Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
feilschte, von dem Geld erzählt, oder der Mörder oder ein potenzieller Kumpan kannte Pomeroy so gut, dass er von dem Geld im Handschuhfach wusste.«
    »Solange wir den Wagen nicht gefunden haben, werden wir das nicht erfahren.«
    »Der Buick da draußen gehörte Mrs. Jefferson?« Montoya streifte Bentz mit einem Blick.
    »Ja.« Bentz nickte. Er vermied es, die Opfer allzu lange anzusehen. Montoya erinnerte sich, dass Bentz immer Probleme hatte, beim Besuch eines Mordschauplatzes seinen Mageninhalt bei sich zu behalten.
    »Ist ihr auch etwas abgenommen worden?«, fragte Montoya. Ein Ermittler löste die beiden Leichen gerade voneinander, um die Leichenblässe und die innere Körpertemperatur zu überprüfen.
    »Kann sein. Mr. Jefferson schwört, sie hätte immer ein schlichtes kleines Goldkreuz am Hals getragen, das ihreMutter ihr vor Jahren geschenkt hatte. An einem Kettchen.«
    »Verstehe. Es ist nicht mehr da.« Montoya betrachtete die beiden Leichen.
    »Wir haben es jedenfalls nicht gefunden.«
    »Bingo«, meldete sich Santiago und senkte die Kamera. Ihre Augen waren auf einen Polsterschemel gerichtet und auf ein violettes Stückchen Stoff, das darunter hervorlugte. »Da haben wir wohl den Crown-Royal-Beutel.« Sie machte noch ein paar Fotos, streifte Handschuhe über, rückte den Schemel zur Seite und fotografierte den Boden rings um den zerknüllten Whiskeybeutel.
    »Sieht so aus, als hätte seine Frau Recht gehabt«, sagte Montoya, als Santiago den Samtbeutel in einem Plastiksack verstaute.
    Montoya hatte genug gesehen. Er verstand nicht, warum in beiden Fällen die Leichen so positioniert wurden, als wären sie ein Liebespaar. Was sollte das? Er trat mit Bentz hinaus auf die Veranda, wo ein Polizist Wache stand, den Registraturblock in der Hand. Scheinwerfer warfen ihr Licht zwischen die Bäume. Vor der Absperrung lauerte noch immer die Presse. Am Himmel begleitete das monotone
Wupp Wupp Wupp
von Hubschrauberrotoren den Strahl des Suchscheinwerfers eines ortsansässigen Fernsehsenders.
    Bentz und Montoya blieben vorsichtshalber unter dem Vordach der Veranda stehen, sie wollten sich nicht dem Sucher der Kameralinse aussetzen. »Courtney LaBelle hat immer ein Diamantkreuz getragen, und das hat der Mörder bei der Leiche zurückgelassen und stattdessen den Ring mitgenommen.« Bentz wirkte sehr nachdenklich.
    »Wie ich schon sagte, es geht ihm nicht um Geld.« Mit dem Rücken zum Wind griff Montoya auf der Suche nach einerZigarettenschachtel automatisch in die Tasche, dann erst wurde ihm bewusst, was er tat. Falls Bentz es bemerkt hatte, äußerte er sich nicht dazu.
    »Serienmördern geht es nie um Geld. Denen geht es um Macht, um ihr Ego, um die Show oder um irgendeine persönliche Mission.«
    »Und für gewöhnlich überschreiten sie keine Rassenschranken«, ergänzte Montoya. »Weiße ermorden Weiße, Schwarze ermorden Schwarze. Aber jetzt haben wir drei weiße Leichen und eine afroamerikanische.«
    »›Für gewöhnlich‹ …« Bentz schob die Hände tief in die Taschen. »Wie kommst du auf die Idee, dass irgendetwas an diesem Fall gewöhnlich sein könnte? Der Mörder hat einen Plan. Er arbeitet nicht nach dem Zufallsprinzip.«
    »Ganz meine Meinung. Augenscheinlich versucht er, uns etwas mitzuteilen – durch die Gegenstände, die er an sich nimmt, durch die Art, wie er den Mordschauplatz herrichtet. Warum sind die Männer nackt, warum liegen die Frauen bekleidet über ihnen? Will er andeuten, dass es um Sex geht? Oder spielt er auf körperliche oder psychische Überlegenheit an? Warum lässt er es so aussehen, als hätte die Frau den Mann umgebracht und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet?«
    »Wenn wir den ganzen Scheiß wüssten, hätten wir ihn längst.« Bentz kratzte sich im Nacken und blickte hinaus in die Dunkelheit. Ein zweiter Hubschrauber war hinzugekommen, blaue Lichtbögen durchschnitten die Nacht.
    »Lasst uns in Ruhe«, brummte er.
    Montoyas Handy klingelte, und er meldete sich.
    »Hey, hier ist Zaroster. Du hörst nicht zufällig gerade Radio?«
    »Ich bin an einem Tatort.«
    »Nimm dir die Zeit und hör dir
Gierman’s Groaners
auf WSLJ an. Könnte sein, dass sich der Mörder meldet.«
    »Verstanden.« Montoya war bereits mit langen Schritten auf dem Weg zu seinem Streifenwagen, und Bentz folgte ihm. Der Lichtstrahl der Hubschrauber fing sie ein, aber sie ließen sich nicht ablenken.
    »Was ist los?«
    »Zaroster glaubt, der Mörder könnte Kontakt zu Giermans Radiosender

Weitere Kostenlose Bücher