Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht
Gesicht zu sehen, um sich klar zu machen, daß wederTod noch Teufel ihn dazu bringen würden, etwas auszusagen. Der tote Punkt wurde jedoch durch die Stimme einer Frau
überwunden. Mrs. Douglas, die hinter der halboffenen Tür gestanden und zugehört hatte, trat nun ins Zimmer. |
»Du hast genug getan, Cecil«, sagte sie. »Was auch immer in Zukunft daraus wird, du hast genug getan.«
»Genug und mehr als genug«, bemerkte Sherlock Holmes ernst. »Meine ganze Sympathie gehört Ihnen,
Madame, und ich möchte Sie doch sehr ermutigen, etwas mehr Vertrauen in den gesunden
Menschenverstand unserer Rechtsprechung zu haben und die Polizei freiwillig in Ihr Vertrauen zu ziehen.
Vielleicht habe ich selbst gefehlt, indem ich dem Hinweis, den Sie meinem Freund, Dr. Watson, gegeben haben, nicht gefolgt bin. Aber zu der Zeit hatte ich allen Grund anzunehmen, daß Sie selbst direkt in das Verbrechen verwickelt waren. Nun bin ich ganz sicher, daß dem nicht so ist. Trotzdem ist noch so vieles ungeklärt, weshalb ich Sie inständig ersuchen möchte, Mr. Douglas zu bitten, nun selbst seine Geschichte zu erzählen.«
Bei Holmes' Worten stieß Mrs. Douglas einen Schrei der Überraschung aus. Die Detektive und ich
müssen wie ein Echo in : diesen Schrei eingefallen sein, als wir eines Mannes gewahr wurden, der aus der Wand zu kommen schien und nun aus der Dunkelheit einer Ecke hervortrat. Mrs. Douglas wandte sich
um und hatte in einem Augenblick ihre Arme um ihn geschlungen.Barker ergriff seine ausgestreckte
Hand.
»Es ist wohl am besten so, Jack«, sagte seine Frau und wiederholte: »Es ist sicherlich so am besten.«
»Ganz gewiß, Mr. Douglas«, sagte Sherlock Holmes. »Sicher ist es für Sie am besten so.«
Der Mann stand da und blinzelte uns an mit dem geblendeten Blick eines Menschen, der aus der
Dunkelheit ins Licht getreten ist. Es war ein bemerkenswertes Gesicht, kühne graue Augen, ein
kurzgeschnittener, kräftiger grauer Schnurrbart, ein eckiges vorspringendes Gesicht und ein humorvoller Mund. Er sah uns alle der Reihe nach an, trat dann zu meinem Erstaunen auf mich zu und drückte mir ein Bündel von Papieren in die Hand.
»Ich habe von Ihnen gehört«, sagte er mit einer Stimme, die weder ganz englisch noch ganz amerikanisch war, aber weich und angenehm klang.
»Sie sind der Historiker in diesem Kreis. Also, Dr. Watson: Ich sage Ihnen, daß Sie noch niemals vorher eine solche Geschichte in Händen gehabt haben, darauf wette ich meinen letzten Dollar. Sie können sie auf Ihre Art nacherzählen, aber hier sind die Tatsachen, und solange Sie sich an diese halten, werden Sie damit auch das Publikum erreichen. Ich war zwei Tage lang eingesperrt und habe die Stunden des Tages genutzt — viel Tageslicht kam in diese Rattenfalle ja nicht hinein-, um die Sache in Worte zu fassen. Ich stelle sie Ihnen gern zur Verfügung, Ihnen und Ihrem Publikum. Hier haben Sie die Geschichte vom Tal der Furcht.«
»Das ist die Vergangenheit, Mr. Douglas«, sagte Sherlock Holmes ruhig. »Wir würden jetzt gern Ihre gegenwärtige Geschichte hören.«
»Sie sollen sie haben, Sir«, sagte Douglas. »Darf ich rauchen, während ich rede? Gut. Vielen Dank, Mr.
Holmes. Wenn ich mich recht erinnere, sind Sie selbst Raucher und können ermessen, was es bedeutet, zwei Tage mit Tabak in der Tasche dazusitzen und Angst zu haben, daß der Geruch Sie verrät.«
Er lehnte sich an den Kamin und zog an der Zigarre, die Holmes ihm gereicht hatte. »Ich habe von Ihnen gehört, Mr. Holmes, aber ich hätte nie gedacht, daß ich Sie einmal kennenlerne. Aber bevor Sie damit fertig sind«, er wies auf meine Papiere, »werden Sie sagen, daß ich Ihnen etwas Neues gebracht habe.«
Inspektor MacDonald hatte die ganze Zeit den Neuankömmling äußerst verdutzt angestarrt. »Na, das haut mich um!« rief er endlich. »Wenn Sie Mr. John Douglas von Birlstone sind, wessen Tod haben wir dann in den letzten zwei Tagen untersucht? Und woher um alles in der Welt kommen Sie jetzt gerade? Sie scheinen mir wie ein Springteufel aus dem Fußboden zu kommen.«
»Ah, Mr. Mac«, sagte Sherlock Holmes und drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Sie wollten die
ausgezeichnete Zusammenfassung der Geschichte dieses Hauses nicht lesen, die auch das Versteck von König Charles beschreibt. In jener Zeit versteckten sich Leute nur in ganz ausgezeichneten Verstecken.
Und ein Versteck, das damals gut war, kann auch heute wieder von Nutzen sein. Ich war davon
überzeugt, daß wir Mr.
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