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Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Titel: Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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etwas
    Energisches unternehmen. Aber lassen Sie uns den Gedanken einmal durchspielen. Nehmen wir einmal an, wir hätten ihn heute abend festgenommen. Was um alles in der Welt hätte uns das nützen können?
    Wir haben nichts in der Hand, um ihn zu überführen. Das ist ja gerade das Teuflische an seinem Plan. Er hat keinen Mitarbeiter, der uns vielleicht Beweise liefern könnte. Selbst wenn wir imstande wären, sein Ungeheuer von Hund ans Tageslicht zu befördern, würde das noch lange nicht genügen, um ihm den
    Strick um den Hals zu legen.«
    »Aber wir haben doch jetzt einen gerichtsreifen Fall!«
    »Nicht einmal den Schatten eines Beweises haben wir, nichts als einen Haufen von Annahmen,
    Vermutungen und Kombinationen. Wenn wir mit einer solchen Story und solchen Beweisen vor Gericht auftreten, würde man uns nur auslachen.«
    »Da ist aber Sir Charles' Tod.«
    »Tot aufgefunden, keine Spur von Gewalt an seinem Körper. Sie und ich wissen, daß er vor lauter Angst gestorben ist, und wir wissen auch, was diese Angst ausgelöst hat, aber wie sollen wir zwölf solide Geschworene dazu bringen, das auch zu glauben? Was für Spuren gibt es von dem Hund? Wo sind die Bißwunden, die von seinen Zähnen herrühren? Natürlich wissen wir, daß ein Hund keinen Leichnam
    angreift und daß Sir Charles tot war, bevor das Vieh ihn eingeholt hatte. Aber all das müssen wir beweisen, und gerade das können wir nicht.«
    »Na ja, aber was ist mit heute abend?«
    »Heute abend sind wir nicht besser dran. Wiederum gibt es keine direkte Verbindung zwischen dem Hund und dem Toten. Gesehen haben wir den Hund ja nicht. Zwar haben wir ihn gehört, aber wir können nicht beweisen, daß er den Mann verfolgt hat. Es gibt überhaupt kein Motiv. Nein, mein lieber
    Freund, wir müssen uns in die Tatsache schicken, daß wir bis jetzt keinen Beweis haben, mit dem wir ihn vor Gericht bringen können. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir nun Beweise beibringen, koste es was es wolle.«
    »Und was wollen Sie zu diesem Zweck unternehmen?«
    »Ich setze große Hoffnung auf das, was Laura Lyons für uns tun kann, wenn ihr der Sachverhalt
    genügend deutlich gemacht worden ist. Und außerdem habe ich noch meinen eigenen Plan. Es gibt
    morgen reichlich für uns zu tun, aber ich hoffe, daß ich die Oberhand gewinne und als Sieger dastehe, bevor der morgige Tag zu Ende ist.«
    Mehr konnte ich nicht aus ihm herausbekommen. Tief in Gedanken versunken begleitete er mich bis zum Tor von Schloß Baskerville.
    »Kommen Sie mit herauf?«
    »Ja. Ich sehe keinen Grund für weiteres Versteckspiel. Aber noch eins, Watson: Erzählen Sie Sir Henry nichts von dem Hund. Lassen Sie ihn annehmen, Seldens Tod habe sich so ereignet, wie Stapleton es uns glauben machen möchte. Er wird sich morgen einigen Strapazen unterziehen müssen, und dafür braucht er seine Nerven. Wenn ich Ihren Bericht richtig gelesen habe, dann ist er morgen zum Dinner bei diesen Leuten eingeladen. «
    »Ja, ich bin auch eingeladen.«
    »Dann müssen Sie sich eine Ausrede ausdenken. Er muß allein hingehen. Das ist doch wohl leicht zu machen. So, nun sind wir zwar um unser Mittagessen gekommen, aber das Abendessen wollen wir uns schmecken lassen.«
    Sir Henry war mehr erfreut als überrascht, Sherlock Holmes zu sehen. Schon seit Tagen hatte er erwartet, daß die Entwicklung der Ereignisse ihn eigentlich herbringen müßte. Allerdings zog er die Augenbrauen hoch, als er sah, daß mein Freund kein Gepäck bei sich hatte und auch keine Erklärung abgab, warum das so war. Sir Henry und ich gaben Holmes, was er für die Nacht brauchte. Bei dem verspäteten Abendessen erzählten wir dem Baronet so viel von unseren Erlebnissen, wie uns gut dünkte.Aber zunächst hatte ich die unangenehme Pflicht, Barrymore und seiner Frau die traurige Nachricht zu überbringen. Für ihn mag das wohl eine Erleichterung gewesen sein, aber sie weinte bitterlich in ihre Schürze. Für die ganze Welt war er ein Gewaltverbrecher gewesen, halb Tier, halb Teufel, aber für sie würde er immer der kleine, mutwillige Junge bleiben, der sich vertrauensvoll an die Hand der älteren Schwester geklammert hatte.
    Übel ist der Mann dran, um den nicht wenigstens eine Frau trauert.
    »Seit Watson heute morgen fortgegangen ist«, erklärte der Baronet, »habe ich mich hier den ganzen Tag gelangweilt. Wenn ich nicht geschworen hätte, niemals allein auszugehen, hätte ich wohl einen
    amüsanteren Abend verbringen können. Ich hatte

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