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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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zu machen?“, fragte Andrey und schwang sich auf seinen schwarzen Hengst. „Ha, ha“, machte Sheylah und warf sich das Schwert locker über die Schulter. „Wo wollt ihr hin?“, fragte sie, als Djego ebenfalls auf sein Pferd stieg. Andrey wollte eben antworten, als Sheylah ihm zuvorkam. „Wisst ihr was, ich will es gar nicht wissen. Geht einfach.“ Sie wollte ihre Tut mir leid Sheylah, wir können es dir nicht sagen -Nummer gar nicht erst hören. Andrey zögerte und wollte etwas erwidern, aber Djego drängelte. „Komm schon, du hast sie gehört.“ Sheylah winkte ihnen zum Abschied und setzte ihr Training fort. Mit über fünftausend Rittern um sich herum fühlte sie sich jedenfalls nicht allein. Als sie erschöpft war, steckte sie ihr Schwert weg und leerte ihre Wasserflasche in wenigen Zügen. Wie Andrey trug sie ihr Schwert jetzt seitlich an der Hüfte. Einige Kleider hatte sie umnähen lassen, damit sie darin Wurfmesser und andere Waffen tragen konnte, denn Männerbekleidung durfte sie nicht tragen. Ihr Lieblingskleid war das Dunkelgrüne, das sie eigens für die Schlacht hatte anfertigen lassen.
    Die Rüschen hatte sie entfernen und stattdessen Platin in den Brustkorb einarbeiten lassen, welches keinen Pfeil an ihr Herz heranließ. Sheylah schwang sich auf ihr Pferd und ritt über die Wiese zu den Stallungen. Sie sattelte ihren Hengst ab und begann ihn zu bürsten, als sie jemand ansprach. Es war einer der fünf Ritter, die nur wenige Meter neben ihr trainiert hatten. „Seid Ihr mit eurem Training fertig, Herrin?“, fragte er. Sheylah drehte sich zu ihm herum. Er war ganze drei Köpfe größer als sie und mindestens doppelt so breit. „Ich hätte wissen müssen, dass er mich nicht aus den Augen lässt“, sagte sie und wandte sich wieder ihrem Pferd zu. „Du kannst draußen warten, ich bin gleich fertig.“ „Wie Ihr wünscht“, antwortete der Ritter und verschwand aus dem Stall. Sheylah lehnte ihren Kopf gegen den Bauch des Pferdes. Wie sollte sie all die Menschen nur dazu bringen, sie wie einen normalen Menschen zu behandeln? Sie trollten sich vor ihr wie geprügelte Hunde, widersprachen ihr nicht und immer dieses Jawohl, Herrin , Wie Ihr wünscht, Herrin oder Zu Befehl, Herrin . Sie konnte es nicht mehr hören! Ihr Pferd fing protestierend zu wiehern an, als Sheylah eine Pause einlegte. „Ist ja gut“, sagte sie und striegelte es weiter. Es wurde augenblicklich ruhiger und gab entspannte Laute von sich. Ihr Hengst hatte jedenfalls kein Problem, sich wie ein Prinz behandeln zu lassen. Er genoss ihre volle Aufmerksamkeit.

UNSTERBLICHKEIT
    Als sie fertig war, brachte sie ihren Hengst in seinen Stall und begab sich nach draußen. Es waren fünf Wachen, die sie erwarteten. Sie alle waren sehr bullig und groß gebaut und gaben einen sehr einschüchternden Haufen ab. Sie geleiteten Sheylah ins Schloss bis zum Fuße der Wendeltreppe. Es war recht viel los, fiel ihr auf. Hier und da hasteten ganze Scharen von Rittern vorbei, Adlige tummelten sich in den Gängen und unterhielten sich nervös und Knechte waren damit beschäftigt, ganze Säcke voll Waffen zu transportieren. Das ganze Schloss bereitete sich vor, denn in einer Woche würden sie losmarschieren. Ob alle diese Schlacht heil überstehen würden? Sheylah bezweifelte das stark. Es war ein sonderbares Gefühl, zu wissen, dass jeder von ihnen sein Leben für sie geben würde – obwohl sie noch nie ein Wort miteinander gewechselt hatten. Ihre Leibgarde blieb am Fuße der Treppe zu ihrem Turm stehen und bezog dort Stellung, Sheylah ging allein hinauf. Nachdem sie sich in ihrem Zimmer frisch gemacht hatte, zog sie ein weißes schlichtes Kleid über. Sie würde Andrey nach der Konferenz abfangen und endgültig zur Rede zu stellen. Allerdings musste sie sich bis nach der Konferenz gedulden. Der Graf hatte nämlich ein paar hohe Tiere nach Torga bestellt und Andrey und Djego ebenfalls eingeladen. Sie ärgerte sich, Andrey vorhin den Mund verboten zu haben, denn nun wollte sie wissen, was hinter den Flügeltüren vor sich ging. Bevor sie den Turm verließ, schrieb sie einen Brief an ihr Dienstmädchen. Sie wollte das Schloss nicht erneut in Aufruhr versetzen, weil sie wieder spurlos verschwunden war. Also schrieb sie, mit Andrey unterwegs zu sein. Das dürfte genügen, immerhin war er ihr Leibwächter. Ein Leibwächter, der ihr im Übrigen immerzu aus dem Weg ging! Vielleicht hatte er die Berufsbezeichnung nicht ganz verstanden! Sie benutzte die geheime

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