Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Asa Homer Pomeroy.
    »Nein!«, schrie Laura und wich zurück. »O nein, nein …«
    Sie bemerkte die Einschusslöcher und das Blut, das seitlich am Gesicht der Frau herabgelaufen war und sich unter Asas Leiche zu einer Lache gesammelt hatte. Ein Revolver mit Perlmuttgriff lag noch in der rechten Hand der Frau.
    Es war nicht irgendeine Frau, wie Laura jetzt feststellte. Ihr Verstand setzte wieder ein, sie erkannte Gina Bellinda Jeffersons Gesicht, das Gesicht der Frau, die in den Nachrichten als vermisst gemeldet worden war.
    Laura musste würgen.
    Im gesamten Zimmer lagen Hundert-Dollar-Scheine verstreut, über den Leichen, auf dem Boden und dem Sofa. Sie bewegten sich im Wind, der durch die offene Tür hereinwehte.
    Laura taumelte, machte kehrt und rannte zur Tür. Dabei verlor sie einen Schuh. Doch sie blieb nicht stehen, sie schloss die Haustür nicht ab, sprang von der Veranda und lief zu ihrem Lincoln.
    Drinnen drehte sie den Zündschlüssel. Als sie anfuhr, spritzte Kies unter den Reifen des Wagens hervor. Ihr Herz hämmerte, und sie fühlte sich, als wäre jedes Haar auf ihrem Kopf grau geworden. Asas aufgedunsenes Gesicht, sein zerzaustes weißes Haar, die Blutlache und sein hässlicher weißer Leichnam, der aussah wie ein gestrandeter Wal, halb bedeckt von Gina Jeffersons Leiche …
    Ihr wurde flau im Magen.
    Sie kramte hektisch in ihrer Tasche nach dem Handy. Mit fliegenden Fingern gab sie die Nummer des Polizeirufs ein, bremste dabei nicht ab, fuhr einfach schleudernd weiter und hätte beinahe einen Pick-up gerammt, der mit lebenden Hühnern beladen war.
    Der Fahrer des Pick-ups hupte und drohte mit der Faust, doch sie nahm es kaum wahr. Die Notrufzentrale meldete sich.
    »Ich muss einen Mord melden. Einen Doppelmord!«, schrie Laura. Sie war kurzatmig und hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden. »Und … Sie brauchen nicht mehr zu suchen … Ich habe Asa Pomeroy und Gina Jefferson gefunden. Sie sind beide tot!«, stammelte sie weinend und wehrte sich gegen den erneut aufkommenden Brechreiz. Sie riss das Steuer herum, lenkte in eine Zufahrt, trat auf die Bremse und hörte, wie die Thermoskannen, die Obstplatte und der Korb mit dem Gebäck im Kofferraum durcheinander gerüttelt wurden. Sie stieß die Tür auf, beugte sich hinaus und gab den Morgenkaffee von sich.

18.
     
    D ieses Haus gehört Pomeroy?«, fragte Montoya, der den Tatort in Augenschein nahm. Nachdem Laura Becks Anruf eingegangen war, hatte die Notrufzentrale das Morddezernat wie auch das FBI verständigt. Es war dem Diensthabenden schließlich gelungen, der entsetzten Maklerin, die die Leichen gefunden hatte und jetzt auf dem Polizeirevier von Brinkman vernommen wurde, die Adresse zu entlocken.
    Es war inzwischen später Abend und dunkel. Scheinwerfer waren aufgestellt worden, das Grundstück war mit Flatterband abgesperrt.
    In dem alten Jagdhaus drängten sich nicht nur die Leute von der Spurensicherung, sondern auch Vertreter der örtlichen Polizei, vom Sheriffbüro und von der staatlichen Polizei von Louisiana. Am Nachmittag waren Detectives von der Polizeibehörde von Cambrai und New Orleans eingetroffen.
    Bonita Washington hatte Montoya bereits zwei Mal angeschnauzt, zuerst, damit er sich ins verdammte Log eintrug, und dann, damit er Hüllen über seine Schuhe streifte. Beides hatte er getan und den Mund gehalten, während Inez Santiago den Raum ausmaß und Fotos schoss. Ein weiterer Ermittlernahm Fingerabdrücke, ein vierter studierte die Blutspritzer.
    Das alte Jagdhaus wurde Zentimeter für Zentimeter unter die Lupe genommen, Spuren wurden sichergestellt, die Hände der Opfer mit Plastikbeuteln versehen. Es wurden nicht nur Fotos, sondern auch Videoaufnahmen gemacht.
    Alle waren angespannt bei der Arbeit.
    Keiner riss einen Witz.
    Die Szene war so ähnlich angelegt wie im Mordfall Gierman/LaBelle, allerdings trug Gina Jefferson kein Brautkleid. Es sah vielmehr aus, als wäre sie noch genauso gekleidet wie zu dem Zeitpunkt ihrer Entführung. Ihr Mann Walter hatte den marineblauen Hosenanzug und die Bluse bis ins Kleinste beschrieben.
    Aber Asa war so nackt, wie Gott ihn erschaffen hatte. Keinen Faden am Leibe. Die Kleider, die er getragen hatte, lagen zusammengeknüllt vor dem Kamin: Hut, Stiefel, Hose, Jackett und Unterwäsche. Kein Stück wies auch nur einen einzigen Blutstropfen auf. Man hatte ihn also vor seiner Ermordung ausgezogen, nicht erst hinterher. Genau wie Gierman.
    Am augenfälligsten unterschied sich die Szene von dem

Weitere Kostenlose Bücher