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Shimmer

Shimmer

Titel: Shimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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ziemlich früh ist«, sagte Cooper, »aber ich wollte sichergehen, dass ihr auch da seid.«
    »Nun, das hat dann ja geklappt«, sagte Sam. »Kommst du jetzt rein oder nicht?«
    »Klar.« Cooper warf Sam einen unverhohlen ablehnenden Blick zu; dann schaute er noch einmal auf den kleinen Hund.
    »Ist schon gut, Junge«, sagte Sam zu dem Tier.
    Er trat einen Schritt zurück, um den Besucher hereinzulassen, und Woody zog sich ins Haus zurück. An der Küchentür blieb er stehen und wartete, während sein Herrchen überlegte, wo er die Konfrontation austragen sollte. Die Küche war ihm zu persönlich. Gleiches galt für Grace’ »Höhle« – schließlich empfing sie dort ihre jungen Patienten, sodass Ratten wie Cooper dort nichts zu suchen hatten.
    »Da drin ist schon in Ordnung.« Grace kam in Jeans und T-Shirt die Treppe herunter, nickte in Richtung »Höhle« und nahm Sam damit die Entscheidung ab.
    »Wir könnten auch hier im Flur bleiben«, schlug Sam vor.
    »Ich sehe keinen Grund, warum wir es uns nicht bequem machen sollten«, erwiderte Grace.
    Sie ging voraus in den kleinen Raum und setzte sich auf die Couch. Woody trottete ihr hinterher und machte es sich zu ihren Füßen gemütlich, während Sam gelassen stehenblieb. Dies hier war einer jener Fälle, da es sich verdammt gut anfühlte, wenn man deutlich größer und kräftiger war als der böse Bube.
    »Also dann ...« Er bot Jerome keinen Stuhl an. Für Sam war die Gegenwart des Mannes ein Affront gegen die unschuldigen Kinderbilder an der Wand. »Was willst du, Cooper?«
    »Jerome«, verbesserte ihn der andere Mann. »Meine Freunde nennen mich Jerry.« Sams Augen nahmen einen harten Ausdruck an. »Wenigstens bin ich dieses Mal hereingebeten worden.«
    »Mein Mann hat dir eine Frage gestellt«, sagte Grace. Sie war froh, so gefasst zu sein, auch wenn es nur äußerlich war. Nicht, dass sie Angst gehabt hätte – nicht, wo Sam dabei war –, aber sie kochte vor Wut.
    »Warum so förmlich?« Cooper hob eine seiner dünnen Augenbrauen. »Macht es euch was aus, wenn ich mich setze?«
    Er trat einen Schritt auf die Couch zu. Woody knurrte wieder.
    »Da nicht«, sagte Sam. »Im Sessel.«
    Cooper setzte sich und schaute zu Grace hinüber. »Was hat Claudia dir erzählt?«
    »Dass du versucht hast, sie zu erpressen«, antwortete Grace.
    »Das ist eine Straftat«, erklärte Sam, »für die man in den Knast kommen kann – nur für den Fall, dass dir das nicht bewusst ist, Mr. Cooper.«
    »Bitte.« Jeromes Stimme bekam einen weinerlichen Beiklang. »Wir sind doch eine Familie.«
    »Zum letzten Mal«, sagte Sam, »was willst du?«
    »Geld.« Cooper zuckte mit den Schultern. »Das Gleiche wie letztes Mal.«
    »Und genau wie letztes Mal«, erwiderte Sam, »kannst du es vergessen.«
    »Will Claudia nicht herunterkommen, um mich zu begrüßen?«, fragte Cooper, wobei er Grace anschaute. »Es fühlt sich irgendwie nicht richtig an, dieses Gespräch ohne Claudia zu führen.«
    »Fünf Minuten.« Sam schaute auf die Uhr. »Dann bist du hier raus.«
    »Die Fotos«, sagte Cooper.
    Jetzt wurde kein Lächeln mehr geheuchelt.
    »Meine Schwägerin hat dir bereits gesagt, dass du dir deine Fotos in die Haare schmieren kannst«, sagte Sam.
    »Es sind verblüffend deutliche Bilder«, erklärte Cooper, »von meiner Stiefschwester «, er betonte das Wort über Gebühr, »mit ihrem Freund, der ihr an die Titten packt und ihr die Zunge in den Hals ...«
    »Es reicht.« Wut schwang in Sams Stimme mit.
    »Du Bastard!«, zischte Claudia von der Tür her. »Du mieses Stück Dreck!«
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Claudia«, sagte Cooper.
    »Ich habe es dir doch schon gesagt.« Claudia hatte sich einen Jogginganzug angezogen, sodass ihr eigentlich zu warm hätte sein müssen; stattdessen zitterte sie. »Du bekommst keinen müden Cent für deine schmutzigen Bildchen.«
    »So schmutzig sind die gar nicht«, sagte Cooper. »Aber das hängt wohl vom Betrachter ab.« Er hielt kurz inne. »Wenn zum Beispiel deine Jungs sie sehen würden ...«
    »Was meinst du damit?« Claudias Stimme bebte.
    »Meine Stiefneffen. Ich nehme an, du würdest ...«
    In einer einzigen fließenden Bewegung hatte Sam den Mann aus dem Sessel gerissen und eine Hand im Kragen seines Hemdes verkrallt. Die andere hielt den linken Arm. Grace war ebenfalls aufgesprungen, und Woody bellte wieder.
    »Raus, du Schleimscheißer«, knurrte Sam und stieß Cooper an Claudia vorbei auf den Flur und in Richtung Tür.
    »Lass mich

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