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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Begehren.
    Trotz der kalten Dusche bekam er nun eine Erektion, als er sich in allen Einzelheiten daran erinnerte, wie sie vor ihm auf die Knie gegangen war, wie das Wasser aus ihrem Haar getropft und wie schwer es gewesen war, sich zurückzuhalten. Erst als er die Lust, die sie ihm bereitete, nicht mehr ertragen konnte, ohne zu explodieren, hatte er sie hochgezogen und in sie hineingestoßen.
    »Faith«, flüsterte er, dachte an ihre vor Lust verkrampften Finger, die an den Wänden entlangfuhren und Spuren auf den beschlagenen Kacheln hinterließen. Er dachte daran, wie sie die Augen geöffnet hatte, die Pupillen dunkel, die schwarze Iris auf
ihn
gerichtet, bevor ihr gesamter Körper in Zuckungen ausbrach. Sie hatte sich an ihn geklammert, die Finger in seine Schultern gekrallt und, einen Lustschrei unterdrückend, die schlanken Beine um seine Taille gelegt, den Kopf in den Nacken geworfen, so dass sie ihm ihre Kehle und diese nassen, glatten Brüste bot, während sich ihr Körper unter dem heißen Wasserstrahl aufbäumte …
    Oh, Faith, ich schwöre dir, ich werde dich rächen … Deine Qual ist nicht vergessen.
    Er schauderte unter der lebhaften Erinnerung, ließ den Seifenschaum an seinen Beinen hinablaufen und drehte dann die Hähne zu. Es gab viel zu tun. Er brauchte kein Handtuch. Das erfrischende Gefühl des Luftzugs, der seine Haut trocknete, holte ihn in die Gegenwart zurück. Es half ihm, sich zu konzentrieren, und im Moment brauchte er mehr denn je seinen klaren Verstand.
    Er durfte nicht nachlässig werden.
    Zu viel stand auf dem Spiel.
    Er schritt den spärlich von ein paar Laternen beleuchteten Flur entlang und öffnete die Tür zu seinem ganz besonderen Raum, dem Raum, in dem all seine Fantasien geboren und nachgespielt worden waren. Drinnen zündete er Kerzen an und beobachtete, wie die Schatten über die Wand und über das gerahmte Bild von ihr tanzten. Faith. Die ihn ansah aus Augen von der Farbe reinsten Honigs. Wie sie ihm fehlte.
    Energisch öffnete er den Rollladen des alten Sekretärs und fand seine Schätze vor. Seine jüngsten: die Geldspange des dicken alten Mannes. Aus purem Gold und in Form einesDollarzeichens. »Selbstherrliches, habgieriges Schwein«, flüsterte er und entsann sich mit einer Deutlichkeit, die sein Blut schäumen ließ, der Angst in Asas Augen, als er in die Mündung des Revolvers geblickt hatte. Er war schmutzig gewesen, hatte sich selbst besudelt, war auf seine grundlegendsten Bedürfnisse reduziert gewesen und hatte immer noch geglaubt, dem sicheren Tod durch Geld und Feilschen entrinnen zu können.
    Es war eine unaussprechliche Lust gewesen, der Schwarzen beim Beenden seines Lebens zu assistieren. Er erinnerte sich, wie sie zitterte, so heftig, dass sie beinahe die Waffe hätte fallen lassen. Doch er hatte ihr geholfen, hatte ihren Finger gezwungen, den Abzug durchzuziehen, hatte das Staunen und das Entsetzen in Asas Miene gesehen. Erst als er sicher war, dass der alte Mann seinen letzten rasselnden Atemzug getan hatte, zwang er die Schwarze, die Waffe gegen sich selbst zu richten. Oh, welche Freude … Ihre Angst zwischen sich und ihr vibrieren zu fühlen, zu wissen, dass sie noch in dem Augenblick, als der Schuss aufpeitschte, zu Gott betete!
    Jetzt ließ er ihre Halskette durch die Finger gleiten, hielt sie hoch und ließ das kleine goldene Kreuz baumeln, so dass es im Kerzenschein aufblitzte. »Du hast der Welt einen Gefallen getan, indem du ihn umbrachtest«, sagte er, als könnte Gina Jefferson ihn hören.
    Aber die Welt wusste noch nichts davon. Wusste nicht einmal, dass Asa Pomeroy und Gina Jefferson ihren letzten Atemzug getan hatten. Bald jedoch sollte es bekannt werden, die Polizei würde am Tatort ermitteln, die Bestattung der Leichen würde geplant werden.
    Konnte er es wagen, zu Gina Jeffersons Begräbnis zu gehen? Der Cop, Montoya, würde zweifellos auch dort sein, vorgebenzu beten, während er unentwegt Fotos von der Trauergemeinde schoss, genauso wie während der Totenwache für die Jungfrau. Er hatte Montoya in der Menge gesehen, wie er unauffällig eine Kamera hielt und Fotos machte, und trotzdem war er geblieben, konnte nicht anders, weil er die Trauernden beobachten, ihren Schmerz empfinden musste, während sein eigener Körper bebte vor Lebenskraft und dem Wissen, dass all dies ihm allein zu verdanken war.
    Die Jungfrau war die Erste.
    Die Menschenfreundin die Zweite.
    Aber er stand noch ganz am Anfang, und Vorfreude ließ sein Blut rauschen,

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