alles zu beweisen?«
    »Nun ja, wenn es jemanden von außen gibt, dann kann man ihn verfolgen und festnehmen. Das wäre der allerwirksamste Beweis. Wenn nicht - nun, die Mittel der Wissenschaft sind noch lange nicht erschöpft.
    Ich glaube, ein Abend allein im Arbeitszimmer würde mir schon weiterhelfen.«
    »Einen Abend allein!«
    »Ich habe vor, gleich dort hinzugehen. Ich habe alles mit dem schätzenswerten Ames besprochen, der Barker keineswegs vollkommen traut. Ich werde mich in dem Zimmer aufhalten und sehen, ob die
    Atmosphäre mir einen Einfall schenkt. Ich glaube an den genius loci. Sie lächeln, Freund Watson. Nun, wir werden sehen. Nebenbei gesagt, Sie haben doch Ihren Regenschirm mitgebracht, nicht wahr?«
    »Hier ist er.«
    »Gut, ich leihe ihn mir aus, wenn ich darf.«
    »Gewiß - aber er ist eine schlechte Waffe! Wenn Gefahr im Verzug ist...«
    »Nichts zu befürchten, mein lieber Watson, sonst würde ich wirklich um Ihre Hilfe bitten. Aber ich nehme den Regenschirm mit. Im Augenblick warte ich nur noch auf die Rückkehr unserer Kollegen aus Tunbridge Wells, wo sie gerade versuchen, den Besitzer des Fahrrades ausfindig zu machen.«
    Die Nacht war schon hereingebrochen, als Inspektor MacDo-nald und White Mason von ihrem Ausflug
    zurückkehrten. Sie waren bei bester Laune und hatten von einem großen Fortschritt in unserer
    Untersuchung zu berichten.
    »Mann, ich gebe zu, daß ich meine Zweifel hatte, ob jemand von außen im Spiel war«, sagte MacDonald,
    »aber das ist nun vorbei. Das Fahrrad ist identifiziert, und wir haben eine Beschreibung von unserem Mann. So, damit wären wir einen großen Schritt vorangekommen.«
    »Das klingt für mich wie der Anfang vom Ende«, sagte Holmes. »Ich gratuliere Ihnen von ganzem
    Herzen.«
    »Nun, ich bin von der Tatsache ausgegangen, daß Mr. Douglas verstört schien, als er tags zuvor aus Tunbridge Wells zurückkam. Es mußte ihm also in Tunbridge Wells bewußt geworden sein, daß ihm
    Gefahr drohte. Darum war mir klar: Wenn ein Mann mit dem Fahrrad herkam, so konnte er vermutlich
    nur aus Tunbridge Wells kommen. Wir haben das Fahrrad also mitgenommen und in den Hotels
    vorgezeigt. Der Wirt vom »Adler« erkannte es sofort und sagte aus, daß es einem Mann namens Hargrave gehöre, der sich zwei Tage vorher dort ein Zimmergenommen habe. Das Fahrrad und eine kleine
    Reisetasche waren sein ganzer Besitz. Er hatte sich als Londoner in die Anmeldeliste eingetragen, aber keine Adresse hinterlassen. Die Reisetasche stammte aus London, und ihr Inhalt war englischer Herkunft, aber der Mann war zweifellos Amerikaner.«
    »Gut, gut«, sagte Holmes heiter. »Sie haben da gewiß ein solides Stück Arbeit geleistet, während ich hier herumgesessen und mit meinem Freund Theorien ausgesponnen habe! Da sieht man wieder, daß man
    praktisch sein sollte, Mr. Mac.«
    »Ja, darauf kommt es an, Mr. Holmes«, sagte der Inspektor befriedigt.
    »Aber das kann ja alles in Ihre Theorien passen«, bemerkte ich.
    »Das kann, braucht aber nicht. Aber lassen Sie uns den Rest hören, Mr. Mac. War da nichts zu finden, was den Mann identifizierte?«
    »So wenig, daß es aussieht, als habe er alles getan, um sich vor einer Identifizierung zu schützen. Es gab weder Papiere noch Briefe, und seine Kleidung war nicht gezeichnet. Eine Straßenkarte der Grafschaft mit eingezeichneten Radfahrwegen lag auf seinem Nachttisch. Er hat das Hotel gestern morgen nach dem Frühstück mit seinem Fahrrad verlassen, und seitdem hat man nichts wieder von ihm gehört, bis wir kamen und nachfragten.«
    »Das ist es, was mich wundert, Mr. Holmes«, sagte White Mason. »Wenn dieser Mann nicht wollte, daß er auffällt und eine große Suchaktion seinetwegen eingeleitet wird, warum ist er dann nicht ins Hotel

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