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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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ein unnennbarer Verlust.
    Es zischte ein wenig, als der Staub verbrannte, und das Feuer verfärbte sich eine Weile lang, leuchtete in einem warmen Hellgrün.
    Das war alles.
    Wach war ich, glasklar wach, und jeder Muskel in meinem Leib war angespannt.
    Ich begab mich in die nach Grauen und Verderben riechende Unterwelt. Ich würde Yinx zur Rede stellen, die Konfrontation herbeiführen. Die Rattenkönigin hatte natürlich inzwischen erfahren, dass ich ermittelte und recherchierte und mit Eastwood zusammen schon dabei war, das ungeheuerliche Geheimnis zu lüften. Eben deshalb hatte sie mich ja zu sich gebeten. Aber ich würde herausfinden, was sie beabsichtigte. Wieso sie gemeinsame Sache mit korrupten Menschen-Politikern machte!
    Sherlock Holmes blieb an meiner Seite; ihn nahm ich mit aus meinem Traum, ich hatte ihn darum gebeten, mir zu helfen. Mit ihm als meinem Gefährten spürte ich keine Furcht mehr. Es war, als sei er mit mir verschmolzen und teilte seine Kräfte mit mir. Er würde mich nicht im Stich lassen. Warm und tröstlich hüllte mich dieser Gedanke ein.
    Ich war völlig sicher.

 

SHERLOCK HOLMES  UND DER ARPAGANTHROPOS

    Klaus-Peter Walter

    Den cerebralen Insult, den ich auf der griechischen Insel Kerkyra erlitten hatte, und die damit verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, überwand ich dank der liebevollen Pflege meiner herbeigeeilten Frau rasch. Auch Sherlock Holmes trug nach Kräften zu meiner Genesung bei. Bald hatte ich darum leichte Lähmungserscheinungen und gelinde Sprachstörungen überwunden.
    Ich hatte abgenommen, bewegte mich viel, rauchte kaum und aß sehr gesund. Außerdem nahm ich, sobald es meine Kräfte erlaubten, jeden Tag ein Bad im Ionischen Meer. Ich fühlte mich zehn Jahre jünger.
    Nach diesen harmonischen Tagen der Rekonvaleszenz kam, was ich insgeheim die ganze Zeit befürchtet hatte: das Telegramm von Maman, meiner Schwiegermutter. Es ginge ihr schlecht, sie hätte nur noch wenige Wochen zu leben, und meine Frau – ihre „über alles geliebte Tochter“ – müsse ihr unbedingt in den Stunden des Abschieds von allem Irdischen beistehen. Meine Frau bereitete trotz heftigster Proteste meinerseits eine überstürzte Heimreise vor.
    „Maman fehlt kein Deut“, schimpfte ich. „Sie kann es in ihrer chronischen Eifersucht nur nicht ertragen, wenn deine ungeteilte Liebe und Fürsorge mir statt ihr gilt. Du wirst sehen, du wirst völlig umsonst an ihr Sterbebett geeilt sein. Sobald du durch die Tür trittst, werden alle Beschwerden auf wundersame Weise wie weggeblasen sein, und am Ende wird sie hundert Jahre alt werden. Noch dreißig Jahre, die sie uns quälen kann!“
    „Du bist scheußlich, James. Maman hatte Recht. Sie war von Anfang an gegen die Heirat mit dir.“
    „Du weißt genau, Liebling, dass sie dich als Stütze in ihrem Haushalt behalten wollte! Im Gegensatz zu deiner Schwester hatte sie dich nie zur Eheschließung vorgesehen!“
    Natürlich ließ sich meine Frau von ihrem Entschluss nicht abbringen. Sie trug mir meine deutlichen Worte nach, obwohl sie wusste, dass sie zutrafen. Leicht verstimmt und enttäuscht winkte ich ihr nach, bis ihre Fähre am Horizont verschwunden war.
    Im Hotel erwartete mich Sherlock Holmes mit einer Überraschung.
    Er hatte für den erfolgreichen Abschluss des Falles, mit dem ihn der Wojewode von Arberija betraut hatte, ein fürstliches Honorar und einen Berg von Geschenken erhalten, darunter einen abgetretenen orientalischen Teppich, dessen Muster ich abgrundtief hässlich fand, eine goldene Wasserpfeife und allerlei andere Dinge, die meine Frau, wenn Holmes es nicht hören konnte, völlig zu Recht als „Krempel“ oder „Plunder“ bezeichnet hatte.
    „Ich mag große Szenen nicht, Watson“, erklärte Holmes. „Deshalb wartete ich, bis Sie wieder allein waren. Apropos allein! Ich habe vom Honorar des Wojewoden ein kleines Haus am Meer gemietet. Bis einschließlich Oktober. Was halten Sie davon, nun, da Ihre Gattin die Heimreise angetreten hat, zu mir zu ziehen? Ich werde noch einen Monat über Ihre und meine eigene Gesundheit wachen und im September die Heimreise antreten. Die Geschäfte rufen. Sie selber können gerne noch bis zum Ablauf der Mietfrist bleiben. Machen Sie mir die Freude, alter Freund, nehmen Sie mein Angebot an.“
    „Ein nicht ganz uneigennütziges Angebot, finde ich.“
    „Zugegeben. Auch ich sehne mich nach etwas Erholung.“
    „Einverstanden! Aber nur, wenn Sie mir noch einmal ausführlich Ihre

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