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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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hatte keine Möglichkeit, seine Kutsche rechzeitig anzuhalten.“
    „Wurde Blakely vielleicht gestoßen oder befand er sich auf der Flucht?“
    „Vor seinem Bruder, meinen Sie? Sammy hielt sich zur Tatzeit am anderen Ende der Stadt auf. Auch sonst war niemand zu sehen. Winfred war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.“
    „Sagen Sie, ist es möglich, seine und die anderen drei Leichen zu begutachten? Mein Freund ist Arzt und in solchen Dingen äußerst bewandt.“
    „Von mir aus gern, obgleich die Toten bereits von einem Arzt aus Thorleywood untersucht wurden. Aber nachdem bei keinem etwas Auffälliges gefunden wurde, sind die ersten drei Leichen, wie hier üblich, verbrannt worden. Die Feuerbestattung von Samuel Blakelys Tante findet morgen Vormittag statt.“
    Holmes verzog die Miene. „Auf diesem Wege kommen wir nicht weiter. Ist es möglich, dass wir uns das Haus der Tante genauer anschauen?“
    „Da will ich Ihnen nicht im Weg stehen. Ich freue mich über so kompetente Unterstützung aus der Hauptstadt.“
    „Vielen Dank“, sagte ich. „Was wissen Sie denn über Samuel Blakelys Aufenthaltsort? Es klang nicht so, als hätten Sie ihn in Gewahrsam.“
    „Da haben Sie leider recht, Dr. Watson. Er ist untergetaucht, aber meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis meine Kollegen und ich ihn gefunden haben.“
    „Wir wünschen Ihnen Erfolg und werden selbstverständlich die Augen aufhalten.“
    Der muskulöse Polizist schien sich verabschieden zu wollen, bis ihm noch etwas einfiel: „Was das Haus der Tante betrifft: Wenn Sie es betreten wollen, werden Sie den Hausschlüssel benötigen. Den haben wir in der Polizeistation. Begleiten Sie mich doch. Ich war ohnehin auf dem Weg dorthin.“

    Ich hoffte, in der Polizeistation einige nützliche Hinweise aufzuschnappen, aber der Chief Constable und seine beiden Kollegen unterhielten sich lediglich über Alltägliches. Einmal spitzte ich die Ohren, als sich Harris nach Neuigkeiten über Samuel Blakely erkundigte.
    Doch seine Mitarbeiter schüttelten lediglich den Kopf.
    Eine Kutsche brachte uns zum nördlichen Stadtende. Unweit des Richtungsschilds nach Durham bemerkte ich ein keltisches Steinkreuz, wie es in dieser Gegend recht häufig zu finden war. Befand sich ein Stück weiter östlich nicht auch eine alte Kirchenruine?
    „Ich mache mir wenig Hoffnung, dass wir etwas Aufschlussreiches finden werden“, klagte Holmes auf dem Weg zum Haus.
    „Wonach genau suchen wir denn?“
    „Nach allem, was uns Hinweise auf ein Verbrechen liefert. Bisher gibt es mir in diesem Fall entschieden zu viele Wenn und Aber.
    Nichts ist wirklich eindeutig.“
    Seinen Frust konnte ich gut verstehen. Seit unserer Ankunft hatten wir eine Menge gehört und gesehen, aber wirklich weiter waren wir mit unseren Ermittlungen trotzdem nicht. Deshalb war es umso enttäuschender, dass wir auch im Haus von Blakelys Tante nichts Konkretes fanden. Der Dachstuhl war ziemlich marode, so dass nicht einmal ein Fremdverschulden nötig war, um ihn zum Einsturz zu bringen. Anzeichen dafür, dass sich jemand am Holz oder den Schindeln zu schaffen gemacht hatte, gab es keine.

    „Langsam wird dieser Fall zur Qual“, sagte Holmes auf dem Rückweg zum Stadtzentrum. „Normalerweise findet sich immer eine Spur, anhand derer man ausmachen kann, in welche Richtung die Ermittlungen gehen sollten. Doch hier? Eine Mittäterschaft unseres Klienten vermag ich weder auszuschließen noch zu bestätigen.“
    „Also steckt vielleicht doch ein Fluch dahinter?“
    „Das ist dunkelster Aberglaube. Daran verschwende ich nicht einen Gedanken!“
    „Ein kluger Mann sagte mir mal, wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, wie unwahrscheinlich sie auch ist.“
    Er schnaufte verächtlich. „Aber nicht in dem Fall. Nur weil etwas nicht auf Anhieb erklärbar ist, wenden wir uns noch lange keinem Hokuspokus zu. Es gibt eine Lösung und wir werden sie finden.“ Inzwischen hatten wir den Markplatz in der Ortsmitte erreicht, auf dem der Wochenmarkt im vollen Gange war. Wir sahen Gemüsehändler, Bäcker und Metzger. Dazwischen Stände von Körbeflechtern und Näherinnen. Mehrere Dutzend Menschen waren unterwegs, vorwiegend Frauen, die sich um die Einkäufe für das Mittag- und Abendessen kümmerten. Ich liebäugelte mit dem Gedanken, einen frischen Apfel zu kaufen, als mir ein Mann von Anfang dreißig auffiel, der in schnellen Schritten auf uns zukam.
    „Mr

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