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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Treppe und kam in der überfüllten Eingangshalle wieder heraus. Ein unauffälliger Blick nach links zeigte ihr, dass ihre Leibgarde immer noch drüben an der Treppe stand. Gut! Die war sie los! Die Tür des Saals ging knarrend auf und jede Menge Menschen kamen heraus. Darunter der Kriegsrat, aber auch jede Menge neue Gesichter, Verbündete vielleicht, aus anderen Ländern. Andrey und Djego waren die Letzten, die den Saal verließen und sie schienen eine heftige Diskussion zu führen, denn zumindest Djego gestikulierte wild mit den Armen. Sheylah huschte hinter eine Säule, um den beiden näher zu sein und besser verstehen zu können. Das hätte sie normalerweise auch aus dieser Entfernung gekonnt, aber in der überfüllten Halle herrschte ein zu lautes Stimmengewirr.
    „Du kannst ihr nicht ewig aus dem Weg gehen, Andrey. Hältst du sie für so dumm? Früher oder später wird Sheylah dich aufspüren und zur Rede stellen“, sprach Djego aufgebracht. Aha, sie sprachen über sie! Andrey schnaubte bitter. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“ „Ihr die Wahrheit erzählen. Du musst ihr sagen, warum du ihr nicht ins Gesicht sehen kannst, ohne an sie zu denken.“ Sheylahs Herz machte einen schmerzhaften Satz. Hatte Andrey etwa eine Geliebte? „Glaubst du wirklich, dass ich so herzlos bin, Djego? Sheylah hat schon genug um die Ohren, da braucht sie nicht auch noch zu wissen, dass ich ihre Urgroßmutter geliebt habe. Was meinst du, wie sie reagieren würde?“, fragte er aufgebracht. Sheylah sackte hinter der Säule zusammen. Das war es also, was Andrey ihr nicht hatte sagen wollen! Er war in Zizilia verliebt gewesen und Sheylah war ihr Ebenbild. Was musste das für eine Qual sein, Sheylah ins Gesicht zu sehen und dabei an eine alte Geliebte zu denken? Moment mal! Andrey konnte ihre Urgroßmutter gar nicht gekannt haben. Sie war seit mehr als fünfzig Jahren tot! Sheylah rappelte sich wieder hoch und spähte in Djegos und Andreys Richtung. Sie standen immer noch in der Ecke und diskutierten weiter, doch Sheylah hörte gar nicht richtig hin, denn sie erinnerte sich an etwas, das Djego ihr vor drei Wochen gesagt hatte: Vor ungefähr zehn Jahren, als Andrey und ich noch etwas jünger waren, na ja eigentlich nur ich . Wieso eigentlich nur Djego?
    Was hatte er ihr damit sagen wollen? Dass Andrey fast einhundert Jahre alt war? Denn so alt musste er sein, wenn er Zizilia gekannt haben wollte. Plötzlich schnellte Andreys Kopf in ihre Richtung. Er schaute sie nicht direkt an, suchte aber ihre Ecke mit Blicken ab. Mit pochendem Herzen zog sie ihren Kopf zurück und ging hinter der Säule in Deckung. „Sie ist in der Nähe, ich kann sie spüren. Ich muss gehen“, hörte sie Andrey erschrocken sagen. Als sie vorsichtig hinter der Säule hervorschaute, sah sie ihn das Gebäude verlassen. „Du machst einen großen Fehler“, rief ihm Djego hinterher, doch Andrey war schon verschwunden. Sheylah überlegte nicht lang, sondern lief ihm hinterher. So leicht würde er ihr nicht davon kommen! Es war an der Zeit, dass er ihr ein paar Antworten gab. Als sie gerade das Schlossgelände entlanglief, griff jemand nach ihrem Arm und wirbelte sie herum. „Und wo willst du hin?“, fragte Djego. Sheylah blickte erschrocken zu ihm auf und was auch immer er in ihrem Gesicht sah, es veranlasste ihn, sie loszulassen. „Er wohnt auf der anderen Seite der Brücke“, sagte er und gab ihr einen Schubs. „Danke“, sagte sie, küsste ihn auf die Wange und stürmte davon. Von Andrey war weit und breit keine Spur, aber sie sah die Brücke und mehr brauchte sie nicht. Als sie diese Minuten später überquerte, glaubte sie, Andrey in der Menge zu erkennen. Er bewegte sich wendig und flink zwischen der Menschenmenge hindurch, als wäre er eine Schlange. Sheylah versuchte es ihm nachzumachen, wurde aber immer wieder von allen Seiten angerempelt. Als Andrey stehenblieb und zwei Wachen zu sich rief, musste sie hinter einem alten Marktkarren Schutz suchen. Er raunte ihnen etwas zu, dann nickten sie und schlossen sich ihm an. Ob er spürte, dass sie ihn verfolgte? Sie setzte ihren Weg fort und schmunzelte, weil die Menschen ihnen nun ehrerbietig Platz machten und es somit viel leichter war, sie zu verfolgen. Nach einiger Zeit bogen sie seitlich ab und Sheylah folgte ihnen hastig. Als sie jedoch bemerkte, dass die Straße in einer Sackgasse endete, ruderte sie erschrocken zurück. Mit pochendem Herzen drückte sie sich gegen die Wand und lugte um die

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