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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph E. Vaughan
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entspricht einer Art Bienen- oder Ameisenkönigin, was seine Beziehung zu den gewöhnlichen Morlocks betrifft. Ohne Mutter kann keine ihrer Kolonien weiter bestehen. Tötet man sie, siecht der Schwarm dahin.«
    »Deshalb waren Sie so sehr darauf bedacht, das Zentrum der Morlock-Plage in London zu finden.«
    »Bis 1954 werden sich drei Kolonien in England und viele weitere auf der ganzen Welt eingenistet haben. Sie alle gehen auf den einen Bau im London des Jahres 1894 zurück.«
    »Zerstören wir den, wird keiner der anderen je existieren.«
    »So ist es«, bestätigte der Zeitreisende.
    Nachdem sie die aparte Hammersmith Bridge hinter sich gelassen hatten und sich allmählich dem Stadtzentrum näherten, musste ihr Kapitän langsamer fahren. Holmes hielt Kent zum Aufstehen an, den seine Skepsis, der Gottglaube und der Whiskey ein wenig milder gestimmt hatten. »Mister Maddoc wird mit mir dort vorne aussteigen, doch Sie sollten bis zum Dock der River Police bei New Scotland Yard weiterfahren. Wir können in dieser Angelegenheit nicht länger auf Hilfe verzichten.«
    »Und falls mir dort niemand glaubt?«
    »Sorgen Sie dafür, dass man es tut, und falls man Ihnen die Sache an sich nicht abnimmt, dann doch wenigstens das Ausmaß der Gefahr.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Persönliche Beziehungen ins Spiel bringen«, antwortete Holmes. »Bedenken Sie, dass wir es nicht nur mit den Morlocks zu tun haben, sondern auch William Dunning und all die anderen armen Seelen dort herausholen müssen, so uns dies möglich ist.«
    Der Kapitän setzte Holmes und Maddoc an einem alten Pier ab.
    »Sobald Sie sich der Unterstützung sicher sind, treffen wir uns mit drei Blendleuchten vor dem Bahnhof Charing Cross«, erklärte Holmes. »Es sollte nicht länger als eine Stunde dauern, Inspektor, oder wir gehen ohne Sie.«
    »Sie werden sich hüten!«, erwiderte Kent und grinste, als das Boot vom Pier abdrehte und auf der Themse davonstotterte.
    Holmes und Maddoc nahmen ein Taxi von Tilling's zum Londoner Büro der Agentur Pinkerton, deren Privatdetektive zu den besten der Welt gehörten und die im Hinblick auf ihre Ressourcen nur gegenüber Scotland Yard zurückstecken mussten. Holmes hatte ihre Hilfe im Laufe der Jahre bei Recherchearbeiten gelegentlich beansprucht, falls seine Erkundungen eine zusätzliche objektive Meinung notwendig gemacht hatten.
    Als er wieder zu Maddoc in die wartende Kutsche stieg, reichte er dem Erfinder einen Revolver nebst Munition. Holmes selbst trug eine ähnliche Waffe sowie eine Reitpeitsche in der Innentasche seines Mantels.
    »Zum Bahnhof Charing Cross«, wies er den Fahrer an. »Und bitte sputen Sie sich!«
    »Werden wir etwas ausrichten können, Mister Holmes?«, bangte Maddoc. »Dürfen wir darauf hoffen, diese albtraumhafte Zukunft abzuwenden, die den Morlocks gehören wird?«
    »Das ist unerheblich«, wiegelte Holmes ab. »Selbst wenn wir mit Bestimmtheit wüssten, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen wird und der Untergang der Menschheit feststeht, bliebe uns nichts weiter übrig, als dennoch nach Kräften unser Ziel zu verfolgen. Jede Alternative, auch wenn wir überlebten, käme einem Verrat an der ganzen Menschheit gleich. Davon abgesehen stellt jedoch die Tatsache, dass Sie die Zukunft zum Schlechten hin verändert haben, wenigstens die Möglichkeit in Aussicht, dass wir das Unheil rückgängig machen können.«
    Holmes lehnte sich auf seinem Platz in dem engen Hansom zurück und stützte sein spitzes Kinn mit halb offenen Augen auf den verschränkten Fingern ab. Als die Kutsche aber in eins der zahlreichen Schlaglöcher auf Londons Straßen fuhr, riss ihn die plötzliche Erschütterung aus seinen Überlegungen. Da merkte er, dass der Fahrer gerade die Baker Street entlangfuhr, sich also ganz in der Nähe seines Hauses befand. Er schaute hinaus und sah das Fenster, das Oberst Moran am Abend seiner Rückkehr in mörderischer Absicht zerbrochen hatte. Es schien ihm lange her zu sein ... Eine morgendliche Brise ließ die Vorhänge flattern, und obwohl er sich sicher war, die Gaslampe vor Verlassen des Hauses heruntergedreht zu haben, erkannte er ein schwaches Licht. Dann tauchte eine Gestalt am Fenster auf, zu groß für Mrs. Hudson und zu schlank für Watson. Holmes sah eine Pfeife rötlich glimmen. Während die Kutsche weiter durch die Dunkelheit fuhr, gingen ihm zahlreiche Gedanken durch den Kopf.
    Kent wartete bereits ungeduldig vor dem Bahnhof. Er stieg hinzu, nachdem der Kutscher die

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