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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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beachtete.
    Oh, sie war müde, so – müde, sie musste schlafen, nein, aufwachen, dies war nur ein neuerlicher Alptraum, so schrecklich wie noch nie zuvor, Ratten, die mit der Stimme ihres Vaters redeten und ungeheuerliche Dinge behaupteten, sie habe sich geirrt und ...
    Kurz darauf lag sie wieder in ihrem zerwühlten Bett. Träumend.

    Katzen träumen stets klar. Ich habe keine Ahnung, ob Sie das wussten, aber wir haben das sogenannte Klarträumen geradezu erfunden.
    Und so spürte ich die traumhafte, mir Mut einflößende Gegenwart des großen Detektivs immer deutlicher. Fast körperlich war er in meinen Träumen bei mir. Sogar direkt kommunizieren konnte ich mit ihm.
    Ich brauchte nur noch einen einzigen Anstoß, um das in Angriff zu nehmen, was getan werden musste.

    Eher grob riss Dr. Watson seinen Freund aus dessen unnatürlichen Schlaf. Er benutzte dazu genau das Mittel, das man bei jungen Damen anwandte, die in Ohnmacht gesunken waren: Riechsalz.
    Hustend und prustend kam Holmes zu sich. Er schien Watson kaum zu sehen, fuhr hoch, griff nach einem Zettel und der Feder, um rasch zwei Namen hinzukritzeln.
    Dr. Watson schaute ihm über die Schulter.
    „Eastwood, Charly“, entzifferte er. „Was haben diese Namen zu bedeuten, Holmes?“
    Sein Freund blieb stumm.
    „Holmes, Sie benehmen sich wirklich sehr merkwürdig“, begann der Doktor ernst. „Wer hat Ihnen eigentlich dieses Zeug gegeben?“ Angewidert hielt er dem Detektiv jenen Glitzerstaub unter die Nase.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Und Sie wissen nicht einmal, was es ist?“
    „Nein. Ich träumte aber ein paar Nächte zuvor, dass ich es notwendigerweise am eigenen Leib ausprobieren sollte.“
    „Das passt alles überhaupt nicht zu Ihnen, Holmes!“, schimpfte Watson kopfschüttelnd. Er wusste, zu welch exzessivem Drogenkonsum der Detektiv neigte, wenn er sich langweilte und keinen Fall zu lösen hatte ... und er betete, dass sich bald wieder ein kniffliges Verbrechen ereignen und Holmes aus seiner Lethargie reißen würde.
    Denn diesmal war es noch viel schlimmer als sonst.
    Holmes kratzte sich nachdenklich das unrasierte Kinn.
    „Vielleicht haben Sie recht, Watson ...“, murmelte er.

    Speedy kam und überbrachte mir eine – Einladung. Er war blass um die spitze Nase; seine Barthaare zitterten. Und ich begriff bald, wieso die Maus bleich war.
    Yinx hatte mich eingeladen.
    Die Königin der Kanalisation.
    Oh nein, kreischte es in mir, ich will nicht in diesen stinkenden, grässlichen Hass-Hades, oh niemals, und dann noch, um SIE zu treffen, die intelligenteste und furchtbarste Laborratte, die je gelebt hatte! Es hieß, dass sie da unten ein Menschenversuchslabor betrieb und ihre Probanden bei lebendigem Leibe sezierte.

    Ich dachte an die Mäuse, die zu mir aufschauten. An Eastwood, der mir nicht beistehen konnte, da er depressiv in seinem Katzenkorb im Präsidium lag. An alle Tiere, die so viel von mir hielten.
    Erst einmal flüchtete ich in den Schlaf. Und träumte von Sherlock Holmes, wie er mir voranschritt, tiefer und tiefer in die Kanalisation hinab.
    Er würde bei mir sein.

    Watson machte sich diesen Stimmungswandel, dieses plötzlich wieder einsetzende klare Denken seines Freundes sofort zunutze.
    „Geben Sie mir das Zeug!“, beschwor er ihn. „Oder noch besser, vernichten Sie es! Werfen Sie es ins Feuer, gleich hier und jetzt.“ Er nickte zum Kamin hin. „Wer auch immer dieser Charly Eastwood ist, der Ihnen möglicherweise diesen Traumstaub untergejubelt hat, er tat Ihnen keinen Gefallen.“
    Zögernd machte sich Holmes daran, die dringende Bitte des Doktors zu erfüllen.
    „Wenn ich mich nur an das Traumgeschehen erinnern könnte.“ Er seufzte. „Es ist, als hätte ich nur Nebelschwaden im Kopf.“ 

    Schreiend erwachte Melody Silber aus ihrem Schlaf, und ihr Schreien verwandelte sich in ein wildes Kreischen, das nichts Menschliches mehr an sich hatte, als sie das entdeckte, was jetzt aus ihrem Steißbein wuchs: ein langer, nackter Schwanz. Und die Metamorphose schien noch nicht abgeschlossen.

    Im Käfig lächelte die Ratte, und ihre klugen Augen wanderten zu dem kleinen Buch, über das die Chemikerin vorhin gestolpert war.
    Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes lautete der Buchtitel.
    Sherlock Holmes zauderte nicht länger. Mit weit ausholender Gebärde schüttete er den Rest des Traumstaubes in die Flammen des Kamins.
    Watson lächelte zufrieden, doch die Augen des Detektivs umwölkten sich traurig, als schmerze ihn

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