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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph E. Vaughan
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Nichtwissens.«
    »Glauben Sie, Moesen Maddoc hat tatsächlich eine Maschine entwickelt, mit der man in der Zeit vorwärts und zurück reisen kann? Halten Sie dieses Gerät für eben jene Maschine?«
    Holmes ging in die Hocke, wobei er sich auf einem Knie abstützte, zog eine Lupe aus der Innentasche seines Mantels und untersuchte den unteren Teil des Apparats. »Inspektor, wenn ich Ihre Aufmerksamkeit auf die Ablagerungen an den Kufen sowie dem unteren Teil der Beinglieder lenken darf?«
    Kent kniete sich neben den Detektiv, der ihm die Linse übergab. »Getrockneter Schlamm, Gras ... mal sehen ... zwei zerdrückte Blüten, Pollen oder eine Art Samenkörper und noch etwas ... ah, ein zerquetschtes Insekt, vielleicht ein Käfer. Nun, allem Anschein nach befand sich dieses Ding bereits außerhalb dieser Räumlichkeiten im Einsatz. Ja, sehen Sie doch … Schleifspuren auf den Steinplatten. Es wurde gezogen, und zwar von dieser Mauer dort.«
    »Bravo, Inspektor! Ich fürchte allerdings, dass Sie zwar vieles sehen, jedoch die falschen Schlüsse daraus ziehen.«
    Kent gab Holmes seine Lupe zurück.
    »So mancher Mörder musste hängen, obwohl er leugnete, auch nur in der Nähe des Tatorts gewesen zu sein, während der Schmutz unter seinen Schuhsohlen das Gegenteil bewies«, führte Holmes weiter aus. »Diese Ablagerungen stammen von zwei unterschiedlichen Orten. Nur ein Teil entspricht der gegenwärtigen Bodenbeschaffenheit von Richmond; der andere ähnelt dem bloß, doch es ist nicht die gleiche Erde. Gemeinsamkeiten wie Unterschiede lassen eine frühere Gesteinsschicht vermuten, wenn auch nicht zwingend. Bei den von Ihnen richtig erkannten Vertretern der Flora handelt es sich hingegen um Gräser und Blumen unbekannter Art sowie Blütenstaub. Die entsprechenden Pflanzen wachsen nun aber nicht im gegenwärtigen Klima Englands, sondern stammen aus wärmeren, wenn nicht gar tropischen Gefilden.«
    »Das beweist noch gar nichts«, winkte Kent ab. »Maddoc könnte diese Spuren bewusst gelegt haben, um genau solche Annahmen zu provozieren. Zum Beispiel mit geologischen und botanischen Proben aus Schaukästen. Selbst jemand von Ihrem Schlage, Mister Holmes, würde dann falsche Schlüsse ziehen.«
    »Kann sein«, gestand der Detektiv. »Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand Indizien fälscht, doch in diesem Fall stellt sich die Frage nach dem Grund.«
    »Damit die Leute glauben, Maddoc habe tatsächlich eine Zeitmaschine gebaut. Entweder roch er finanziellen Profit, oder er trieb schlicht Schindluder mit seinen Bekannten. Sie hörten ja, was Misses Watchett von der Geschichte hält, und ich schätze, der alte Schottenrock besitzt mehr Verstand als ein Dutzend abgebrühte Banker aus der Threadneedle Street. Womöglich bestand Maddocs Absicht beim Bau dieses Kastens einfach nur darin, etwas zu erzählen zu haben und seine Gäste ein wenig zum Besten halten zu können, selbst um den Preis, dass er sich dabei schmutzig machte. Die Motivation dahinter mag ebenso befremden wie das Gebaren der Patienten der Bethlehem-Klinik in der Lambeth Road.«
    »Ich würde Ihren Einschätzungen mehr Glauben schenken, Inspektor, wäre da nicht jenes zerquetschte Insekt, das Ihnen besonders aufgefallen ist«, hielt Holmes nach kurzer Überlegung dagegen. »Es handelt sich allerdings keinesfalls um einen Käfer, sondern einen Trilobiten. Diese Gliederfüßler sind längst ausgestorben. Sie lebten in den ruhigen und warmen Gewässern der Urzeit, aber wenn Sie bitte nachschauen möchten … es ist kein Fossil, sondern ...«
    »Fossilien sind Humbug!«
    »... kein Fossil, sondern der Leib eines Tieres, das vor maximal einem Monat verendet ist.«
    »Nur weil gottlose Wissenschaftler glauben ...«
    »Still!«, unterbrach Holmes. »Da kommt jemand.«
    »Könnte Maddoc sein«, flüsterte Kent.
    »Oder auch nicht. Wir sollten uns verstecken. Haben Sie Ihre Waffe bei sich, Inspektor?«
    Kent nickte und klopfte sich sanft gegen die Brust.
    In Maddocs Labor herrschte ein solches Durcheinander, dass sich ein ganzes Armeeregiment darin hätte verstecken können. So fanden Holmes und Kent schnell einen Platz, von dem aus sie sowohl die fragwürdige Maschine im Blick behielten als auch die Tür zum Flur, durch welche sie sich Zugang zum Saal verschafft hatten. Hinter dieser wurden nun forsche Schritte lauter.
    Der Eingang öffnete sich mit einem Knarren, und herein trat der Mann, den sie, es schien eine Ewigkeit her zu sein, im Neptun gesehen hatten und nun als

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