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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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mehr ganz klar, aber sie wollte keinesfalls durch die Sümpfe gehen. „Ich verstehe nicht, wieso wir uns für diesen Weg entscheiden sollten. Du hast selbst gesagt, dass es der gefährlichste aller Wege ist. Entweder bin ich zu blöd, um das zu verstehen oder …“ „Zu müde“, beendete Andrey den Satz. „Hör zu, Sheylah, es ist zwecklos, ihre Vorhersage zu bezweifeln, wir müssen ihr einfach vertrauen.“ „Wahrscheinlich hast du Recht. Bleiben nur noch die anderen ungeklärten Dinge, wie zum Beispiel die Liste der Toten oder der Fehler, den jemand begehen muss.“ „Wenn du nicht endlich damit aufhörst, zwinge ich Andrey, dich mit einem Schlafzauber zu belegen“, warnte Djego sie. Sheylah ignorierte ihn und verschränkte nachdenklich die Arme. Djego hatte sich an einen Baum gelehnt und wollte gerade die Augen schließen, als Sheylah noch etwas einfiel. „Was ist mit Berger und seinen Männern?“ Djego warf ihr einen genervten Blick zu. „Ich traue ihm nicht und Lisa gibt ihn uns bestimmt nicht ohne Grund mit.“ Gespannt wartete Sheylah auf Djego und Andreys Theorie, doch sie wurde enttäuscht. „Wir werden ihn im Auge behalten“, sagte Djego nur. „Und schlafen gehen“, fügte Andrey hinzu. „Bis zum Morgengrauen sind es nur noch wenige Stunden und wir müssen aufbrechen, bevor die Sonne aufgeht.“ „Aber da sind noch so viele Dinge, die wir klären müssen“, protestierte Sheylah. Djego wechselte einen vielsagenden Blick mit Andrey, der ihr nicht entging. „Andrey Darios, ich warne dich …“, sagte sie, dann war sie auch schon eingeschlafen. Es kam ihr vor, als wären nur Minuten vergangen, denn genauso fühlte sich Sheylah, als sie von leisem Gemurmel geweckt wurde. Sie rieb sich die Augen und sah sich verschlafen um. Hanna und Melissa standen in der Tür und beobachteten sie. Als sie die beiden entdeckte, lächelte sie verträumt und wünschte ihnen einen guten Morgen. „Man verlangt nach Euch“, sagte Hanna und winkte sie aus dem Bett. Sehnsüchtig warf Sheylah noch einen Blick auf ihr weiches Kopfkissen, dann stand sie schwermütig auf. Sie würde für eine ganze Weile kein Bett mehr sehen, vielleicht sogar nie wieder. Ihr grünes Kleid, mitsamt Schwert und Pfeilköcher, lag zusammengefaltet auf der Truhe. Ein Eimer mit frischem Wasser und einem Handtuch standen ebenfalls bereit. Die Mädchen beobachteten Sheylah aufmerksam, als warteten sie auf etwas. Sheylah winkte sie zu sich heran. „Lasst euch umarmen, ihr zwei. Ich werde euch vermissen.“ „Wir euch auch, Herrin. Möge Tarem Euch beschützen“, sagte Hanna, während Melissa leise schluchzte. Nachdem Sheylah sich gewaschen und angezogen hatte, geleiteten die Mädchen sie auf den Hof. Weil es noch dunkel war, wurde die Umgebung von Fackeln erhellt. Das gesamte Hofgefolge hatte sich versammelt, um die Reisenden zu verabschieden. Die Gräfin reichte Sheylah ein kleines Säckchen. „Dies sind meine letzten Kugeln, benutze sie mit Bedacht“, sagte sie und verbeugte sich. Und nachdem sich alle verabschiedet hatten, ritten sie den schmalen Pfad hinab und ließen Lichtingen hinter sich. Sheylah ritt zusammen mit Andrey und Djego vorneweg, gefolgt von ihren zweihundert Rittern sowie von Berger und seinen Männern. Isaak folgte ihnen wieder nachts, denn nun, wo sie Guanell immer näher kamen, war es umso wichtiger, dass er nicht auffiel. Sheylah hoffte, dass es noch lange dauern würde, bis Morthon ihre Nähe spürte, denn wenn es soweit war, konnten sie sich nicht mehr verstecken.

DES RÄTSELS LÖSUNG
    „Ich hasse die Wüste“, meckerte Sheylah zum x-ten Mal. Sie ritten schon den ganzen Vormittag in der heißen Wüstensonne. Nur war Sheylah die Einzige, die sich ständig darüber beklagte, was ihre Laune nicht besserte. Andrey und Djego ließen ihre Flüche kommentarlos über sich ergehen, auch wenn es die beiden zur Weißglut bringen musste. „Gibt es hier keine Oase oder so was Ähnliches?“ „Wozu? Wir werden bald durch die Nubis-Sümpfe waten, da hast du genug Wasser“, sagte Djego. „Ich meinte Wasser, das man auch trinken kann“, entgegnete Sheylah. Djego zog eine Grimasse. „Hast du denn nichts mehr in deinem Wasserbeutel?“, fragte Andrey vorwurfsvoll. Sheylah machte ein Engelsgesicht, Andrey jedoch schüttelte nur den Kopf und gab ihr seinen Beutel. Sie war überrascht, denn normalerweise ging er strenger mit ihr ins Gericht. Sheylah fing das Wasser auf und wog den Beutel in der Hand. „Der ist ja noch

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