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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Schwein kann was erleben.“
    „War er an dem Abend auf irgendeine Weise beunruhigt?“
    „Nein, er war drauf wie immer. Machte sich bloß ein paar Sorgen um Samuel – Blakely – und dass ihm der Tod seines Vaters zu schaffen macht. Weshalb wollen Sie denn das alles wissen?“
    „Mister Blakely hat uns beauftragt, Nachforschungen anzustellen.
    Kennen Sie ihn ebenfalls?“
    „So groß ist Thorleywood nicht. Ich kannte Sammy bereits, als er noch in die Windeln geschissen hat. An für sich ein netter Kerl, auch wenn er nicht mit jedem gut klarkam. In der letzten Zeit hat er sich sehr in sein Haus verkrochen. Aber er hat nichts mit den Todesfällen zu tun. Dazu ist er überhaupt nicht imstande.“ Wir ließen uns zeigen, wo genau sein Freund in der Gasse umgekommen war und dankten dem Mann für seine Hilfe. Nachdem er gegangen war, nahm Sherlock Holmes den Platz und die umliegende Umgebung unter die Lupe. Viel zu untersuchen gab es meiner Meinung nach jedoch nicht. Im vorderen Teil der Gasse lagerten alte Holzstiegen, weiter hinten war die Erde mit Gerümpel übersäht.
    Einige Minuten lang beobachtete ich Holmes beim Aufheben von Abfällen und wie er an den Backsteinwänden herumkratzte, dann entschied ich mich für einen praktischeren Weg: Ich versuchte, die Bewegungen einen angetrunkenen Mannes zu imitieren. Teils amüsiert, teils skeptisch schaute Holmes auf, wirkte aber gleichzeitig sehr interessiert.
    Meines Erachtens nach gab es für einen Räuber nur eine Möglichkeit, Vincent Burke aufzulauern: Neben den Holzstiegen. Von der Straße aus war nicht zu sehen, ob sich jemand dahinter versteckte.
    Später blieb lediglich die Möglichkeit, sich von hinten an den Betrunkenen heranzuschleichen. Was jedoch trotz hohem Alkoholpegel mit zu vielen Risiken verbunden gewesen sein dürfte. Ich teilte Holmes meine Gedanken mit und er nickte.
    „So könnte es abgelaufen sein. Die Holzstiegen bieten in der Tat ein hervorragendes Versteck. Den Boden sollten wir allerdings nicht außer Acht lassen. Am Abend hatte es geregnet, weswegen die Erde aufgeweicht und entsprechend glatt gewesen ist. Was ein mögliches Anschleichen zusätzlich erschwert. Aber an der Wand hier drüben gibt es dünne Blutspritzer. Deshalb möchte ich nicht ausschließen, dass Burke auf dem nassen Boden das Gleichgewicht verloren hat, mit dem Kopf gegen die Mauer prallte und sich dabei das Genick gebrochen hat. Ebenso gut können die Spuren jedoch auch von einem Kampf stammen. Endgültige Klarheit dürfte bloß die Untersuchung des Leichnams bringen.“
    „Ein Grund mehr, sich mit dem Schutzmann zu unterhalten.“
    „Schutzmann? Das dürfte mein Stichwort sein“, erklang eine Stimme hinter uns. Ein uniformierter Mittfünfziger mit muskulösem Oberkörper und fast kahlem Hinterkopf betrat die Gasse. „Ich bin Chief Constable Harris. Darf ich erfahren, was Sie hier tun? Mir ist zu Ohren gekommen, dass Fremde in die Stadt gekommen sind, die überall Fragen stellen. Seltsame Fragen, die die Todesfälle betreffen.“ Er baute sich vor Holmes auf und erwartete wohl, dass uns das einschüchterte. Doch da befand er sich an der falschen Adresse. „Mein Name ist Sherlock Holmes, das ist mein Freund und Kollege Dr. John Watson. Wir bekamen ein Telegramm von Samuel Blakely, in dem er um Hilfe bat.“
    Sofort nahm der Polizist eine lockere Haltung an. „Ah, Mister Holmes, was für eine Ehre!“
    Ich hob die Brauen. Mit einer solchen Reaktion hatte ich dreihundert Meilen von daheim nicht gerechnet. Holmes hingegen blieb gewohnt ruhig. „Mein Ruf scheint mir vorauszueilen.“
    „In der Tat! Mein Schwager arbeitet für Inspektor Lestrades.
    Constables Bruce. Er berichtet mir regelmäßig von Ihren Abenteuern.“

    Holmes presste sich ein dünnes Lächeln heraus und richtete den Blick auf den Fleck, an dem man Vincent Burkes Leiche gefunden hatte. „Dann dürften Ihnen meine Ermittlungsmethoden bekannt sein.“
    Er nickte. „Normalerweise ermahne ich jeden, sich aus Polizeiangelegenheiten herauszuhalten. Aber in der Sache – und weil Sie es sind – mache ich gern eine Ausnahme. Der Fall Bakely ist eine harte Nuss. Vier Todesfälle und alle stehen in Zusammenhang mit Samuel. Für drei davon möchte ich ihn verhaften, auch wenn er behauptet, ein Fluch ist für alles verantwortlich. Einzig das Kutschenunglück sehe ich als Unfall an. Ich habe mich lang und ausführlich mit dem Kutscher unterhalten. Winfred Blakely kam einfach auf die Straße gelaufen. Der Mann

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