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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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herumgeschleppt hatte.
    Sie hatte ihren iPod mitgenommen und sich vorgestellt, während der Reise Musik zu hören und völlig abzuschalten. Sie musste sich so weit wie möglich entspannen, angesichts dessen, was ihr nach der Landung bevorstand. Dann würde die Hölle los sein. Zoey, die ihre Schwester gut kannte, ahnte, dass Abby ausrasten würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr.
    Seit dem Telefongespräch neulich Abend wusste Zoey, dass Abby nicht an ihrem Besuch oder ihrer Teilnahme an LukesBegräbnis interessiert war, aber das war allein Abbys Problem.
    Die Zeit war reif.
    Zoey glaubte an Omen, Flüche und Zeichen, und alle Zeichen, auf die sie sich verließ, deuteten darauf hin, dass sie ihr Geheimnis würde offenbaren müssen. Oft lösten andere Menschen solche Zeichen aus, wie zum Beispiel Luke Gierman vor vielen Jahren, als er ihr sagte, er müsse immerzu an sie denken, er habe eine Art kosmischer Erleuchtung gehabt, die ihn dazu zwang, ihr an jenem warmen Nachmittag im Mai zu ihrem Wagen zu folgen.
    Zwar behauptete Zoey von sich selbst, jede Art von Blödsinn auf Anhieb zu erkennen, doch sie ließ Luke reden und reden – und fand ihn von Neuem unglaublich faszinierend. Früher waren sie ein Paar gewesen. Sie kannte seine Sternkarte auswendig und sah, dass die Planeten für ihre Wiedervereinigung richtig standen.
Das
war das Zeichen gewesen … so hatte sie es sich zumindest zu jenem Zeitpunkt zurechtgelegt. Obwohl sie wusste, dass Luke damals mit ihrer Schwester verlobt war, konnte sie ihm nicht widerstehen.
    Seitdem war Zoey mit sich selbst nicht im Reinen.
    Und jetzt war es an der Zeit, den Verrat an ihrer kleinen Schwester wieder gutzumachen.
    Hatte ihr persönlicher Astrologe ihr nicht erst kürzlich erklärt, die Himmelskörper stünden in der perfekten Anordnung dafür? Und wenn der astrologische Aspekt nicht reichte, blieb doch noch ein weiteres, sehr bedeutsames Zeichen: ein anonymer Brief, den sie kürzlich erhalten hatte. Ohne Absender. In Blockbuchstaben. Abgestempelt in New Orleans. Darin stand:
     
    KOMM HEIM. DANA BRAUCHT DICH.
     
    Also, das war wirklich ein ausgesprochen deutliches Zeichen.
    Hatte Abby den Brief geschickt und sich geschämt, mit ihrem Namen zu unterschreiben? Hatte sie sich selbst bei ihrem zweiten Vornamen genannt, wie ihre Mutter es manchmal getan hatte? Oder hatte jemand anderes den Brief geschickt, jemand, der Abby gut genug kannte, um zu wissen, was es mit ihrem zweiten Vornamen auf sich hatte?
    Das letzte Zeichen, die Vervollständigung der Dreiheit, war der Mord an Luke gewesen. Unmöglich, das zu ignorieren! Zweierlei stand fest.
    Es war Zeit, nach New Orleans zurückzukehren.
    Und es war Zeit für die Wahrheit.
    Zwanzig Jahre waren vergangen, seit ihre Mutter in den Tod gesprungen war, und Zoey war es von Herzen leid, das Geheimnis zu bewahren, das sie und ihr Vater teilten.
    Schluss damit.
    Abby war erwachsen. Sie konnte die Vergangenheit verkraften.
    Die Türen des Flugzeugs schlossen sich, und die Flugbegleiterinnen forderten die Passagiere auf, sämtliche Elektrogeräte auszuschalten, bevor der Jet startete. Der Dicke neben Zoey schaltete sein Handy aus und verstaute es mit enormer Anstrengung in seiner Tasche unter dem Sitz.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er, während er seine Gepäckstücke neu ordnete und Zoey dabei immer wieder anstieß.
    Sie bedachte ihn mit einem Lächeln, das nicht ehrlich war, und ließ ihre Gedanken wieder wandern.
    Sie konnte es nicht fassen, dass Luke ermordet worden war. Eine Studentin hatte zusammen mit ihm den Tod gefunden. Wie grauenhaft.
    Zoey hatte die Berichterstattung verfolgt und wusste, diePolizei verfolgte noch keine heiße Spur. Und dann passierte die Sache mit Asa Pomeroy, Abbys Nachbarn. Was zum Teufel ging da vor? An diesem Morgen hatte sie gehört, dass in New Orleans eine Frau verschwunden war: Eine in der Gemeinde stark engagierte Afroamerikanerin galt als vermisst. Zoey war sich nicht sicher, glaubte jedoch, den Namen schon einmal gehört zu haben, und zwar vor langer Zeit.
    Gina Bellinda Jefferson
. Warum klang dieser Name so vertraut?
    Aus den Informationen, die Zoey noch am Morgen aus dem Internet gezogen hatte, wusste sie, dass Gina Jefferson in New Orleans eine Berühmtheit war. Die Frau arbeitete eher hinter der Bühne als im Rampenlicht, erntete aber große Anerkennung für ihren Einsatz um die Versorgung psychisch Kranker.
    Kenne ich sie daher?, fragte sich Zoey, als die Maschine in Richtung Startbahn rollte. Sie

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