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Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Titel: Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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habe er sich den Hals gebrochen, als er den Felsen heruntergestürzt ist. Mein Freund und ich machten gerade einen Gang über das Moor, als wir einen Schrei hörten.«
    »Ich habe ebenfalls einen Schrei gehört. Das hat mich hierhergebracht. Ich war Sir Henrys wegen beunruhigt.«
    »Warum denn gerade Sir Henrys wegen?« konnte ich mich nicht enthalten zu fragen.
    »Weil ich ihm vorgeschlagen hatte, er möge zu uns herüberkommen. Als er nicht kam, habe ich mir natürlich Gedanken gemacht und war seinetwegen in größter Sorge, als ich Schreieauf dem Moor hörte.
    Übrigens« — erneut schössen seine Blicke zwischen mir und Holmes hin und her — »haben Sie außer dem Schrei nichts gehört!«
    »Nein«, sagte Holmes. »Sie?«
    »Nein.«
    »Was meinen Sie dann mit Ihrer Frage?«
    »Ach, wissen Sie, da ist doch die Geschichte von dem Geisterhund, die sich die Bauern erzählen. Es heißt, man soll ihn nachts auf dem Moor hören. Ich frage mich, ob heute nacht etwas Derartiges zu hören war.«
    »Wir haben nichts dergleichen gehört«, sagte ich.
    »Und haben Sie sich schon eine Theorie über die Umstände gebildet, die zum Tod dieses armen Kerls führten?«
    »Ich hege keine Zweifel darüber, daß ihm die Einsamkeit und das Ausgesetztsein zu Kopf gestiegen sind.
    In einem Zustand geistiger Verwirrung, so einer Art von Verfolgungswahn, ist er über das Moor gelaufen und schließlich hier über den Felsen gestürzt. Dabei hat er sich das Genick gebrochen.«
    »Das scheint mir sehr einleuchtend«, sagte Stapleton mit einem Seufzer, den ich als Zeichen der Erleichterung auffaßte. »Was ist Ihre Ansicht, Mr. Sherlock Holmes?«
    Mein Freund verneigte sich höflich.
    »Sie sind schnell im Identifizieren«, sagte er.
    »Seit Dr. Watsons Ankunft haben wir Sie hier in dieser Gegend erwartet. Sie kommen gerade zurecht, um einer Tragödie beizuwohnen.«
    »Ja, allerdings. Ich zweifle nicht, daß die Erklärung meines Freundes mit den Tatsachen übereinstimmt.
    Eine traurige Erinnerung werde ich mitnehmen, wenn ich morgen nach London zurückfahre.«
    »Oh, Sie fahren nach London zurück?«
    »Das habe ich vor.«
    »Ich hoffe, Ihr Besuch hat ein wenig Licht in die Vorkommnisse gebracht, die uns hier Rätsel aufgeben?«
    Holmes zuckte die Achseln.
    »Man kann nicht immer den Erfolg haben, den man sich wünscht. Eine Untersuchung braucht Tatsachen, an die sie sich halten kann, und keine Sagen und Gerüchte. Dies hier ist kein sehr befriedigender Fall gewesen.«
    Mein Freund sprach ganz offen und völlig unbekümmert. Stapleton sah ihn scharf an, dann wandte er sich mir zu.
    »Ich würde ja vorschlagen, den armen Kerl zu meinem Haus zu bringen, aber ich fürchte, das würde meiner Schwester einen zu großen Schrecken einjagen. Also halte ich mich nicht für berechtigt, das zu tun. Ich denke, wir decken sein Gesicht zu, dann liegt er hier gut und sicher bis morgen früh.«
    Und so verfuhren wir. Die von Stapleton angebotene Gastfreundschaft schlugen wir aus. Holmes und ich brachen auf nach Schloß Baskerville, und den Naturforscher ließen wir allein heimkehren. Als wir uns umschauten, sahen wir seine Gestalt sich langsam über das weite Moor bewegen. Hinter ihm zeigte ein dunkler Fleck auf dem silbrigen Abhang an, wo der Mann lag, der hier ein so furchtbares Ende gefunden hatte.

13. KAPITEL
    Das Netz schließt sich
    »Endlich bekommen wir die Sache in den Griff«, sagte Holmes, als wir zusammen über das Moor gingen.
    »Was der Bursche für Nerven hat! Wie der sich zusammengerissen hat trotz des lähmenden Schocks, den er bekommen haben muß, als er feststellte, daß der falsche Mann Opfer seines Mordanschlags geworden ist. Watson, ich habe es Ihnen in London gesagt, und ich sage es jetzt wieder: Wir haben noch nie einen Gegner gehabt, der unserer Klinge so ebenbürtig war.«
    »Es ist schade, daß er Sie gesehen hat.«
    »Das fand ich auch, aber daran ist nun leider nichts mehr zu ändern.«
    »Was meinen Sie, wie wird er sich verhalten, da er nun weiß, daß Sie hier sind?«
    »Es könnte ihn veranlassen, vorsichtiger zu sein, oder es könnte ihn zu einem voreiligen
    Verzweiflungsschritt führen. Wiedie meisten intelligenten Verbrecher verläßt er sich viel zu sehr auf seine eigene Gerissenheit und bildet sich ein, daß er uns völlig hinters Licht geführt hat.«
    »Warum haben wir ihn bloß nicht an Ort und Stelle verhaftet?«
    »Mein lieber Watson, Sie sind der geborene Mann der Tat. Instinktmäßig möchten Sie immer

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