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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus. Dort angekommen griff er nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Dann ging er weiter durch das Arbeitszimmer und den Essbereichin die Küche im hinteren Teil des Hauses. Dort holte er sich ein Bier aus dem Kühlschrank, drehte den Schraubverschluss auf und trat die Kühlschranktür wieder zu. Seine Gedanken drehten sich schon wieder um Abby Chastain. Um Abby und um den Fall, der sie zusammengeführt hatte. Montoya fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und trank einen Schluck.
    Die Liste der Verdächtigen war umfangreich, doch die Ermittler hatten die meisten Namen, kaum dass sie genannt waren, auch schon wieder gestrichen. Er selbst verdächtigte noch am ehesten Nia Pennes derzeitigen Mitbewohner. Roy North hatte schwarzes Haar, und er trug Schuhgröße zwölf. Doch seine Alibis waren hieb- und stichfest, es sei denn, Nia deckte ihren Lover. Bislang hatte die Polizei keinerlei Beweise dafür, dass Roy North irgendwie mit Luke Gierman oder dem All Saints College in Berührung gekommen war. Und was hatten Roy oder Nia mit Asa Pomeroy und Gina Jefferson zu schaffen? Trotzdem wollte Montoya eine DNA-Probe von dem Kerl. Falls er keinen Richter dazu überreden konnte, ihm eine Ermächtigung auszustellen, musste er North beschatten und versuchen, eine weggeworfene Zigarettenkippe oder einen Kaffeebecher oder sonst etwas aufzulesen, woran sich DNA-Spuren von dem Mann befanden.
    Montoya nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche und ging ins Wohnzimmer, wo auf jedem Fernsehkanal Nachrichten über den Mord an Asa Pomeroy und Gina Jefferson gesendet wurden. Die Moderatoren sprachen von einem Serienmörder, der wieder einmal die Straßen von New Orleans unsicher machte, und nicht nur der Polizeisprecher der Behörde, sondern auch jemand vom FBI gaben Stellungnahmen ab und beantworteten rasch ein paar Fragen.
    Montoya verfolgte die Berichterstattung und wusste, dass irgendwo auch der Mörder vor dem Bildschirm klebte und sich in dem Unheil sonnte, das er angerichtet hatte – und in der Beachtung durch die Medien und die Polizei. Denn nur darum ging es hier: um einen Kick für das verdammte Ego eines Mörders.
    Und für diesen Kick, für das erhebende Gefühl der Überlegenheit, das Gefühl der Macht würde der Typ es immer und immer wieder tun.
    »Ich kriege dich, du perverser Mistkerl«, gelobte Montoya. Er leerte die Bierflasche. Vielleicht war es ein bisschen weit hergeholt, aber er glaubte, dass das alte Krankenhaus irgendwie in einem Zusammenhang mit den Vorgängen stand. Heute Abend war es zu spät, um seine Tante anzurufen. Sie hatte keinen Telefonanschluss in ihrem Zimmer. Aber gleich am nächsten Morgen würde er sie fragen, ob sie von einer Verbindung zwischen Asa Pomeroy, Gina Jefferson und Our Lady of Virtues wusste.
    Spontan griff er – trotz seines Vorhabens, Abstand zu Abby Chastain zu halten – nach dem Autoschlüssel, zog seine Jacke an und eilte zur Tür hinaus. Jemand musste mit Abby über die Ermordung ihres Nachbarn sprechen.
    Er war der Meinung, dass er der beste Mann für diesen Job war.

20.
     
    A bby konnte nicht fassen, was sie im Fernsehen sah und hörte.
    Asa Pomeroy und Gina Jefferson waren
tot
? Auf die gleiche Weise umgebracht wie Luke und Courtney LaBelle?
    Sie hockte auf der Sofakante, den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet, und hatte ein flaues Gefühl im Magen. Was für ein Wahnsinniger machte da die Straßen von New Orleans unsicher und wagte sich sogar bis hier draußen vor?
    Die Reporter spekulierten und interviewten, zeigten Außenaufnahmen von einem Jagdhaus, das Asa Pomeroy gehört hatte. Der neueste Tatort. Von dort aus wechselten sie zum Besitz der Pomeroys, nur ein Stückchen die Straße hinunter, und dann wurde das Crescent City Center eingeblendet, eine kleine psychiatrische Klinik, in der man den Armen und Hilflosen beistand.
    Irgendetwas ließ Abby keine Ruhe … War Gina Jefferson früher Mitglied der Belegschaft von Our Lady of Virtues gewesen? Kam ihr die Afroamerikanerin mit den regelmäßigen Zügen deshalb so bekannt vor?
    Nervös zupfte sie am Polster der Sofalehne, spielte mit dem goldfarbenen Chenilleflor, ohne zu bemerken, was sie tat.
    Als stünde ein Fenster offen, durchfuhr Abby plötzlich eineKälte, die ihr bis ins Mark drang. Etwas wollte in ihr Bewusstsein vordringen, etwas Wichtiges, aber sie konnte es nicht greifen. Der Gedanke blieb außerhalb ihrer Reichweite.
    Dennoch wusste sie instinktiv, dass es mit ihrer Mutter und Our

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