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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph E. Vaughan
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Jahr 1894 zurückgekehrt und haben Untersuchungen in London angestellt. Sie wollten die Morlock-Kolonie ausfindig machen, weil Sie glaubten, ihr Kampf um die Alleinherrschaft in der Zukunft nähme in der Gegenwart seinen Anfang.«
    »Wie aber konnten die Morlocks in der Zeit zurückreisen?«, fragte Kent. »Sie sind doch bloß Tiere, clevere weiße Affen, aber keine Menschen ... keine Geschöpfe Gottes ...«
    »Indem sie Ihre Maschine untersucht und gewartet haben«, erklärte Holmes, »beteten sie den Apparat nicht an, wie Sie sich selbst weismachen wollten, Mister Maddoc. Vielmehr lernten sie dabei, wie er funktionierte, und gelangten hinter das Geheimnis seines Antriebs und der Art, wie man damit bestimmte Zeitabschnitte anpeilt. Sie bauten die Maschine nach und reisten, nachdem sie das vollbracht hatten, selbst in die Vergangenheit, wobei sie eine Zeit suchten, in der sie ungehindert walten konnten, um sich gegen einen Feind zu wappnen, der eigentlich viel harmloser als die Eloi war, weil er nichts von ihnen wusste.«
    »Sie törichter Narr!«, spie Kent Maddoc an, der sein Gesicht in den Handflächen vergrub.
    »Die Situation ist aber keineswegs hoffnungslos«, behauptete Holmes.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Mister Maddoc war auf seiner Suche nach den Morlocks im Abwassersystem von London nicht erfolgreicher als Sie mit Ihren Schaubildern und Karten«, erläuterte der Detektiv. »Deswegen kehrte er nach Richmond zurück und wagte einen weiteren Zeitsprung in die Zukunft.«
    »Sie verhalten sich hier noch sehr vorsichtig«, sprach Maddoc mehr zu sich selbst, »aber in sechzig Jahren wird das anders sein, wenn sie erst einmal die Weltherrschaft übernommen haben.«
    »Genau. Und Sie konnten herausfinden, wo die Morlocks mit der Unterwerfung der Menschheit beginnen werden«, mutmaßte Holmes. »Wo also, Mister Maddoc? Wo halten sie sich auf?«
    »Spitalfields«, antwortete der Angesprochene und raffte sich auf. »Spitalfields in Stepney, südlich und nicht weit vom Markt an der Commercial Road entfernt. In der Frying Pan Alley gibt es einen Zugang zum Kanalsystem. Von dort aus haben sie begonnen, sich auszubreiten. Wir müssen hin und ungeschehen machen, was ich angerichtet habe, damit die Zukunft wieder in geordneten Bahnen verläuft.«
    »Richtig, wir müssen zurück nach London«, stimmte Holmes zu. »Und zwar zu dritt.«
    »Vorher aber haben Sie hier noch etwas zu erledigen.«
    Maddoc schaute betrübt auf. »Ich fürchte, Sie behalten recht, Mister Holmes.«
    »Wenn ich das richtig verstanden habe«, fauchte Kent, »will ich den Vorschlaghammer selbst schwingen.«

 
     
KAPITEL 11
     
    Ins Dunkel
     
    Sie fuhren mit einem gemieteten Dampfboot nach London zurück, das ihnen von Reginald Dunning zur Verfügung gestellt worden war, nachdem Holmes diesem vom Bahnhof in Richmond aus ein Eiltelegramm gesandt hatte. Kurz vor Sonnenaufgang lag die erhabene Themse noch im Dunkeln, sodass die Scheinwerfer des Boots die einzigen waren, welche die Umgebung in Syon, Mortlake und anderen Stadtteilen mit Flussanbindung erhellten. Ansonsten lagen alle Schiffe entweder noch bis zum Morgen am Ufer oder warteten auf den Gezeitenwechsel. Demnach war bis Battersea oder Nine Elms nicht mit größerem Verkehrsaufkommen zu rechnen, was Peter Yanoz, der Besitzer ihres Boots, zu ihrem vollen Vorteil ausnutzte, indem er alle Maschinen mit Volldampf laufen ließ.
    Rechts jagten sie am Old Deer Park und an Kew Gardens vorbei, verlorenen Orten im Mantel der Nacht. Kent lag an Deck und ließ sich vom Fahrtwind die Hitze nehmen. Er bedauerte, so viel Whiskey getrunken zu haben. Holmes saß neben dem Wissenschaftler auf einer Bank an der Reling.
    »Einige Nachzügler sind im Wald zurückgeblieben«, erklärte Maddoc, »doch die meisten halten sich in London auf.«
    »Wie viele sind es schätzungsweise?«
    »Höchstens fünfzig, aber im Moment wahrscheinlich nicht so viele. Ihre Zahl ist allerdings weniger wichtig als ihr Zustand«, gab Maddoc zu bedenken.
    »Und der wäre?«
    »Seien Sie sich im Klaren darüber, dass die Morlocks, obwohl sie vom modernen Menschen abstammen, in vielerlei Hinsicht ganz anders sind als wir.«
    »Teufel ...«, brummelte Kent.
    »Sie organisieren sich in Schwärmen, ein ideales Zugeständnis an das Gemeinschaftsleben unter der Erde. Jedwede biologische oder psychologische Veränderung erfolgte als Reaktion auf ihre Umwelt. In der Zukunft bilden sie ihren Staat um ein Wesen herum, das ich Mutter nenne. Es

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