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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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mit euch Menschen. Ihr habt keine Hemmungen euren Zorn gegen eure eigene Art zu richten. Ich weiß nicht, woher das Mädchen kam. Vielleicht hatten sie es auf der Straße aufgegabelt oder aus ihrem Heim entführt. Aber was sie mit ihr anstellten, war grässlich. Ihr nennt ein solches Verhalten bestialisch, aber Tiere würden so etwas nie tun. Sie ließen ihren Frust an der jungen Frau aus, um sich vom eigenen Unvermögen abzulenken und sich ihrer Macht zu versichern. Die ganze Zeit über hat sie so schrecklich geweint und geschrien.“
    Ich dachte an das arme, misshandelte Mädchen. Dieses Bild ernüchterte mich soweit, dass ich wieder Herr meiner Stimme wurde. „Und mit all Ihren übernatürlichen Fähigkeiten war es Ihnen nicht möglich, sich selbst zu befreien?“
    Zu meiner Überraschung war es Holmes, der antwortete. „Kaltes Eisen! Ich weiß zwar nicht viel über solche Dinge, da sie für meine Untersuchungen normalerweise ohne Belang sind, aber sogar ich habe gehört, dass nach der Sage für viele dieser Wesen die Berührung dieses Metalls schädlich ist und sie ihrer Kräfte beraubt.“
    „So ist es. Sie werden verstehen, dass ich nicht vorhabe, zu erzählen, wie es gelang, mich gefangen zu nehmen, aber der Eisenkragen hatte einen großen Anteil daran und sorgte auch dafür, dass ich zu schwach blieb, um mich zu befreien.“
    Während der vergangenen Minuten hatte ich zu Boden gesehen und von der Fremden nur die nackten Füße am Rande des Blickfeldes wahrgenommen. Plötzlich wurden diese von hellem Stoff verdeckt. Überrascht blickte ich auf und sah, dass die Frau nun ein blütenweißes, ärmelfreies Gewand trug, zusammengehalten von einer goldenen Kordel. Ich wunderte mich, woher sie das Kleidungsstück hatte, bis sie ihre Hände mit einer anmutigen kreisförmigen Bewegung öffnete und aus dem Nichts ein Blumenkranz erschien, den sie sich aufsetzte und zurechtrückte, während sie weiter mit uns sprach. „Sie sperrten mich in diese kahle Zelle und nahmen mir meine Kleidung auch deshalb ab, damit ich nichts hatte, um meine Hände zu schützen, wenn ich versuchte den Kragen zu zerbrechen. So eklig diese Dinger aus der Haut toter Tiere auch sind“, sie deutete auf meine guten Handschuhe aus Nappaleder auf dem Boden, „sie haben hervorragende Dienste geleistet. Dafür danke ich Ihnen, Dr. Watson.“ Dann wandte sie sich an Holmes. „Und Ihnen danke ich für die Geistesgegenwart, die Sie erkennen ließ, dass dies der Schlüssel zu meiner Rettung war.“
    Holmes räusperte sich. „Nun, das war ... elementar. Zum einen hatte Watson von den seltsamen Leseinteressen des Oberst berichtet. Feen, Natur- und Elementargeister ... nicht wirklich die Art von Lektüre, die man bei einem altgedienten Militär erwarten würde. Als wir im Keller dann die Zelle sahen, die bis auf die angekettete Gefangene absolut leer war, drängte sich mir der Grund direkt auf.“
    „Aber Holmes, ich bitte Sie. Vielleicht diente es nur dazu, ihrem Opfer das Leben schwer zu machen.“
    „Da war weder eine Matratze, noch ein Laken oder wenigstens etwas Stroh. Auch wenn ihre Peiniger nicht daran interessiert waren, es ihrer Gefangenen bequem zu machen, so hätten sie doch wenigstens für ihren eigenen Komfort ...“ Holmes räusperte sich erneut und tatsächlich meinte ich, ein wenig Röte in seinem Gesicht zu erkennen. 
    Nach einer kurzen Pause sprach er schneller, so als sei er froh, sich nun wieder auf gewohntem Territorium zu bewegen. „Sie kennen doch meine Methode, Watson. Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, ist das, was übrig bleibt die Wahrheit, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich scheint. Natürlich bedeutete das Auftauchen einer lebenden Leiche in der Baker Street, dass sich der Rahmen der Dinge, die ich als möglich betrachten musste, deutlich vergrößerte.“
    Ehe ich mich dazu äußern konnte, meldete sich noch einmal die Fremde, wie ich sie wohl bis an mein Lebensende nennen werde, da ich nie Genaueres über ihre Herkunft erfahren habe.
    „Eine Meisterleistung, wie man es von Ihnen gewohnt ist, Mr Holmes, zumindest wenn man den Ausführungen Ihres Biographen trauen kann. Auch dass Sie meine Botschaft verstanden haben und mich hier aufspürten, das hätte wohl kein anderer zustande gebracht. Auch dafür bin ich Ihnen Dank schuldig, Mr Holmes.“
    Man kann es ruhig kleingeistig nennen, aber bei all der Lobhudelei Holmes gegenüber, bereitete es mir doch ein wenig Vergnügen, dass sie ihn nur als „Mr

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