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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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gewöhnt.
    Nachdem Holmes die Klappe von innen wieder geschlossen hatte, wünschte ich mir, wir hätten eine Lampe dabei. Es war so stockduster, dass man nichts erkennen konnte. Im Dunkeln tasteten wir uns weiter, als mich plötzlich ein helles Licht blendete. Ein Stoß ließ mich in den nächsten Raum taumeln. Holmes landete unsanft auf dem Boden neben mir. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah ich in den Lauf einer Pistole.  

    Oberst Peabody stand vor uns, die Waffe auf uns gerichtet, während die massige Gestalt des Hausdieners uns den Rückweg abschnitt. An den Wänden flackerten zwei Öllampen. In deren unruhigem Licht konnte man erkennen, dass dieser Bereich des Kellers absolut leer geräumt war. 
    In der Mitte des Raumes kauerte eine Frau auf dem kahlen Boden. Sie war nackt, ihr Körper mit Schrammen, kleinen Wunden und Dreck bedeckt. Ihr einziges „Kleidungsstück“ war ein eiserner Halskragen, der mit einer schweren Kette im Boden befestigt war.
    „Haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten mich so einfach hereinlegen?“ Peabodys Backenbart bebte, aber es war mir nicht klar, ob vor Aufregung oder Lachen. „Sherlock Holmes ist auch mir ein Begriff und ich wusste, dass Sie mit ihm zusammenarbeiten, Dr. Watson. Als George mir dann noch berichtete, dass hier ein Fremder ums Haus schlich, war alles klar.“
    Jetzt sah ich das selbstzufriedene Lächeln. Ich musste an die Tote denken und was diese Männer ihr angetan hatten und ihrer jetzigen Gefangenen wohl auch antun würden.
    „Sie sind ein Lump, ein ehrloser Strolch. Lassen Sie die arme Frau frei ...“
    „Frau? Das ist keine Frau, Watson, das ist kein Mensch.“ Peabody deutet auf sein Opfer. „Dieses Wesen ist Jahrhunderte alt. Ich würde sie gehen lassen, aber dazu müsste sie vorher mit uns kooperieren, uns einige ihrer Geheimnisse verraten. Doch solange sie die Zusammenarbeit verweigert ...“ Er zuckte die Achseln. „Aber das soll nicht Ihre Sorge sein, Dr. Watson. Bereiten Sie sich lieber auf Ihren Tod vor. Ein schnelles Gebet, einige letzte Worte ...“
    „Normalerweise erlaubt man den Todgeweihten eine letzte Zigarette.“ Holmes hatte sich inzwischen wieder erhoben. Er sprach im Plauderton, so als würde er den Ernst der Lage gar nicht wahrnehmen. Peabody machte eine einladende Geste. „Bitte! Aber beeilen Sie sich, ich werde nicht den ganzen Tag warten.“
    Holmes holte ein silbernes Zigarettenetui hervor, öffnete es und bot mir eine an. Ich wollte schon ablehnen, aber in dieser Situation ...
    Ich wusste nicht, worauf Holmes hinauswollte, doch ich war mir sicher, dass er einen Plan hatte. Ich zog die Handschuhe aus, um mit spitzen Fingern eine Zigarette aus dem Etui zu fischen. Zuvorkommend nahm Holmes mir die verschmutzten Handschuhe ab. Plötzlich riss er mit einer schwungvollen Bewegung das Silberetui zur Seite und warf es gegen die Kellerwand, wobei die Zigaretten in alle Richtungen flogen. Ein Schuss hallte. Alles erstarrte. Langsam sank Holmes in sich zusammen.
    „Was sollte denn das?“
    Peabodys Waffe qualmte. Ich wollte mich zu Holmes beugen, wurde aber mit eisernem Griff von George festgehalten. Ich versuchte, mich freizuwinden, doch ohne Erfolg. „Lassen Sie mich, ich muss mich um Holmes kümmern!“
    „Sie müssen sich um niemanden mehr kümmern.“
    Ich sah, wie Peabody seine Waffe hob und auf mich zielte. Wie gebannt starrte ich auf die Mündung, unfähig den Blick abzuwenden, und erwartete den tödlichen Schuss.
    Ein schmerzhaftes Aufstöhnen erklang. 
    Erst langsam wurde mir klar, dass nicht ich dieses Geräusch verursacht hatte. Die Hand mit der Waffe zitterte, gleichzeitig lockerte sich der Griff, der mich umklammerte. Peabody bebte am ganzen Körper, sein Gesicht wurde schmal, die Wangen fielen ein. Tiefe Falten entstanden auf seiner Stirn, während sein Haar vollständig ergraute. Er stöhnte und auch aus Georges Richtung hörte ich Schmerzenslaute. Peabodys Beine knickten ein, er verkrampfte sich, fiel zu Boden, zuckte noch einige Male, dann bewegte er sich nicht mehr. George hielt sich länger aufrecht, doch sein Körper schien geschrumpft zu sein. Schließlich brach auch er zusammen. 
    Ich beugte mich zu Holmes hinab, drehte ihn auf den Rücken. Die Kugel hatte ihn in die Brust getroffen, er war nicht mehr bei Bewusstsein. Ich riss sein Hemd auf, um die stark blutende Wunde genauer zu untersuchen, als ich zur Seite geschoben wurde.
    „Keine Sorge, ich kann helfen.“
    Die Gefangene stand

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