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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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daß man mir wieder einmal Verschleierung vorwerfen könnte. Wieviel kostet es, einmal im erster Klasse Stil um die Welt zu reisen?«
    Die Dame starrte ihn voller Verwunderung an. »Könnte man das für fünftausend Pfund scha ffen?«
    »Nun, ich glaube, das könnte man.«
    »Sehr gut, ich denke, dann sollten Sie einen Scheck über diese Summe ausstellen, und ich werde zusehen, daß Mrs. Maberley ihn bekommt. Sie sind ihr etwas Luftveränderung schuldig. Inzwischen möchte ich Ihnen sagen«, er hob warnend seinen Zeigefinger hoch, »seien Sie vorsichtig! Seien Sie vorsichtig! Sie können nicht ständig mit scharfen Werkzeugen arbeiten, ohne sich eines Tages selber einmal in die zarten Finger zu schneiden.«

    Der Vampir von Sussex

    Der Brief war mit der letzten Post gekommen. Holmes hatte ihn sorgfältig durchgelesen. Mit einem trockenen Schmunzeln, das bei ihm dem Lachen am nächsten kam, schob er ihn zu mir herüber.
    »Dies ist wirklich das höchste der Gefühle, eine Mischung aus Modernem und Mittelalterli-chem, aus Praktischem und einer wilden Verrücktheit«, sagte er. »Was halten Sie von diesem Papier, Watson?«
    Der Brief lautete folgendermaßen:
    46, Old Jewry 19. Nov. Betr. Vampire. Sir!
    Unser Klient, Mr. Robert Ferguson von der Firma Ferguson und Muirhead, Teeimporteure in der Mincing Lane, hat bei uns Erkundigungen eingezogen, betreffs einer Kommunikation mit Vampiren. Da unsere Firma völlig auf Wertgutachten von Maschinen spezialisiert ist, fällt diese Angelegenheit nicht in unseren Bereich. Wir haben deshalb Mr. Ferguson empfohlen, sich an Sie zu wenden und Ihnen die Sache vorzutragen. Wir haben nicht vergessen, wie erfolgreich Ihre Aktion im Fall von Matilda Briggs gewesen ist.
    Wir sind, Sir,
    Ihre sehr ergebenen Morrison, Morrison und Dodd
    »Matilda Briggs, Watson, war nicht der Name einer Frau«, sagte Holmes, sich an die Sache erinnernd. »Es war der Name eines Schiffes, in Verbindung mit einer Riesenratte aus Suma t-ra. Eine Geschichte, für die diese Welt noch nicht bereit ist. Aber was wissen wir von Vamp iren? Wieso sollte das in unseren Bereich kommen? Alles ist zwar besser als Stagnation, aber diesmal scheinen wir wirklich in Grimms Märchenwelt hineinzugeraten. Machen Sie mal einen langen Arm, Watson und sehen Sie nach, was es unter V zu lesen gibt.«
    Ich lehnte mich zurück und holte den großen Index-Band vom Regal, auf den er sich bezogen hatte. Holmes balancierte ihn auf seinen Knien und seine Augen bewegten sich langsam und liebevoll über die Berichte alter Fälle, die durchsetzt waren mit Informationen, die er ein Leben lang gesammelt hatte.
    »Reise der Gloria Scott«, las er. »Das war eine schlimme Geschichte. Ich erinnere mich, daß Sie darüber eine Geschichte geschrieben haben, Watson. Zu dem Resultat kann ich Ihnen allerdings nicht gratulieren. Victor Lynch, der Fälscher. Vittoria, die Zirkusschönheit. Vander-bilt und der reisende Einbrecher. Vipern. Vigor, das Wunder von Hammersmith. Hallo, hallo, gutes, altes Verzeichnis. Du bist doch nicht zu schlagen. Hören Sie sich das an, Watson.
    Vampirismus in Ungarn. Und noch einmal Vampire in Transsylvanien. « Er blätterte eifrig, aber nach kurzem intensiven Suchen legte er das Buch mit einem Knurren der Enttäuschung aus der Hand.
    »Wertlos, Watson, wertlos! Was haben wir mit Leichen zu tun, die man nur im Grab halten kann, wenn man ihnen einen Stecken durch das Herz treibt? Das ist reiner Wahnsinn.«
    »Aber man muß bedenken«, sagte ich, »daß Vampire nicht notwendigerweise tote Menschen sind. Ein lebendiger Mensch kann seltsame Gewohnheiten haben. Ich habe zum Beispiel einmal gelesen, daß alte das Blut junger Leute saugen, um selber wieder jung zu werden.«
    »Sie haben recht, Watson. Diese Legende ist in einer meiner Referenzen erwähnt worden.
    Aber können wir solche Sachen ernst nehmen? Diese Agentur steht mit beiden Beinen auf der Erde, und da muß sie auch stehen bleiben. Für uns ist die Welt groß genug. Wir brauchen keine Geister. Ich fürchte, daß wir Mr. Robert Ferguson nicht sehr ernst nehmen dürfen. Aber hier liegt ja noch ein anderer Brief. Vermutlich kommt er von Ferguson selber. Vielleicht drückt er sich ein bißchen deutlicher aus.«
    Er nahm den zweiten Brief auf, der solange unbeachtet auf dem Tisch gelegen hatte. Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht, begann er mit der Lektüre. Aber dieses Lächeln verschwand und ein Ausdruck intensiven Interesses und großer Konzentration trat an die

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