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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die wurden bereits mit denen von Postangestellten abgeglichen, doch das war eine zeitaufwändige Arbeit. Sämtliche Abdrücke waren dem AFIS übermittelt worden, und der Klebstoff am Falz des Umschlags wurde auf DNA untersucht. Fand man welche, würde man prüfen müssen, ob sie mit der DNA des schwarzen Haars auf dem Brautkleid übereinstimmte.
    Gina Jeffersons und Asa Pomeroys nächste Angehörige waren unterrichtet worden. Wally Jefferson hatte einen Zusammenbruch erlitten. Die vierte Mrs. Pomeroy hatte die Nachricht hingegen gut verkraftet, genauso wie Asas Kinder. Kein sonderlich liebevoller Haufen, die Pomeroys, fand Montoya. Alle vernommenen Personen hatten keine Ahnung, wer dem Waffenkönig Übles wollte. Genauso verhielt es sich mit Gina Jefferson, die im Vergleich zu Asa eine Heilige war.
    Schwarz und Weiß.
    Auch hier Yin und Yang …
    Aber jemand wollte sie tot sehen. Irgendein unbekannter Feind.
    Jemand, der Menschen tötete, die so unterschiedlich waren wie Tag und Nacht.
    Jemand, der für seinen, Montoyas, Seelenfrieden viel zu dicht an Abby Chastain herankam. Er blickte finster in dieNacht hinaus, fixierte die Heckleuchten des Wagens vor ihm. In letzter Zeit hatte er häufig an Abby gedacht. Viel zu häufig.
    Er durfte nicht zulassen, dass sie ihm den Kopf verdrehte. Wer weiß, vielleicht war sie doch in den Mord an ihrem Exmann verwickelt. Er glaubte zwar nicht eine Sekunde lang daran, doch er musste unparteiisch bleiben, wachsam, bereit, alle Aspekte und Möglichkeiten zu erkennen. Pech für ihn, wenn sie zufällig auch noch eine heiße Nummer war.
    Montoya hielt vor einer roten Ampel. Sein Handy klingelte und er nahm den Anruf an, ohne auf dem Display nach der Nummer zu sehen. »Montoya.«
    »Was denken Sie sich dabei, alle Regeln außer Acht zu lassen und wie ein Berserker bei diesem Radiosender einzudringen?«, wollte Melinda Jaskiel, die Bezirksstaatsanwältin, wissen. Bevor er antworten konnte, fuhr sie fort: »Ein verdammtes Glück, dass Eleanor Cavalier meine Freundin ist, sonst wären Sie, wie man so schön sagt, am Arsch.«
    Die Ampel schaltete auf Grün und Montoya gab Gas.
    »Montoya, unterstehen Sie sich, diesen Fall zu versauen! Wir werden den Dreckskerl stellen und ich will nicht, dass irgendein hochkarätiger Verteidiger auf der Suche nach einem Stück vom Ruhm das Erzwingen von Beweismaterial anführt. War das deutlich genug?«
    »Laut und deutlich«, knurrte er, wütend auf sich selbst, auf die Ermittlungen, auf die ganze verdammte Welt.
    »Gut. Vergessen Sie das nicht.« Sie legte auf, doch Montoya konnte ihren Zorn noch immer beinahe körperlich spüren.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte er leise vor sich hin. Er wusste, dass sie im Recht war, aber ihre Ermahnung ärgerte ihn trotzdem maßlos. Andererseits ärgerte ihn an diesem Fall alles. Und er wusste auch, warum. Es hatte mit Abby Chastainzu tun. Jedes Mal, wenn er sie verließ, drängte es ihn sofort, zu ihr zurückzukehren.
    Er ertappte sich dabei, dass er von ihr träumte, sie begehrte, sich wünschte, sie in die Arme schließen zu können und sie so wild zu küssen, dass sie beide nicht mehr klar denken konnten. Er stellte sich vor, sie auszuziehen, mit den Daumen an ihren Brüsten entlangzustreifen, ihren Hals zu küssen, seine Finger in ihre wilde rotblonde Lockenmähne zu schieben und mit der Zunge federleicht an ihrem Hals hinabzufahren.
    Seine Fantasie ging mit ihm durch. Er sah sich selbst mit ihr aufs Bett taumeln, beide nur noch halb bekleidet, beide so erhitzt, dass sie schwitzten, beide voller Begehren. Er wollte ihre Finger auf seiner Haut spüren, während er in sie hineinstieß, ohne einen verdammten Gedanken daran zu verschwenden, was man von ihm dachte.
    »Scheiße«, brummte er, so in seine Träume vertieft, dass er beinahe die Abzweigung zu der Straße verpasst hätte, in der er wohnte. Er gab sich im Geiste einen Tritt, verscheuchte die Gedanken an Abby abermals aus seinem Kopf und parkte den Wagen vor seinem Haus. Es war eine renovierte Doppelhaushälfte inmitten von lauter identischen Doppelhäusern, die er vor einem Jahr gekauft hatte. Die Veranda hatte er selbst instand gesetzt, gestrichen, ein schmiedeeisernes Geländer angebracht – lauter Arbeiten, um die er früher einen großen Bogen gemacht hatte.
    Das Haus war blassblau gestrichen, in einer ähnlichen Pastellfarbe wie die Nachbarhäuser. Montoya trat ein, warf seine Schlüssel auf einen Beistelltisch und zog auf dem Weg ins Wohnzimmer die Jacke

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