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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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noch so geringfügig ist«, sagte er und warf sich in die Brust.
    »Das kann ich Ihnen auch nur empfehlen, Mr. Holmes. In fünfundzwanzig Jahren Berufser-fahrung habe ich meine Lektion gelernt. Irgendwie kann sich immer die Chance ergeben, einen Fingerabdruck oder so zu finden.« Holmes sah sich das Stück Papier genau an. »Was ha lten Sie davon, Inspektor?«
    »Sieht aus wie das Ende eines Romans, so weit ich das beurteilen kann. «
    »Vielleicht stellt sich wirklich heraus, daß es das Ende einer seltsamen Geschichte ist«, sagte Holmes. »Haben Sie auf die Nummer am oberen Ende der Seite geachtet? Es war zweihun-dertfünfundvierzig. Wo sind die anderen zweihundertvierundvierzig Seiten? «
    »Die Einbrecher werden sie wohl haben. Ich frage mich, was sie damit anfangen wollen!«
    »Es scheint doch sehr merkwürdig zu sein, in ein Haus einzubrechen, um solche Papiere zu stehlen. Sagt Ihnen das etwas, Inspektor?«
    »Ja, Sir, natürlich sagt es mir, daß die Einbrecher in der Eile das erste beste an sich rissen, was ihnen unter die Hände kam. Ich wünsche ihnen viel Vergnügen zu ihrer Beute.«
    »Warum haben sie sich überhaupt für das Gepäck meines Sohnes interessiert?« fragte Mrs.
    Maberley.
    »Nun, sie fanden unten nichts, was sich mitzunehmen lohnte, und da haben sie ihr Glück oben probiert. So sehe ich es. Und was sagen Sie dazu, Mr. Holmes?«
    »Ich muß darüber nachdenken, Inspektor. Kommen Sie mal mit zum Fenster, Watson. « Als wir zusammenstanden, las er das Fragment. Es begann in der Mitte eines Satzes und lautete folgendermaßen:
    »... Gesicht blutete stark von den Platzwunden und Schlägen, aber es war nichts im Vergleich zu seinem blutenden Herzen, als er das liebliche Gesicht sah, das Gesicht, für das er das eigene Leben geopfert hätte, wie es ihn in seinem Schmerz und seiner Erniedrigung anblickte. Sie lächelte, beim Himmel, ja, sie lächelte, sie, der herzlose Teufel, lächelte, als er zu ihr hinauf-sah. In dem Augenblick erlosch alle Liebe in ihm und der Haß war geboren. Man braucht etwas, für das man leben kann. Wenn ich dich schon nicht umarmen kann, meine Dame, dann werde ich dir wenigstens Ruin bringen und mich völlig an dir rächen. «
    »Komische Grammatik!« sagte Holmes mit einem Lächeln, als er dem Inspektor das Papier zurückreichte. »Haben Sie es gemerkt, wie er das >er< plötzlich änderte und >mir< schreibt?
    Der Schreiber war so hingerissen von seiner eigenen Geschichte, daß er sich einen Auge nblick lang in der Rolle des Helden sah.«
    »Es scheint eine recht armselige Geschichte zu sein«, sagte der Inspektor, als er das Blatt in sein Buch zurücklegte. »Was, gehen Sie schon, Mr. Holmes?«
    »Ich glaube, hier gibt es jetzt nichts mehr für mich zu tun, denn der Fall ist ja in Ihren tücht igen Händen. Übrige ns, Mrs. Maberley, wollten Sie nicht verreisen?«
    »Das ist immer schon mein Traum gewesen, Mr. Holmes.«
    »Wohin möchten Sie reisen, Kairo, Madeira, oder an die Riviera?«
    »Oh, wenn ich Geld hätte, würde ich um die Welt reisen.«
    »Richtig. Um die Welt. Nun, ich wünsche Ihnen einen guten Morgen. Vielleicht schreibe ich Ihnen heute Abend ein paar Zeilen.« Als wir am Fenster vorbeigingen, erhaschte ich den nachsichtig lächelnden Blick und das Kopfschütteln des Inspektors. »Diese kleveren Menschen sind immer auch ein klein wenig verrückt.« Das las ich im Lächeln des Inspektors.
    »So, Watson, jetzt wären wir am letzten Punkt unserer kleinen Reise angekommen«, sagte Holmes, als wir wieder einmal in den Lärm des Herzens von London zurückgekehrt waren.
    »Ich halte es für das Beste, wenn wir die Angelegenheit gleich aufklären, und ich möchte auch, daß Sie mich begleiten, denn es ist besser, man hat einen Zeugen dabei, wenn man mit einer Dame wie Isadora Klein verhandelt.«
    Wir hatten uns eine Droschke genommen und eilten nun einer Adresse dem Grosvenor Square zu. Holmes war in Gedanken versunken gewesen, aber nun richtete er sich plötzlich auf.
    »Übrigens Watson, ich darf doch annehmen, daß Sie in diesem Fall klar sehen?«
    »Nein, das kann ich nicht sagen. Ich nehme aber an, daß wir zu jener Dame fahren, die hinter diesem ganzen Unsinn steckt.« »Richtig! Aber sagt Ihnen der Name Isadora Klein denn gar nichts? Sie war natürlich jene angebetete Schönheit. Keine andere Frau konnte ihr das Wasser reichen. Sie ist rein spanischen Geblütes, das reine Blut der herrschenden Konquistadoren.
    Ihre Leute haben in Pernambuco seit

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